Abstract
Als Ergebnis der Aufgabenstellung wurde eine abstrakte Gebirgslandschaft als farbige Collage umgesetzt. Die Aufgabenstellung konzentrierte sich dabei auf das Abstrahieren einer fiktiven Landschaftsdarstellung und dem Einsatz der Gestaltungstechniken der Monotypie und der Collage.
Begründungsanalyse
Wir haben unser Projekt mit einem Besuch im Kunsthaus verknüpft, welcher bereits provisorisch von der Praxislehrperson eingeplant war. Da dieser Besuch auch eine Vor- und Nachbesprechung/Präsentation erforderte, hatten wir für unser eigenes Projekt nur fünf Doppellektionen Zeit. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik der Landschaft kam daher zu kurz. Der Fokus lag auf der technisch-medialen Auseinandersetzung mit der Monotypie und der Thematik der Abstraktion und des Zufalls. Gerade die Auseinandersetzung mit dem grundlegenden Thema Abstraktion ist eine wichtige, gestalterische Basis für viele gestalterische Arbeiten und hat daher eine grosse Relevanz. Auch die Beschäftigung mit dem Zufall finden wir wichtig, da dieser als grundlegendes Hilfsmittel für Bildfindungsprozesse und Ideenfindungsprozesse verwendet werden kann.
Sachanalyse:
Die Auseinandersetzung mit der Abstraktion und Figuration basierte auf dem Besuch im Kunsthaus Zofingen. Wir haben verschiedene Kunstschaffende, die sich mit Abstraktion auseinandersetzen, den SuS vorgestellt. Die Arbeit mit den Monotypien erfolgte hauptsächlich im Selbststudium – wir erklärten den SuS ganz kurz die grundlegende Technik, experimentieren konnten sie allerdings individuell. Als Beispiel für Landschaftskomposition beschäftigten wir uns mit verschiedenen Elementen der Tiefenwirkung, u.a Unschärfe/Verkleinerung nach der Tiefe/Erhöhung nach der Tiefe/etc. Wir schauten uns als Beispiel die Künstlerin Kate Shaw an, welche sich mit abstrahierten, collagierten Landschaftsdarstellungen beschäftigt.
Literatur
Gezeigter Filmbeitrag über die Ausstellung «Grenzenlos» im Kunsthaus Zofingen,
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Qd4OTkYgRaA, aufgerufen am 23.10.2022
Zusätzliche Informationen zur Ausstellung Grenzenlos im Kunsthaus Zofingen: https://kunsthauszofingen.ch/, aufgerufen am 23.10.2022.
Gezeigter Filmausschnitt zu Conrad Jon Godly, Reportage «Kunst hoch 2» von 3sat, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aYMtiO0JIDA&ab_channel=JDMalatGallery, aufgerufen am 23.10.2022.
Gezeigter Filmausschnitt zu Christine Streuli: https://www.youtube.com/watch?v=xoJOFMFMP-M&ab_channel=HelvetiaVersicherungenSchweiz, aufgerufen am 23.10.2022.
Kate Shaw’s Website: https://www.kateshaw.org/
Lernziele und Bewertungskriterien
Da die Zeit sehr begrenzt war, entschlossen wir uns dazu die inhaltliche Auseinandersetzung grösstenteils auszuklammern. Folglich hatten die SuS ausreichend Zeit zur Verfügung um sich mit dem Druckverfahren der Monotypien auseinander zu setzten und sich die neue Technik anzueignen. Die Möglichkeiten um mit Monotypien zu arbeiten sind vielfältig und laden dazu ein individuelle Lernwege zu verfolgen und den Lernprozess explorativ und selbstgesteuert zu gestalten. Der Lern-Weg und der damit verbundene Prozess wurde folglich zu einem wichtigen Lernziel für die Aufgabe.
Die Bewertungskriterien konzentrierten sich folglich auf die Bewertung prozessualer Kriterien
(z.B. Vielfältigkeit im Druckprozess: Variantenreicher, sinnvoller Einsatz verschiedener Techniken)
und die Bewertung nach formalen Kriterien (z.B. Spannungsreiche Komposition, Dramaturgie, Farbgebung: Einsatz der Farbe / Farbklang).
Konkreter Ablauf und methodischer Aufbau des Projekts «Zwischen Abstraktion und Zufall: Exploration durch Monotypie»
Aufbauend auf der Auseinandersetzung durch die Exkursion, durch Präsentationen/Demonstrationen und Aufgabenstellungen in Gruppenaufgaben zu Themen der abstrakten Kunst/Malerei, einer Wiederholung der Erzeugung von Tiefenwirkung und unserer Projekt-Aufgabenstellung mit der technischen Anwendung der Druckverfahren in der Monotypie, begannen die SuS im explorativen, selbstgesteuerten Umsetzen ihrer individuellen Erarbeitung der abstrakten Landschaftsdarstellung.
Dazu erarbeiteten die SuS zuerst die verschiedenen Methoden zur Darstellung von Tiefenwirkung mit einem Arbeitsblatt. Sie beschäftigten sich mit verschiedenen raumschaffenden Mitteln wie bspw. Unschärfe oder Verkleinerung nach der Tiefe. Basierend auf dieser Auseinandersetzung zeichneten die SuS als allererstes eine lineare Landschaftskomposition. Anschliessend gaben wir eine kurze Einführung in die Technik der Monotypie und darauf aufbauend probierten sie selbstständig verschiedene Techniken der Monotypie aus. Während zwei Doppellektionen experimentierten sie mit der Technik und stellten verschiedene Strukturen dar. Wir besprachen die Drucke regelmässig mit ihnen und halfen ihnen bei der Farbkomposition und dem Suchen verschiedener Techniken. In einem nächsten Schritt zeichneten sie ihre lineare Zeichnung auf ein Transparentpapier durch und schnitten die einzelnen Bildelemente aus. Sie legten diese Ausschnitte auf ihre verschiedenen Monotypien und suchten Strukturen, die zum gezeichneten Bild und zur Gesamtkomposition passten und schnitten diese aus. Bevor sie die verschiedenen ausgeschnittenen Monotypie-Elemente auf ihre Aussenlinien-Zeichnung klebten, bemalten sie zuerst noch den Hintergrund in einer passenden Farbe.
Reflexion
Seitens des Besuchs der Fachdidaktik-Lehrperson haben unter anderem das Feedback erhalten, dass beim Projekt die inhaltliche Auseinandersetzung zu kurz kam, was wir absolut nachvollziehen können. Das Projekt sah anfänglich acht Doppellektionen vor und beinhaltete sowohl eine inhaltliche als auch eine formale Auseinandersetzung. Da wir von acht auf fünf Doppellektionen umdisponieren mussten, haben wir uns kurzfristig entschieden einen klaren Fokus auf das Aneignen des Druckverfahrens im selbstgesteuerten, explorativen Lernprozess zu legen und den Rahmen für die inhaltliche Auseinandersetzung zu verkürzen. Wir würden es heute anders machen. Denn wir mussten zuletzt trotz der stark verkürzten inhaltlichen Auseinandersetzung auf eine weitere Doppellektion verlängern, da die gestalterische Umsetzungstechnik der Monotypie zu viel Zeit in Anspruch genommen hat. Im Nachhinein wäre ein weniger zeitaufwändiges Medium eine bessere Wahl gewesen. So wäre eine persönliche, inhaltliche Auseinandersetzung und eine daraus entstehenden individuelle Darstellung möglich gewesen. So waren sich die fertiggestellten Arbeiten doch alle relative ähnlich in ihrer Komposition, was schade ist.