Abstract
Innerhalb des Moduls «Zeichnung, Figur- Raumbeziehungen» erarbeiteten SuS des 3. OG zeichnerisch Ideen für mehr- oder weniger raumgreifende Figuren, welche sie in Skulpturen übersetzten und anschliessend wirkungsrecht im Raum arrangierten und einander gegenüberstellten.
Inhalt
Der menschliche Körper kommuniziert durch seine Gesten und Körperhaltungen auch nonverbal. Er sendet Signale aus, die Einfluss auf das gesellschaftliche Miteinander haben können. Mit einigen Gesten/Körperhaltungen greift der menschliche Körper weit in den Raum hinein, vergrössert sein Eigenvolumen, sucht die Nähe zum Anderen, hält ihn auf Abstand oder entfernt sich von ihm. Im Modul werden die SuS dazu angehalten, sich mit eigenen Vorstellungen von mehr- oder weniger raumgreifenden Gesten und Körperhaltungen der menschlichen Figur auseinander-zusetzen. Ziel ist es, aus dem zeichnerischen Prozess, der zur Festigung und Prüfung ihrer Vorstellungen dient, Skulpturen zu entwickeln, die die SuS gemeinsam im Raum arrangieren und einander gegenüber stellen. In der Inszenierung sollen die SuS Erfahrungen in der Raumbeziehung ihrer ausgeformten Plastiken sammeln, die in ihrem gemeinsamen Arrangement in einen Dialog treten und neue Bedeutungsebenen zu eröffnen ermöglichen. Im Herausarbeiten wirkungsvoller Inszenierungen ihrer entwickelten Gesten prüfen die SuS neben ästhetischen auch soziale Kompetenzen, die sich für ein gesellschaftliches Miteinander und die persönliche Entwicklung gerade in der ihrigen Altersstufe als elementar herausstellen.
Lernziele und Beurteilungskriterien
Lernziele:
- SuS können Vorstellungen für gestikulierende Figuren zeichnerisch festhalten
- SuS können auf Basis einer Zeichnung, dreidimensionale Skulptur entwickeln, die ausgewählte Geste/ Körperhaltung aussagekräftig zum Ausdruck bringt
- SuS können ihre Skulpturen wirkungsvoll im Raum und anderen Skulpturen gegenüber arrangieren
Beurteilungskriterien:
Ablauf
Nach einer Präsentation der bevorstehenden Modulinhalte wurden die SuS über Bildbetrachtungen in das Modul «Zeichnung, Figur- Raumbeziehungen» eingeführt, wobei Fragen zum Einfluss der Gesten auf das Raumgreifen (Eigenraum/ Volumen) einer Figur sowie ihre Forderung nach Umraum für ihren bedingten Ausdruck im Mittelpunkt standen. Mit dem zeichnerischen Festhalten von Gesten/ Körperhaltungen ihrer Wahl, fertigen die SuS eine Sammlung von Ideen für mehr- oder weniger stark raumgreifende Figuren an. Über das gegenseitige Modellstehen erhielten sie die Möglichkeit, sich über das verschiedene Raumgreifen einer einzigen Figur, je nach Perspektive, bewusst zu werden. Hiermit errichteten die SuS die zeichnerische Grundlage für die geplante skulpturale Übersetzung einer ihrer Zeichnungen, welche die Reflektion einer Mehr- oder Allansichtigkeit mit sich bringen würde. Mit einer ersten dreidimensionalen Übersetzung der ausgewählten Zeichnungen mit Alufolie erhielten die SuS ein erstes Gefühl für die Dimension und Umsetzungsschwierigkeiten ihrer geplanten Skulpturen. Zur Bewältigung allfälliger Probleme wurden die SuS in einem Zwischenschritt mit möglichen Techniken vertraut gemacht, die für den Bau der finalen Skulpturen aus Karton und Draht hilfreich sein würden. Nach dem Erproben und gegenseitigen Vorstellen verschiedener Techniken durch die SuS planten sie die noch vorgesehenen 5 EL für Aufbau und Gestaltung ihrer Skulpturen. Fragen zu den Wirkungsbedürfnissen der einzelnen Arbeiten wurden bis hier her von den SuS immer wieder neu reflektiert und beantwortet. Abschließend wurde die Klasse in 4 Gruppen unterteilt, damit sich die SuS ihre Arbeiten gegenseitig vorstellten. Hierbei erarbeiteten die Gruppen individuelle Inszenierungsideen für die Aufstellung ihrer Skulpturen im Raum, wobei sie sich der Herausforderung annehmen mussten, trotz verschiedener Bedürfnisse eine gemeinsame Lösung zu finden. Die Begründung der Positionierung der einzelnen Skulpturen im Raum und anderen Skulpturen gegenüber bescherte eine finale Präsentationsstunde, reflektierter, sprachlich und bildlich zum Ausdruck gekommener Haltungen und Positionen.
Reflexion
Die Möglichkeit, ein Projekt mit einem eigenen Interesse verknüpfen zu können, wurde von den SuS dankbar angenommen. Hieraus resultierte eine überwiegend motivierte Mitarbeit sowie eine gelungene Ausgangslage für das Endvorhaben, verschieden erarbeitete Positionen miteinander konfrontieren zu können. Da die Modulinhalte äusserst umfangreich gestaltet wurden, blieb den SuS für die Umsetzung einzelner Aufgabenstellungen nur begrenzt Zeit, was für manche eine grosse Herausforderung darstellte. Gerade beim Bau der Vormodelle aus Alufolie stellte sich die rare Zeit der Schwierigkeit mit jenem Material zu arbeiten, deutlich entgegen. Künftig würde ich meinen SuS gerade bei solchen entscheidenden Arbeitsphasen, die in Nächste einleiten, mehr Zeit einräumen wollen. In einem die Praktikumsdauer überschreitenden Unterricht wäre es zudem möglich, die entstandenen Abschlussarbeiten der Figurenaufstellungen als Ausgangslage für ein Folgeprojekt zu nutzen. So hielte ich es für sinnreich, diese für das Üben perspektivischen Zeichnens zu nutzen, was für die 3. OG ohnehin auf dem Lehrplan stünde, womit der Arbeitsprozess weitergezogen werden könnte, indem die Skulpturen zurück ins Zweidimensionale geführt werden würden.