Abstract
Im freien Praktikum durfte ich im Tüftelwerk – eine Freizeit Universalwerkstatt – einen Stop Motion Kurs geben. Im Rahmen dieses Kurses ging es darum, zu verstehen wie ein Animationsfilm funktioniert, wobei der Fokus auf Stop Motion Filme gelegt wurde. Eigene kleine Sequenzen zu Alltagshandlungen sollen entstehen. Es waren fünf Kinder zwischen 10 bis 13 Jahren, welche sich für den Kurs angemeldet haben.
Sach- und Begründungsanalyse
In der heutigen Welt sind bewegte Bilder nicht mehr wegzudenken. Kinder konsumieren heutzutage täglich Trickfilme, Computerspiele oder Ähnliches mit einer Selbstverständlichkeit, die zum Nachdenken erregt. Der Animationskurs soll den Kindern einen Einblick in die Welt der Animation geben und das mögliche Nutzen davon aufzeigen. Anhand von selbstgebauten Mechanismen (Wundertrommel, Thaumatrop) sollte erklärt werden, wie eine einfache Animation funktioniert und wir warfen dabei auch einen Blick in die Geschichte und Entwicklung der Animation. Mit eigenen Ideen wurde eine einfache Geschichte aus dem Alltag entworfen und in bewegten Bildern erzählt. Die Stop Motion Animation stellt eine gute Art der Reflexion und Darstellung einer Realität dar, bei der die Kinder auch die Freiheit haben sie mit eigenen Ideen und Fantasien zu vermischen. Es stand ihnen frei, ob sie mit selbstgebastelten Puppen, Knete, ausgeschnittene Formen aus Papier oder anderen Materialien arbeiten wollen. Der Kurs sollte den Kindern auf eine spielerische und gestalterische Art und Weise das Animieren näherbringen. Um die Stop Motion Animation aufzunehmen wurde die «Stop Motion Studio» App verwendet, wozu die Kinder ein Tablet oder Smartphone mitbringen mussten.
Ablauf
Der Kurs verteilte sich auf drei Nachmittage à vier Stunden. In der ersten Unterrichtseinheit sollten die Kinder eine Übersicht bekommen, was wir im Kurs machen werden und welche Inhalte es abdeckt. An dieser Stelle konnten sie bereits Themen angeben, welche sie interessiert und in einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden kann. Die Einführung in die Animationsgeschichte und das Anschauen und die gemeinsame Analyse von unterschiedlichen Animationen soll ihnen die Merkmale und Unterschiede zwischen den Techniken aufzeigen. Daneben haben die Kinder durch die Anwendung von praktischen Beispielen anhand des Thaumatrops und der Wundertrommel verstanden, wie bewegte Bilder wahrgenommen werden können. Nach der Einführung der Stop Motion App wurden auch erste Animationsversuche mit einfachen geometrischen Formen (Knete oder Plastilin) gemacht.
In der zweiten Woche beschäftigten wir uns mit dem Enstehungsprozess eines Stop Motion Filmes. Welche Arbeitsschritte sind essenziell? Dabei lag der Fokus auf die Visualisierung einer Geschichte in einem Storyboard. Dazu wurden die Einstellungsgrössen gemeinsam diskutiert, um zu sehen welche Wirkungen erzeugt werden können.
In der letzten Unterrichtseinheit widmeten sich die Kinder ihren Stop Motion Clips. Durch das Skizzieren ihrer Ideen, welche Alltagshandlungen sein sollten, haben sie danach mit der App eigenständig kurze Animationen gemacht. Sie durften selber entscheiden, mit welchen Objekten oder Materialien sie arbeiten wollten. Eine Einführung in die Vertonung, ermöglichte danach eigene Versuche mit Sachen aus der Werkstatt Geräusche nachzuahmen. Beispielsweise mussten sie Gegenstände suchen die den Ton eines Flügelschlags nachahmen musste.
Impressionen
«Raub»
Reflexion
Die Arbeit mit den Kindern hat mir sehr Spass gemacht. Es gab mir einen Einblick wie es ist, jüngere Kinder zu unterrichten. Anders als im Schulunterricht war es ein bisschen offener gestaltet und ich konnte ihnen mehr Freiheiten geben, in dem was sie entwickeln wollten. Da der Kurs nur auf drei Nachmittage begrenzt war, hatten die Kinder zwar viel Zeit an einem Stück, aber dafür liess ihre Konzentration schnell nach. Man musste eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis finden und dabei effiziente Pausen einlegen, damit die Kinder an ihren Projekten dranblieben. Eine Schwierigkeit dabei, war es stufengerecht für sie zu gestalten, da viele Theorieteile schon zu komplex für die Kinder waren. Das Umfeld, in dem ich arbeiten durfte, war sehr angenehm. Obwohl es manchmal ein bisschen laut wurde, da die Werkstatt offen ist für andere Kinder, waren die Kursteilnehmer meistens mit dabei. Eine gute Führung war verlangt und die eigene Konzentration war wichtig, damit man selber nicht vom Lärm abgelenkt wird.