Abstract
Während meines Praktikums wurden die Schülerinnen der zweiten FMS Klasse in die digitale Fotografie, Fototechnik und Arbeit mit spiegellosen Systemkameras eingeführt. Das Projekt umfasste die Entwicklung eines neuen fiktiven Getränkes, dessen Wirkung durch die Inszenierung in einem Fotostudio sichtbar gemacht wird und schliesslich die Fotografie der Inszenierung als Plakat.
Inhalt
Die Schülerinnen der zweiten Klasse der FMS (Kurzzeit) an der Neuen Kantonsschule Aarau beschäftigten sich während eines Semesters mit der Fotografie.
Die Schülerinnen hatten kaum bis keine Erfahrungen darin mit einer Systemkamera zu arbeiten. Dies bedeutet, dass ich sie zunächst in die Grundlagen der Kameratechnik einführen musste. Gemeinsam mit der Praxislehrperson entschied ich mich für die Studiofotografie (in selbstaufgebauten Mini-Studios). Durch die kontrollierte Umgebung eines Studios können die Schülerinnen nicht nur die Kameraeinstellungen üben, sondern auch die Fotografie und Bildkomposition, sowie das Zusammenspiel von Farbe, Form und Licht erlernen und direkt anwenden. Für die Aufgabe entschied ich mich für die Objekt- oder Produktfotografie, ausgehend von der Neuen Sachlichkeit (bsp. Hans Finsler) führte ich die Schülerinnen zur aktuellen angewandten Fotografie (bsp. Studio Fludd). Die Analyse der einzelnen Aspekte der Fotografie und dessen Inhalte schärfen die Wahrnehmung der SuS und sie erhalten durch den «Blick hinter die Kulissen» eine kritische Haltung gegenüber der heutigen Fotografie in den Medien.
Lernziele und Beurteilungskriterien
Die SuS kennen die Begriffe der Blende, Verschlusszeit und ISO. Sie wissen wie sich die verschiedenen Einstellungen auf die Fotografien auswirken und können sie bewusst für ihre Arbeit einsetzen.
Sie erkennen die Wirkung von Bildkomposition, Perspektive, Licht und Schatten, Farben und Materialien, sowie Requisiten auf die Fotografie, können diese beschreiben und auf ihre Arbeit übertragen.
Für die Inszenierung des erfundenen Getränkes erarbeiten die SuS verschiedene Konzepte und Entwürfe, bei welchen die Wirkung des Getränkes in einem selbstaufgebauten Mini-Studio dargestellt wird.
Ablauf
1.DL Die erste DL startete ich mit einer Vorstellungsrunde bei welcher sich die Schülerinnen anhand von 2-3 persönlichen Fotografien vorstellen sollten. Im Anschluss führte ich ein kleines Quiz durch, bei welchem ich das Vorwissen und die bisherigen Erfahrungen der Schülerinnen auf spielerische Art abfragen konnte. Danach erhielten die Schülerinnen den Auftrag eine leere Glasflaschen selbstständig im Schulzimmer oder -haus zu inszenieren und fotografieren. Am Ende der Doppellektion wurden die entstandenen Fotos gezeigt und besprochen.
2.DL Zu Beginn der DL fragte ich im Plenum ab, was den Schülerinnen aus der letzten DL geblieben ist und konnte durch die Wiederholung ihr Wissen vertiefen. Anschliessend führte ich die Schülerinnen in den Aufbau und die Grundeinstellungen der Kamera ein. Zur Abwechslung und Auflockerung bauten wir danach in Gruppen die Mini-Fotostudios auf, wobei ich den Schülerinnen den Aufbau vorzeigte und sie diese nachbauten. Zum Abschluss führte ich sie in die Fototechnik ein, wobei die Begriffe der Blendenöffnung, Verschlusszeit und ISO definiert und durch Beispiele veranschaulicht wurden.
3. DL Die ersten fünf Minuten der DL startete ich wieder mit einem kurzen Quiz, um das Erlernte von letzter Woche zu Wiederholen und ins Gedächtnis zu rufen. Direkt im Anschluss gingen wir nochmals die Menu-Einstellungen der Kamera gemeinsam durch, sodass alle Kameras für die Nutzung auf demselben Stand waren. Zur Vertiefung der Fototechnik führte ich den Input von letzter Woche zu Blendenöffnung, Verschlusszeit und ISO weiter aus und präzisierte die Begriffe, Einstellungen und Werte. Im Anschluss erhielten die Schülerinnen den Auftrag die Fototechnik anhand von Spielfiguren in einem Mini-Fotostudio auszuprobieren, zu üben und vor allem ihre Erfahrungen zu notieren. Zuletzt erhielten sie die Hausaufgabe aus den entstandenen Fotos und Notizen ein DinA4-Blatt zusammenzustellen, um ihre Erkenntnisse zusammenzufassen.
4.DL Wie zu Beginn der letzten DL, startete ich auch diese mit einem kurzen Quiz im Plenum, um das Wissen und die Erfahrungen der letzten Woche zu aktualisieren. Anschliessend verteilte ich die Hausaufgaben und ging sie gemeinsam mit den Schülerinnen durch, um ihre Erkenntnisse zu teilen und allfällige Fehlschlüsse zu korrigieren. Nachfolgend teilte ich die Schülerinnen in fünf Gruppen ein, in welchen sie pro Gruppe verschiedene Bilder erhielten, welche sie nach einem Thema analysieren sollten. Danach wurden die Erkenntnisse im Plenum präsentiert und besprochen. Am Ende der Doppellektion hatten die Schülerinnen Zeit sich dem Projekt zu widmen und erste Ideen, Konzepte und Entwürfe für ihr erfundenes Getränk und Werbeplakat zu entwickeln. Die Projektaufgabe wird im Tandem umgesetzt.
5.DL Auch diese DL startete ich mit einer Fragerunde, wobei die Schülerinnen erzählen konnten was ihnen von der letzten DL besonders in Erinnerung geblieben ist. Anschliessend konnten wurde die Projektaufgabe nochmals kurz wiederholt und besprochen und diverse Strategien zum Vorgehen aufgezeigt. So konnten die Schülerinnen direkt mit ihrem Projekt starten. Als LP stand ich für Fragen zur Verfügung und beobachtete den Stand der Schülerinnen, um gegebenenfalls eingreifen zu können oder ihnen Unterstützung anzubieten.
6.DL Zum Start der DL besprach ich mit den Schülerinnen die Abgabe der Projektaufgabe, damit diese für alle klar ist. Im Anschluss führte ich einen kurzen Input zu den geschichtlichen Hintergründen der Objekt- und Produktfotografie durch, ausgehend vom Stillleben (Imogen Cunningham) zur Neuen Sachlichkeit mit Albert Renger Patzsch und Hans Finsler führe ich die SuS zur aktuellen angewandten Fotografie (z.B. Studio Fludd), welche in den Medien sehr präsent ist. Danach arbeiteten die Schülerinnen wieder frei und selbstständig an ihren Projekten, wobei ich ihnen unterstützend zur Verfügung stand.
7.DL Die Schülerinnen arbeiten an der Umsetzung und Fertigstellung ihres Projektes.
8.DL Die letzte DL fand nach den Osterferien statt. Die Schülerinnen hatten in der Zwischenzeit all ihre Projekte inklusive Dokumentation abgegeben, welche bereits bewertet wurden. Die Schülerinnen konnte in Gruppen ihre Werbeplakate auf A3 ausdrucken und präsentierten diese anschliessend in der Klasse. Dabei gab es nach jeder kurzen Präsentation ein Peer-Feedback von einer anderen Gruppe. So konnten die Schülerinnen konstruktive Kritik anbringen. Zuletzt wurden die Werbeplakate im Gang des Schulhauses von den Schülerinnen aufgehängt und die Noten verteilt.
Arbeiten
Reflexion
Während meines zweiten Praktikums waren die Schülerinnen grösstenteils sehr motiviert und waren im Unterricht aufmerksam und initiativ. Die Fotografie hat die meisten sehr interessiert, jedoch war die Fototechnik für sie teilweise schwer umzusetzen.
Die Entscheidung zunächst in einem Mini-Fotostudio Objekte zu inszenieren, war für ein paar Schülerinnen weniger spannend. Dennoch macht sie aus meiner Sicht Sinn, da sie nach meinem Praktikum ein offeneres Thema zur Fotografie haben werden. So konnten sie ihr Wissen und Erfahrungen aufbauen.
Rückwirkend hätte ich die Schülerinnen früher an ihrem Projekt arbeiten lassen sollen, denn dadurch hätten sie die Chance gehabt ihr Konzept und ihre Entwürfe zu vertiefen und auszuprobieren. Des weiteren würde ich die grossen Theorieblöcke und Übungen zur Fototechnik noch mehr aufteilen, damit die SuS nicht überfordert werden.