Dieses Unterrichtsprojekt bringt den SuS auf spielerische Weise die Anwendung von Einstellungsgrössen und Perspektiven in der Fotografie und somit auch in der Bildsprache näher. Anhand eines zugelosten Satzes mit „unglaublichem Wissen“, erstellen die SuS (2er Gruppen) in 4 Bildern eine fotografische Bildergeschichte mit Playmobilfiguren und passender Kulisse. Darin lernen sie den Einsatz von Einstellungsgrössen und Perspektiven in der Fotografie, das Inszenieren einer Geschichte mit passendem Hintergrund und das Layouten im Word (Einzelarbeit) kennen.
Begründungs- / Sachanalyse
Die spielerische Herangehensweise durch die Playmobilfiguren ist stufengerecht (2. Gymi). Die SuS fotografieren die Szenen mit ihrem Smartphone welches sie auch im Alltag brauchen. Durch die Einführung in die Datenübertragung von Fotos auf den Computer lernen sie das Vorgehen mit Airdrop kennen. Auch im Wordprogramm haben die SuS bereits grundlegende Erfahrung. So lernen sie, dass es auch im Word möglich ist zu gestalten und man nicht immer ein teures, anspruchsvolles Programm zum Layouten braucht.
Das Projekt startet analog, geht über ins Digitale und zum Schluss gibt es wieder einen Transfer ins Analoge. In der ersten Doppellektion bekamen die SuS die Aufgabe, anhand eines im Vorhinein besprochenen und abgegeben Arbeitsblatt zum Thema Einstellungsgrössen, mit ihren Figürchen eine kleine Szene zu erstellen und diese in den jeweiligen gelernten Einstellungsgrössen zu fotografieren. Als nächstes übten wir den Ablauf wie man die Fotos per Airdrop auf den Mac im Computerraum laden kann. Anschliessend fügten sie die Bilder ins Word in das jetzt leere Arbeitsblatt ein und ordneten sie den jeweiligen Bezeichnungen der Einstellungsgrössen zu. In einem kleinen Input vermittelte ich zu diesem letzten Arbeitsschritt Tipps und Tricks mit dem Umgang von Tabellen und Bildern im Word. In dieser ganzen Übung lernten die SuS den Arbeitsablauf und die Arbeitsschritte für die folgende Aufgabenstellung kennen. In der nächsten Doppellektion erhielten die SuS das Aufgabenblatt inkl. Bewertungskriterien und zogen ihren Satz mit „unglaublichem Wissen“. Sätze waren zum Beispiel: „1740 wurde in Frankreich eine Kuh der Zauberei für schuldig befunden und gehenkt.“ oder „Beim Niesen setzt das Herz aus.“ In einer Übung skizzierten wir gemeinsam mögliche Ideen für einen der Sätze. Anschliessend skizzierten die SuS in ihrer 2er Gruppe ihre Ideen zur Darstellung ihres Satzes. Zu Beginn der nächsten Doppellektion gab es als Einstieg einen kleinen Input zu Hintergrund und Kulissenbau. Danach starteten die SuS mit dem Bau ihrer Kulisse und der Organisation. Zu Beginn der nächsten Stunde zeigte ich ein paar Beispiele der Klasse vom Morgen und besprach anhand dieser Beispiele die Bewertungskriterien mit ihnen. in dieser und der nächsten Lektion hatten die SuS Zeit um die Inszenierungen fertig zu machen und die Fotos zu machen. In der nächsten Doppellektionen ging es darum, das Fotografieren zu beenden und die Fotos, wie in der aller ersten Übung gelernt, per Airdrop auf den Computer zu laden, im Word eine Tabelle zu erstellen und die Fotos ins Layout einzufügen. Die Arbeit am Layout macht jeder SuS einzeln. Den Satz mit „unglaublichem Wissen“ platzierten sie als Titel über den 4 Fotografien. Abgegeben wurde mir ein PDF, welches ich dann bewertete. in der letzen Lektion werteten wir die Aufgabe aus, in dem die Bildergeschichten ohne Titel auslagen und die SuS den passenden Satz platzieren mussten. Dadurch sahen sie sich die Ergebnisse der anderen SuS genau an. Als Endprodukt ging es wieder ins Analoge: die SuS gestalteten aus ihrer ausgedruckten Bildergeschichte ein Leporello. Durch das Ausschneiden und somit erneut genaue Betrachten, vielen Ihnen Schwachstellen der Arbeit auf. Zum Beispiel, das der Hintergrund nicht gut platziert wurde für das Foto oder dass sie die Fotos im Layout unterschiedlich gross angeordnet hatten. Danach folgte die Notenrückgabe und Feedback zu meinem Praktikum, Kuchenessen und ein Abschlussspiel, denn es war die letzte BG-Stunde vor den Sommerferien. Mit dem Ergebnis des Projektes bin ich sehr zufrieden. Die SuS hatten Spass an der Umsetzung.
Beurteilung
Inszenierung: Einfallsreichtum Bühnenbild / Szenografie konsequente Visualisierung der Handlungen / Geschichte Figur und Bildraum: Ausschnitt / Einstellungsgrössen Perspektive / Blickwinkel Spannungsvolle Bildkomposition Formale und Technischer Umgang: Layout – Platzierung der Schrift und Gestaltung sorgfälltig Fotografie – Bewusster Einsatz Schärfe / Unschärfe Resultat: Formale Gestaltung weckt Interesse Verständlichkeit der Bildergeschichte Überzeugendes Gesamtergebnis
Reflexion
Die Klasse war eine lebendige aber sehr herzliche und nette Truppe. Was ich am meisten mitnehme aus diesem Praktikum, ist, dass es im Untergymnasium eine Herausforderung ist, den Unterricht so zu strukturieren, dass es möglichst wenig Übergänge gibt. Damit meine ich zum Beispiel die Verschiebung der Klasse von ihrem Pult ins Plenum oder vom Klassenzimmer in den Computerraum. Dies waren immer Situationen in denen es unruhig wurde. Im Verlauf des Praktikums passte ich dies an und merkte, dass es mit weniger Übergängen viel ruhiger blieb. Eine weitere Herausforderung war es mit meiner Stimme gegen die Unruhe anzukommen. Ich lernte jedoch auch damit umzugehen, in dem ich sehr aufmerksam auf die Energie im Raum zu achten begann und die SuS mit der nötigen Strenge um Ruhe und Disziplin bat. Oft nützte es auch mit der richtigen Körperhaltung hinzustehen und abzuwarten, bis es ruhig wurde. Im Computerraum war es immer sehr unruhig. Ich sprach die Situation vor dem nächsten Ausflug in diesen Raum an und liess mir von den SuS versichern, dass wir gemeinsam schneller zum Ziel kamen, wenn sie konzentriert arbeiten würden. So versuchte ich durch eine sehr klare Struktur und klare Ziele Ruhe zu schaffen. Dies klappte immerhin schon besser als beim ersten Mal. Zur Aufgabe: Teils waren einige Sätze etwas zu schwierig zu verstehen für die SuS. Darauf würde ich das nächste mal besser achten. Ansonsten aber bin ich sehr zufrieden. Als Weiterführung des Projektes könnte ich mir vorstellen, es wieder umzukehren und vom Bild wieder mehr in den Text zu gehen: entweder eine Geschichte zu den Bildern schreiben oder mit dem Satz noch mehr in die Layoutgestaltung zu gehen.