Praktikum, 2. Klasse Langzeitgymnasium
Abstract
Das Unterrichtsprojekt ‹Surreales Selbstporträt› dreht sich wie es der Name bereits andeutet, um die Auseinandersetzung mit dem Thema Selbstporträt und Identität, sowie der Kunstepoche Surrealismus mit dem Fokus auf Freuds Psychoanalyse – die Traumdeutung.
Die SuS fertigen ein Selbstporträt an und entwickeln dazu ihr eigenes Profil. Ausgehend von der Porträtzeichnung und inspiriert von ihren eigenen Alpträumen und Wunschträumen entwickeln die SuS ihre persönliche Traumwelt im surrealistischen Stil.
Begründungsanalyse
Das figürliche Zeichnen bzw. Portraitieren ist ein wichtiger Bestandteil des allgemeinen Zeichnens und Voraussetzung zum Abbilden von Menschen.
Beim Selbstporträt geht es um das Selbstbildnis und somit immer auch um die eigene Identität. In diesem Unterrichtsprojekt sollen die Schülerinnen sich mit ihrer eigenen Identität befassen und diese in einem gestalterischen Prozess zum Ausdruck bringen.
Ablauf
- Kennen lernen über ‹Selfies›: mit Porträt + einem Gegenstand (Hobby)
- Zeichnungsübung ‹Verkehrtes Abzeichnen› des Selfies
- Selbstporträt (Bleistiftzeichnung)
- Traumdeutung + Konzeptentwurf
- Surrealistisches Selbstporträt (Malerei)
Sachanalyse
Lernziele
- Sie wissen was ein Porträt ist und können es im kunsthistorischen Hintergrund einbetten und beschreiben.
- Sie kennen den Unterschied zwischen Porträt und Selfie und können einige charakterisierende Eigenschaften nennen.
- Sie kennen wichtige Techniken des Kopfzeichnens / Portraitierens und können diese bewusst anwenden und somit einen menschlichen Kopf plastisch wirkend darstellen.
- Sie kennen die Epoche Surrealismus und einige wichtige VertreterInnen und Werke.
- Sie kennen Porträts in dieser Epoche und wissen mit welchem Anspruch oder Absicht sie zu dieser Zeit angefertigt wurden.
- Sie können einen Transfer herstellen, d.h. epochenspezifische Inhalte und Techniken in die Gegenwart übernehmen und in einen persönlichen Bezug und Auseinandersetzung zur gegenwärtigen Gesellschaft und dem Weltgeschehen setzen.
- Sie können durch technisch gestalterische Methoden und inhaltlicher Auseinandersetzung dem Bild neue Inhalte, Aussagen und Wirkung generieren.
- Sie kennen sich mit Bildaufbau und Bildwirkung aus und können ein Bild aus einzelnen Elementen ansprechend gestalten. Sie können mit Gouache-Farbe und Pinsel umgehen
Aufgabe
Aus den Porträtzeichnungen werden surreale Selbstporträts.
Setze dein Porträt in eine von dir erschaffene Traumwelt. Bespiele sie mit Symbolen die dich charakterisieren. Es entsteht eine skizzenhafte Collage / Komposition, die in einem letzten Schritt malerische umgesetzt wird.
Wer bin ich wirklich? Was zeichnet mich aus? Was ist meine Identität?
Was sind meine grössten Hobbys, Interessen, Vorlieben usw. ?
Du steckst in der Haut eines surrealistischen Künstlers/ einer Künstlerin, der/die sich auf die Traumdeutung und Psychoanalyse Freuds beruft. Entwickle deine eigene Psychoanalyse ( persönliche psychologische Studie Besinne dich deinen Träumen, Alpträumen, oder auch Tagträumen, Wunschträumen, oder Visionen, und entwickle daraus für dich wichtige repräsentative Elemente ( Symbole, Figuren, „Nightmares“ / Schrecken, Personen, Gegenstände, Objekte oder was auch immer vorkommen mag ).
Du erschaffst deine eigene Traumwelt / Fantasiewelt, wo du dein vom Körper isoliertes Porträt und die gewählten Symbole und Gegenstände einbaust und durch Verbindungen, Verfremdung, Verformung, Verzerrung, Illusion und Irritierung eine neue Aussage generierst – ( im Bezug auf Dich – deine Person im 21. Jahrhundert, im momentanen Lebensabschnitt, deinem Alltag )
Kriterien
Vorübung ‹Verkehrt Abzeichnen›
Selbstporträt Bleistiftzeichnung
Konzeptentwürfe der Traumwelten
Ergebnisse Surrealistische Selbstporträts
Reflexion
Das Arbeiten mit dieser Klasse war wunderbar. Die SchülerInnen haben sehr interessiert mitgearbeitet und einen vertieften und reichhaltigen Unterricht zugelassen.
Das Porträtzeichnen finde ich ein sehr anspruchsvolles Kapitel. Die Vorübung ‹verkehrtes Skizzieren› fand ich daher sehr sinnvoll, da sie sich langsam an das Porträtzeichnen herantasten konnten.
Die Fortschritte der Porträtzeichnungen von der Vorübung über die Gesichtskonstruktion zur Porträtzeichnung waren enorm.
Am meisten Zeit habe ich in den ersten Teil investiert, bedingt, da das Porträtzeichnen anspruchsvoll ist und auch Teil des Lehrplans Stans 2.Stufe ist. Im letzten Teil bei der kreativen malerischen Umsetzung kam ich im Rahmen der 8 Doppellektionen wieder etwas in Zeitverzug. Ich musste vieles als Hausaufgabe geben, was ich eigentlich nicht so gern mache.
Ich habe erneut festgestellt, dass auch für dieses Projekt zwei weitere DL sehr gut getan hätten.
Ich finde dieses Unterrichtsprojekt ich sehr interessant, Lustvoll und abwechslungsreich. Es ist jedoch etwas anspruchsvoll und womöglich nicht so gut für eine jüngere Altersstufe geeignet. Ich würde es bei Gelegenheit gerne mal mit einer Schwerpunktklasse umsetzen.