Porträt – Subjektive Identifikation
Charonne Débora Placathose/Subjektive Identifikation/Porträt-Analog
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Subjektive Identifikation bedeutet dass jeder Mensch eine eigene, persönliche Sichtweise darauf hat, wer er ist und wie er sich fühlt. Es geht darum, sich selbst oder andere nicht, nur nach äusseren Merkmalen zu erkennen, sondern auch nach Gefühlen, Erinnerungen und persönlichen Erfahrungen.
In dem Bildnerischen Gestaltens Kontext bedeutet es, dass ein Porträt nicht nur eine exakte, Abbildung eines Gesichts sein muss. Vielmehr kann es auch zeigen, wie jemand eine Person wahrnimmt, was ihn oder sie besonders macht und welche Emotionen oder Geschichten damit verbunden sind.
Das Ziel ist, eine Verbindung zwischen dem Äusseren und dem Inneren herzustellen; nicht nur das Gesicht zu zeichnen, sondern auch die Persönlichkeit und Identität durch Formen, Linien oder Farben darzustellen.
Sachanalyse
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Bedingungsanalyse
Das Praktikum fand am 31.10.24 im Kollege St. Fidelis in Stans statt, wo ich die Schüler der zweiten Klasse kennengelernt habe. Die 16 Schüler waren am Anfang des Unterrichts sehr gehorsam, aber ihr Verhalten änderte sich schnell.
Es ist eine Klasse von 14 jährigen, also muss man berücksichtigen, das sie sich mitten in der Pubertät befinden. Einige waren voller Energie, andere viel weniger. Ich musste mich auf ihr Verhalten im Unterricht und auf ihre Motivation konzentrieren, damit sie mit ihrer Arbeit vorankommen. Sie hatten wenig Inspiration-Motivation für das Thema; in diesem Alter ist es nicht besonders angenehm ,sich vor einem Spiegel zu beobachten und sich selbst zu zeichnen.
Es war ideal, dass der Unterricht in zwei Teile aufgeteilt war, mit einer 10 minütigen Pause, in der sie etwas essen konnten. Der Raum war offen und hatte durch grosse Fenster einen wunderschönen Blick auf die Berge. Die Materialien waren sehr leicht zugänglich, und die Klassenlehrerin war sehr unterstützend.
Begründungsanalyse
Das Projekt «Subjektive Identifikation» ist inspiriert von der Strengen Idee, die das Porträtzeichnen durch seine Anforderungen im Bereich des Bildnerischen Gestaltens vorgibt. Das Ziel ist es, Jugendlichen im Alter von 14 – 15 Jahren, die sich mitten in der Entwicklung befinden, nicht nur die technische Beherrschung des Themas zu ermöglichen, sondern ihnen auch die Freiheit zu geben, über Identität zu sprechen.
Das Ziel ist vor allem, ihnen zu ermöglichen, eine Verbindung zwischen einem Porträt und den Dingen/Elementen herzustellen, die eine Person charakterisieren. Es geht darum, eigene Emotionen im Moment wahrzunehmen und basierend auf der Beziehung zum Modell oder der Umgebung Gesichtszüge nachzuzeichnen, typische Merkmale eines Gesichts zu erkennen und die eigene Wahrnehmung zu nutzen, um die Menschen um uns herum individuell zu betrachten.
Das Projekt ermöglicht es den SuS, sich selbst zu beobachten, ihren Klassenkameraden wahrzunehmen, aber auch die Klasse als Gruppe zu betrachten. Durch die Einführung in die Arbeitserfahrung von Giacometti sollen die SuS von den typischen Erwartungen befreit werden, ein «perfektes» Porträt zu schaffen, und stattdessen das Skizzieren als Technik praktizieren.
Bei dieser Technik besteht das Prinzip darin, vorhandene Linien beizubehalten, aber gleichzeitig weitere Linien im Zeichnungsprozess zu suchen. Am Ende des Projekts wird klar, dass es die Bewegung und Dynamik der Linien ist, die eine Persönlichkeit charakterisiert. Mit diesem «In progress»-Ansatz beim Porträtzeichnen gelingt es, eine subjektive Identität auszudrücken, was für mich persönlich der wichtigste Punkt beim Thema Porträtzeichnen ist.
Lernziele
- Die SuS verstehen die Grundlagen des Porträtzeichnens, indem sie die Proportionen mit Hilfe von Schemas beherrschen, die genauen Formen der Gesichtszüge üben und die Persönlichkeit ihres Modells durch eine Geschichte im Bild interpretieren.
- Die SuS arbeiten an einem Porträt individuell, in Paaren und in einer grösseren Gruppe. In der Gruppe finden sie Inspirationen für die Interpretation, tauschen sich über Gestaltung, Komposition und Geschichte aus und entwickeln gemeinsam Ideen.
- Die SuS üben die Beobachtung eines Gesichts und erkennen die Bedeutung bestimmter Gesichtszüge. Sie lernen, ein Objekt mit einem Gesicht zu verbinden, um ihr Fähigkeit zur Komposition eines Kunstwerks zu entwickeln.
- Die SuS verbessern ihre Fähigkeit, Geschichten zu interpretieren, und stärken dadurch ihre konzeptionellen Kompetenzen.
- SuS erkennen die Bedeutung von Identität und lernen, dass Identität subjektiv und nicht objektiv ist. Dabei respektieren sie Unterschiede, schätzen die Vielfalt von Gesichtern und Personen und fördern die Authentizität in der künstlerischen Darstellung.
Beurteilungskriterien Tabelle
Ablauf
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Als ich merkte, dass die Schüler nicht genau wussten, wie sie mit der Aufgabe anfangen sollten, habe ich mich entschieden, ihnen eine Demonstration zu zeigen. So hatten sie ein Beispiel und konnten sich inspirieren lassen, um motivierter zu sein.
Mit diesen Videos, die ich im Voraus vorbereitet hatte, um sie im Unterricht zu zeigen, konnte ich mich auch auf andere wichtige Punkte konzentrieren, wie die Qualität meines Vortrags mit passenden Worten, während die Schüler still und konzentriert die Videos anschauten.
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Reflexion
Das erste Praktikum war für mich eine schöne Erfahrung. Ich kann sagen, dass ich mit dieser zweiten Klasse Glück hatte – sie waren für mich nicht einfach zu managen, aber sie sind sehr herzlich. Ich habe gemerkt, dass sie sich bemüht haben, mir eine gute Erfahrung mit ihnen zu ermöglichen. Ich hatte einen schönen Kulturellen Austausch.
Am Anfang war es für mich natürlich schwierig wegen der Sprache. Ich habe gemerkt, dass ich mehr sprachliches Material mitbringen sollte wie zum Beispiel die Video-Demonstration. Wenn ich das Video in der Klasse zeige, könnte ich mich besser auf die Sprache konzentrieren.
Die Kriterien für die Abschlussarbeit waren mir bewusst viel zu sein und ich konnte sie klar vermitteln. Das half den SuS, ihre Punkte zu verstehen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und gezielt daran zu arbeiten.