Angehende Primarlehrer:innen der Pädagogischen Hochschule Luzern besuchen das Spezialisierungsstudium Kunst und Bild (SPKB) in den Räumlichkeiten der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Nach den einwöchigen Modulen Visuelle Notizen, Fotografie, Ducken / Bildfindung, Film / Videoclip steht das Modul Portfolio an. Im Herbst 2020 konnte ich dort bei Milena Bonderer mein Spezialpraktikum absolvieren. Das Modul Portfolio vermittelt Grundlagenwissen in grafischer und typografischer Gestaltung. Ziel des einwöchigen Kurses ist jeweils die Produktion eines persönlichen Portfolios, welches in Adobe InDesign und Adobe Photoshop gestaltet wird.
Die Absolventinnen und Absolventen des Moduls
– kennen die Schritte in Entwurf, Realisierung und Präsentation eines Portfolios theoretisch und in der Anwendung
– wissen relevante, digitale und analoge Methoden und Werkzeuge zum Erstellen eines Portfolios anzuwenden
– können Sammlungen aufbereiten, eine Bildauswahl treffen und die Zusammenstellung in Hinsicht auf erzählerische und gestalterische Aspekte beurteilen
– vermögen individuelle gestalterische Ansichten zu reflektieren
Vorgehen
Tag 1: Sichtung der Arbeiten, Konzept erstellen, Digitalisierung
Tag 2: Programmeinführungen: Photoshop und Indesign, Layoutentwürfe
Tag 3: Bildabfolge, Rhythmus im Layout
Tag 4: Layoutkonzept, individuelles Weiterarbeiten, Schwerpunkt Typografie
Tag 5: Fertigstellen, Portfolios Gut zum Druck, Präsentation und Feedback
Lehr- und Lernmethoden werden so strukturiert, dass eine der Logik im Designprozess entsprechende Abfolge von analoger Skizzenarbeit und digitalem Gestaltungsprozess entsteht. In Workshops werden Fragestellungen zur Gestaltung eines Buches (Portfolios) wie Bildabfolgen, Erzählstränge, Rhythmisierung, Gliederung besprochen und in Form eines persönlichen Portfolios in begleiteter und selbständiger Atelierarbeit realisiert.
Kriterien
Der Leistungsnachweis wird anhand von drei Kriterien beurteilt:
1. Intensität, Beharrlichkeit, Experimentierfreudigkeit, Offenheit im Arbeitsprozess
2. Reflexion der eigenen Arbeit, Entwicklung einer Kommunikationsabsicht
3. Aussagekraft und gestalterische Angemessenheit des erstellten Portfolios
– Voraussetzung ist ein mind. 80%-iger Modulbesuch.
– Entwürfe und fertiges Portfolio, Umsetzung der grafischen Gestaltungsregeln, Präsentation und Reflexion
Reflexion
Eine Woche ist sehr kurz, um zwei neue Gestaltungsprogramme kennenzulernen, eigene gestalterische Arbeiten zu reflektieren, digital aufzubereiten und daraus ein übersichtliches Layout zu entwerfen. Zudem kommt noch die typografische Ebene, welche die Bildebene inhaltlich ergänzen sollte und auch bestimmten gestalterischen Regeln entsprechen sollte. Dieser Herausforderung sind Milena und ich uns sehr wohl bewusst. Nach mehrjährigem Ausprobieren haben wir inzwischen kurze Inputs entwickelt, die beispielsweise gleich auf „typografische Fehler“ hinweisen, die sich in der Gruppe oft wiederholen. So können einige unnötige Umwege vermieden werden. Auch besteht ein grosser Teil des Workshops aus intensiven Einzelbesprechungen, in welchen individuelle Probleme besprochen und gelöst werden können. Genau diese Einzelbesprechungen empfinde ich als sehr fruchtend, auch wenn ich mich darauf achten muss, den Student:innen jeweils nicht gleich eine Lösung zu servieren, auch wenn es für mich in gewissen Fällen offensichtlich ist. Durch gezielte Fragen kann ich sie auf gewisse Dinge hinweisen und sie im Prozess begleiten. Die Idee, ein gestalterisches Problem zu lösen, muss jedoch von ihnen kommen. Ich würde den Portfolioworkshop sehr gerne ausbauen, da ich darin viel Potenzial sehe, das über das Gestalten eines persönlichen Portfolios hinausgeht.