Mein letztes Praktikum absolvierte ich am Theresianum Ingengbohl, Brunnen, mit einer kleinen Gruppe von 7 SchülerInnen der 2. und 3. Schwerpunktklasse. Sie hatten die Aufgabe, ein imaginäres Vinylcover ihres Lieblingsalbums zu gestalten und zu bemalen (mit Acryl und Tousche).
Sachanalyse
Lernziele: Dieses Projekt zielte darauf ab, die Verbindung zwischen der Musik und der bildenden Kunst zu vertiefen, wie kann das eine das andere inspirieren, und wie können wir die Musik visualisieren. Ausserdem lernten die SchülerInnen über Form und Komposition, Grafikdesign und Layout. Die Schülerinnen benutzten auch zum ersten Mal Tusche, einige sowohl Acryl als auch Tusche zum ersten Mal.
Begründungsanalyse
SPF-BG 2. & 3. (Theresianum, Brunnen)
Ich war ihr Lehrerin vom 28.08. bis 05.11, und wir hatten 8 DL zusammen. Die Klasse war klein, sehr höflich, kreativ, fleissig. Sie haben dieses Projekt sehr ernst genommen.
I. Am ersten Tag brachte ich den Plattenspieler mit in die Schule und eine Reihe von Vinly-Platten. Die meisten SchülerInnen hatten den Plattenspieler noch nie benutzt und konnten so lernen, wie man eine Schallplatte einlegt und die Musik abspielen lässt. Daran waren sie sehr interessiert. Sie bekamen auch zahlreiche analoge Beispiele von Viny-Covers zu sehen. Wir sprachen kurz darüber, wie unterschiedlich Vinyl-Cover sein können und was die stärksten Elemente in ihren Designs sind.
Am ersten Tag sprachen wir auch über Synästhesie. Ich habe ihnen Beispiele von Gemälden gezeigt, die von Künstlern gemalt wurden, die für ihre Synästhesie bekannt waren (Klee und Kandinsky).
Synästhesie (von altgriechischσυναισθάνεσθαι synaisthánesthai„mitempfinden, zugleichwahrnehmen“): wenn Töne nicht nur klingen, sonderngleichzeitig schmecken, dann ist Synästhesieim Spiel: Verschiedene Sinneseindrückevermischen sich zu einer Wahrnehmung.
Später sagten die SchülerInnen, dass es ihnen wirklich Spass gemacht hat, etwas über dieses Thema zu lernen.
Einsteig : Ich habe eine kurze Playliste mit einem Lied aus verschiedenen Musikgenres (90er HipHop, Metal, Klassik, 80er Jahre Rock und 30er Jahre Jazz) vorbereitet. Die SchülerInnen mussten zeichnen, was sie hörten, und die Musik durch Linien und Formen ausdrücken. Es stand ihnen frei, abstrakt oder figürlich zu zeichnen. Für diese Aufgabe verwendeten sie Ölpastelle. Sie zeichneten für die Dauer des jeweiligen Liedes. Die Playlist war die folgende:
II. In den nächsten 2 Lektionen haben wir uns viele Vinly-Cover angeschaut und (im Plenum) diskutiert, was sie erfolgreich macht und welche Art von Musik sie vermitteln könnten. Wir sprachen über die Qualität des Textes und das Genre der Musik, die ihn begleitet.
Wir sprachen über den visuellen Einfluss von Spotify auf das heutige visuelle Verständnis von Musik.
III. In der nächsten Doppelstunde ging es um Typografie: Was macht eine Schrift aus, wann ist es besser, eine Schriftart zu verwenden als eine andere, und wir sahen viele Beispiele aus der Musikwelt.Die Schülerinnen übten 45 Minuten lang das Schreiben von Handschriften. Danach begannen sie, ihre eigene Typografie des Titels des ausgewählten Musikalbums zu entwerfen.
IV. Ich habe bereits fertige Vinly-Cover von https://www.natuerlich-verpacken.de gekauft. Auf diese Weise bekamen die SchülerInnen sofort ein Gefühl für das Objekt, das sie mit Acrylfarben und Tusche bemalen sollten. Ich würde auch anderen empfehlen, sich bereits fertige Vinylhüllen zu besorgen (anstatt sie selbst zu falten). Die SchülerInnen entwickelten ihre Skizzen weiter. Sie mussten die Skizze bis zur nächsten Woche fertigstellen.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass ich ihnen mehr Zeit zum Skizzieren und Experimentieren gegeben hätte.
V. Wir haben uns viel Zeit genommen, um uns gegenseitig Feedback zu geben. Wir haben die Feedback-Methode von Liz Lerman verwendet. Dies dauerte 1 Stunde.
Dies sind die Lieder/Alben, für die sich die Schülerinnen und Schüler entschieden haben, sie zu gestalten.
Die nächsten drei Doppellektionen waren der selbstständigen Arbeit gewidmet. Ich unterstützte jede/n SchülerIn während dieser Arbeit und versuchte, sie in die richtige Richtung zu lenken. Am Ende haben sie meiner Meinung nach sehr spannende, gut durchdachte und kreative Albumcover entwickelt.
REFLEXION
Es war das erste Mal, dass ich ein SPF-BG unterrichtete, und es ist eine Herausforderung, die sehr hohen Erwartungen aufrechtzuerhalten, mehr von den SchülernInnen zu verlangen, aber auch ermutigend und positiv zu sein.
3 Schüler der Klasse waren im 2. Jahr, die anderen 4 waren im 3. Jahr. Es gab eine gewisse Spaltung zwischen den Klassen, was zu erwarten ist. Die älteren SchülerInnen waren selbstbewusster und trauten sich eher zu sprechen und zu diskutieren. Die jüngeren SchülerInnen waren auch bereit zu diskutieren, aber noch mehr bereit zuzuhören und von den „Älteren“ zu lernen.
Ich hätte ihnen mehr Zeit gegeben, um zu skizzieren und zu experimentieren, und auf jeden Fall mehr Zeit, um das endgültige Kunstwerk anzufertigen. Ich denke, eine weitere Doppelstunde wäre ausreichend gewesen. Am Ende bin ich mit den fertigen Werken zufrieden. Die SchülerInnen sind an ihre Grenzen gegangen und haben gelernt, wie man musikalische Ideen in der visuellen Sprache darstellen kann. Die SchülerInnen sagten, dass sie die ihnen gegebene Freiheit sehr genossen haben; sie konnten die Musik auswählen, die sie wirklich mögen.