Abstract
Was mich an persönlich an Fotografie und Bildmanipulation fasziniert, ist wie sie es einem erlaubt aus Alltäglichen Bildern und Gegenständen neue Welten zu erschaffen. In meinem dritten Praktikum wollte ich die SuS etwas von der Magie spüren lassen, die sich in den digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten versteckt.
Sach-und Begründungsanalyse
Ich absolvierte mein drittes Praktium in einer vierten Klasse der Kantonsschule Alpenquai, die Klasse bestand aus 9 Schülerinnen und 11 Schülern.
Nach der Evaluation des Lehrplans war klar, dass für die Klasse 4C als nächstes die Fotografie auf dem Lehrplan stand. Bei meiner Recherche, was für ein Projekt ich in diesem Bereich machen könnte, bin ich auf Surreal Digital Art gestossen. Manche Künstler dieser Kunstrichtung nutzen nur ihre Smartphones und bearbeiten minimal um aus Alltagsbildern und Gegenständen eigene Bildwelten zu realisieren andere inszenieren, die sich von ihnen vorgestellten Bilder präzise. Als Künstlerbeispiele dienten mir unter anderem Anja Rösgen, Achraf Baznani und Charlie Davoli. Das Thema Traum/ Alptraum bot sich an, anschliessend habe ich mich entschieden die entstandenen Bilder als Grundlage für eine expressionistische Malerei zu benutzen. Hier habe ich wieder unterschiedliche Künstler als Beispiele gezeigt, wie zum Beispiel Franz Marc oder Ernst Ludwig Kirchner. Besonders wichtig war mir, dass die SuS eine eigene individuelle Pinselsprache entwickeln konnten und ein eigenes Farbsystem für ihr Bild entwickelten.
Selber habe ich mich vorbereitet in dem ich viel Inspiration in der Kunstrichtung Surreal Digital Art gesucht habe, alle Übungen selber durchgespielt habe, ein Schritt für Schritt Skript für Gimp erstellt habe und mich mit Malerei und Farbpsychologie beschäftigt habe.
Ablauf
Geplant war zuerst eine vier Doppelektionen andauernde Einführung in die Themen Fotografie und Bildbearbeitung. Dabei arbeiteten die Schüler an eigenen Vorprojekten, die sie auf die anschliessende Hauptaufgabe vorbereiten sollten. Für welche, sie dann wiederum vier Doppellektionen Zeit hatten. Als erstes durften sie nach draussen gehen und sich gegenseitig aus verschiedenen Winkeln fotografieren. Als nächstes durften sie sich mit von mir mitgebrachten und eigenen Gegenständen ein Fotostudio einrichten und so Stillleben fotografieren. Dabei mussten sie verschiedene Kompositionen ausprobieren und verschieden belichten. Danach mussten sie sich ein Foto von sich und ein Hintergrundbild aussuchen und das digital zusammenstellen.
Anschliessend an die Vorübung mussten sie sich zuerst schriftlich ein Konzept für ein eigenes Bild ausdenken und das dann umsetzen.
Resultate Fotografie
Resultate GIMP
Auf diese Aufgabe folgte eine Aufgabe zur expressionistischem Malerei. Dafür habe ich den SuS in Einstiegsübungen versucht klar zu machen, dass sie möglichst mutig malen sollen und sich getrauen sollen Bildelemente wegzulassen, zu vereinfachen oder zu übersteigern. Ausserdem habe ich sie mit mehreren Inputs und Übungen darauf hingewiesen, wie wichtig die Farbe im Expressionismus war. Für ihre Malereien mussten die Sus ein eigenes Farbkonzept erstellen und umsetzen.
Beurteilung
Bei der ersten Aufgabe hab ich als erstes die selber geschossenen Fotos beurteilt. Sind sie aus unterschiedlichen Perspektiven gemacht worden? Wurden unterschiedliche Beleuchtungen ausprobiert, unterschiedliche Kompositionen? Wie war die anschleissend ausgewählte Szene, was wurde sich überlegt?
Für die Malerei gab es dann auch noch mal neue Kriterien: wie wurden welche Elemente ausgewählt? War der Pinselstrich konsequent angewendet worden? Wurde das Farbkonzept schlüssig begründet?
Die Bewertung war teilweise herausfordernd, weil die Resultate sehr vielfältig wurden, geholfen hat mir, dass die SuS sich immer Notizen zu ihren Konzepten machen mussten und beim digitalen alle verwendeten Einzelbilder abgeben mussten. So konnte ich besser sehen, wer sich was überlegte und wieviel Aufwand betrieben wurde.
Reflexion
Das Projekt ist meiner Meinung nach gut gelungen. Die entstandenen Arbeiten waren sehr eigenständig und ich fand das Thema Traum / Alptraum eignet sich gut um die SuS kennen zulernen. Es war wahnsinnig spannend zu sehen, wie verschieden die SuS das Thema angingen. Ich war auch froh, dass ich in diesem Projekt die Erfahrung machen konnte, wie ich digitales und analoges in einem Projekt verbinden konnte. Sowohl die Rückmeldung der Klassenlehrperson als auch der Schüler war mehrheitlich positiv. Ich konnte im Laufe des Praktikums auch in meinem Auftreten enorm an Sicherheit gewinnen. Verbesserungsfähig wäre teilweise meine Kommunikation gewesen. Ich wollte die Klasse dazu ermuntern, mutige Entscheidungen zu treffen, was auch geklappt hat. Allerdings hätte ich teilweise dennoch präziser kommunizieren können, was ich genau von den Schülern möchte. Es ist oft ein schmaler Grad zwischen dem Aussprechen von ehrlicher Kritik und dem bestärken der Schüler in ihren Entscheidungen.