Abstract – Schülerinnen und Schüler der 2.Gymistufe lernen Basics der Stop-Motion Animation mit Plastilin und entwickeln im Tandem ein eigenes Projekt zum Thema «Gegensätze».
Sach- und Begründungsanalyse
1. GEGENWARTSBEDEUTUNG: Das Thema Gegensätze ist von grosser Bedeutung für alle Menschen, insbesondere für junge Erwachsene. Es gibt inhaltliche Gegensätze wie Leben & Tod, Entstehen & Vergehen, Liebe & Hass oder formale Gegensätze wie kalt & warm, vertikal & horizontal, klein & gross, usw.. Gegensätzliche Prinzipien umgeben die Jugendlichen überall im Alltag, zum Beispiel im abwechselnden Rhythmus von Tag und Nacht. Die Technik Stop-Motion Animation ist eine zeitgenössische Filmtechnik, die den Jugendlichen im Kino, im Fernsehen oder im Internet begegnet. Eigenes Filmmaterial zu produzieren erhöht die Sensibilität der Jugendlichen gegenüber der Filmflut, die prägender Bestandteil ihrer Lebenswelt ist (vgl. Tik-Tok, Instagram, Facebook, Videospiele, usw.).
2. ZUKUNFTSBEDEUTUNG: Gegensätzliche Prinzipien werden auch in Zukunft prägender Bestandteil der Welt sein, das heisst für die Jugendlichen, dass sie sich auch in Zukunft immer wieder damit auseinandersetzen müssen.
3. EXEMPLARISCHE BEDEUTUNG: Die Stop-Motion-Filme können als Analogie zur wirklichen Welt gesehen werden. Die SuS kreieren Figuren und Geschichten, die sie zum Leben erwecken. Sie manifestieren ihre Ideen und Gefühle im Stop-Motion Film, arbeiten prozessorientiert und verändern aktiv ihre Umwelt. Sie lernen inhaltliche Ideen formal auszudrücken und zu reflektieren.
Lernziele:
Raum und Körper | 1 Wahrnehmung von Raum und Körper 2 Darstellung von Raum und Körper 3 Gestaltung von Raum und Körper |
Medien und Verfahren | 1 Anwendung von Techniken und Werkverfahren 2 Reflexion von Techniken und Werkverfahren |
Fachspezifische Arbeitsweisen | 1 Entwurfsmethoden 2 Prozesssteuerung 3 Kommunikation |
Beurteilungskriterien:
1: Ton (Stimmen, Musik, Geräusche) & Schnitt (Einstellgrössen, Rhythmus) |
2: Körper, Raum, Farbe (Vordergrund, Hintergrund, Farbe, Licht) |
3: Animation (Bewegungen) |
4: Gegensatz (inhaltlicher Gegensatz) |
5: Gesamtwirkung (Story) |
6: Sorgfalt (Beteiligung in der Gruppe, Beteiligung am Unterricht) |
7: Prozess (Entwicklung, Fehlerverhalten) |
Ablauf
Im Vorfeld des Praktikums luden die SuS das App «Stop-Motion-Studio» auf ihr Smartphone und ich besorgte folgendes Material: farbiges Plastilin, Stative (Smartphonestative), Karton + schwarzes und farbiges Papier (50x70cm). Dann las ich viel über die Basics der Animation (z.B: Richard WIlliams, The Animator’s Survival Kit) und machte eigene Stop-Motion Filme.
In der ersten Doppellektion wurde das Thema Stop-Motion Animation geschichtlich und technisch eingeführt. Ich hielt einen Vortrag zur Geschichte der Animation und erklärte anschliessend die Grundfunktionen des Stop Motion Studio Apps. Dann bekamen die SuS den Auftrag ein «Pixilation»-Video zu drehen um erste Erfahrungen mit dem App zu machen.
In der 2DL und 3DL animierten die SuS das erste Mal mit Plastilin. Das Schulzimmer wurde zum Animationsstudio und die SuS lernten die beiden Animations-Prinzipien SLOW IN & SLOW OUT und SQUASH & STRETCH kennen. Ausserdem wurde der Einstieg ins Projekt «Gegensätze» gemacht. Die SuS bildeten Tandem-Gruppen und schrieben Scripte.
In der 4 DL erstellten die Gruppen nach Besprechung ihres Scriptes mit mir ein Storyboard.
Von der 5DL bis zur 8DL animierten die SuS selbstständig ihr Stop-Motion Projekt. Ich coachte und unterstützte sie individuell. Dazwischen gab es eine Zwischenabgabe der Videos und ein gemeinsames Screening im Plenum.
In der 9DL vertonten die SuS ihre Animationsfilme. Anschliessend wurden die fertigen Videos abgegeben und in der 10 DL im Plenum besprochen, sowie beurteilt.
Reflexion
In meinem 2. Praktikum gelang mir dank guter Unterrichtsvorbereitung und vertiefter Einarbeitung in das Thema Stop-Motion Animation strukturierter und sinnvoller Unterricht. Die Einstiegsübungen zu ausgewählten grundlegenden Animationsprinzipien führten die SuS schrittweise an das eigene Projekt heran und brachten ihnen technisches Know-How, auf dem sie aufbauen konnten. Das gemeinsame Betrachten der Übungen und Zwischenstände, sowie der Videos vom Claymotion-Künstlers mamshmam gaben zusätzlich Inspiration.
Trotz akribischer Planung gerieten einige Inputs zu lange. Ich hielt die SuS durch weitschweifige Kommentare vom produktiven Arbeiten ab. Ausserdem hatte ich bei spontanen Entscheidungen und Änderungen des Ablaufes Mühe diese klar zu kommunizieren.
Abschliessend möchte ich das Potential der Animation bezüglich einem reflektierenden eigengestalterischen Umgang mit digitale Medien hervorheben und andere LPs dazu «animieren» den doch beträchtlichen logistischen Aufwand nicht zu scheuen.
Endprodukte:
Anhang (diverses):