Abstract
Die SuS hielten ihre Nacht- oder Tagträume auf einem „Traumnotizblatt“ fest. Der Traum diente als Inspiration, um mit verschiedenen Drucktechniken (Monotypie, Tetradruck und Schablonendruck) eine Bildabfolge / Bildgeschichte zu gestalten. Das Ziel war es, dem Experimentieren Raum zu geben und so die Atmosphäre oder die Geschichte des Traums einzufangen. Das Endprodukt war ein Leporello von mindestens 5 A4 Seiten.
Begründungs- und Sachanalyse
Die SuS (Stufe 1. Gymi) erhielten die Möglichkeit ihre eigenen Träume, durch die verschiedenen Drucktechniken in eine Bildabfolge einzubringen. Dadurch setzten sie sich mit ihrer Innenwelt auseinander und nahmen ihre Träume bewusst war. Sie erhielten Freiraum für ihre Gedanken und Fantasien. Die Technik des Druckens lässt Raum für experimentelles und spielerisches Arbeiten. Durch die Drucktechniken können Atmosphären auf dem Blatt geschaffen werden, was zum Thema des Traumes passt. Da beim Drucken oft nicht alles nach Plan oder nach der gewünschten Vorstellung läuft, müssen die SuS lernen mit dem Zufall umzugehen oder die Techniken so zu verwenden oder zu kombinieren, dass es für sie zielführend ist. Jede der verschiedenen Drucktechniken (Monotypie, Tetradruck und Schablonendruck) hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, welche die SuS durch Ausprobieren kennen und verwenden lernen.
Ablauf
Über die Herbstferien erhielten die SuS zwei Traumnotiz-Blätter zum ausfüllen. In der ersten Praktikumslektion stellten sie sich in der Vorstellungsrunde mit ihrem Traum vor. Als erste Übung zeigte ich verschiedene Wolkenbilde auf dem Beamer und die SuS durften Objekte und Tiere raten. Es folgte eine erste Druckübung: Der Rohrschachtest. Auch hier machten wir im Plenum eine „was siehst du?“-Runde. Die Begriffe schrieben wir auf. Als Auflockerung vor einer Lektion erfand ich eine Traumreise aus den aufgeschriebenen Begriffen und die SuS konnten ihre Begriffe wieder erkennen. Als Einstieg ins Drucken, gab ich einen Input zu den verschiedenen Drucktechniken: Hoch-& Tiefdruck und Flach- & Durchdruck. Um die Drucktechniken Monotypie, Tetradruck und Schablonendruck bei den SuS einzuführen, liess ich die Klasse Expertengruppen bilden. Mit Hilfe eines Anleitungsblattes befassten sich die Gruppen mit einer der drei Drucktechniken, probierten sie aus und stellten sie anschliessend den anderen Gruppen vor.
Als kurzen Einstieg in die Lektion fing ich in der Hälfte des Praktikums an, 4 -5 Bilder von Künstlern aus dem Surrealismus, teils auch eingebettet in ein Spiel, zu zeigen. Zum Beispiel Titel zuordnen zu den Bildern von Magritte.
Anhand einer Bildergeschichte in Drucktechnik brachte ich die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten ein: Nah, Fern, Stimmung, Farbe etc. Die Frage lautete: wie stelle ich etwas dar? wie zeige ich etwas? Welche Elemente aus der Geschichte findest du in den Bildern wieder?
Als es dann um das Zusammenfügen zu einem Leporello ging, brachte ich das Thema Ordnen zur Sprache. Zu zweit ordneten die SuS als Übung ihre Bilder nach verschiedene Kriterien und schlussendlich so wie sie es haben wollten. Die Leporellos klebten wir mit normalem oder farbigem Malerklebeband zusammen. Als Abschluss gab es eine kleine Ausstellung im Schulzimmer.
Beurteilung
Wie viel hast du ausprobiert und experimentiert? (Qualität der Experimente, Sichtbarkeit im Leporello)
Ergeben die Drucke untereinander ein stimmiges Ganzes? (Stimmigkeit der Bilder untereinander)
Passen die Drucke zu deinem aufgeschriebenen Traum? (Erkennbarkeit Geschichte)
Ist die Reihenfolge der Drucke im Leporello spannend? (Variation Bildausschnitte)
Dies waren die Kriterien nach welchen ich benotete. Für jedes Kriterium setze ich eine Note und nahm daraus den Durchschnitt, welcher zu der Endnote führte.
Reflexion
Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden. Ich erhoffte mir, dass die SuS noch etwas wilder gewesen wären im Ausprobieren und Experimentieren. Anfangs war ich unsicher, ob die Einführung drei verschiedener Drucktechniken nicht zu viel sein würde. Jedoch haben einige SuS durch die Kombination der Techniken Strategien entwickelt und Möglichkeiten entdeckt, um zu ihrem gewünschten Bildergebnis zu kommen. Dazu war die Kombination der drei Techniken vorteilhaft. Den Input zu den verschiedenen Drucktechniken habe ich zu ausführlich und zu breit gestaltet. Mich bei dem Input auf die im Unterricht verwendeten Drucktechniken Monotypie, Tetradruck und Schablonendruck, zu beschrenken, hätte ausgereicht. Die Expertengruppen, welche einander die Drucktechniken zeigten und erklärten, haben sehr gut funktioniert. Als Einstieg in die Lektion Künstler aus dem Surrealismus zu zeigen oder ein kleines Quiz zu ihren Bildern machen, anstatt einen einmaligen grossen Input, fand ich interessant und kam gut an. Ich war überrascht, dass ich es grösstenteils schaffte das Schulzimmer sauber zu hinterlassen obwohl es manchmal etwas knapp wurde. Ämtchen zu verteilen ist dafür eine gute Strategie, wofür die SuS fast immer gerne Verantwortung übernahmen.