SoundLab bedeutet: baue ein einzigartiges Instrument, erkunde dann experimentell das Klanguniversum dieses Instruments und teile schliesslich deine Ergebnisse und Eindrücke mit allen anderen.
In den Einführungen zum Prototyping und Löten bauten die Studierenden einen Verstärker-Schaltung, mit dem sie die ersten Klang-Experimente unternahmen. In diesem ersten Teil des Moduls stand Nicolas Collins mit DIY Electronic im Fokus. Die Studierenden wurden angeleitet mit Piezo-Elementen, Magnet-Spulen, Lautsprecher und verschiedenen elektronischen Bauteilen zu experimentieren. Dieses Feld wurde dann mit Sensoren, Motoren und Arduino erweitert.
Im zweiten Teil des Moduls wurden dann die selbst konstruierten Instrumente zum Klingen gebracht und akustisch untersucht. Es bestand die Möglichkeit, dass die Studierenden sich in einem Raum eingerichtet haben, um regelmässige Jam Sessions abzuhalten. Das Aufzeichnen und sich Austauschen war Teil des gestalterischen Prozesses.
Die Exkursion ins SMEM, dem Synthesizer-Museum in Fribourg, ergänzte den theoretischen Teil des Moduls mit praktischen Erfahrungen. Zudem wurden im Modul Basic-Skills im Beriech Audio-Recording und Audio-Bearbeitung am Computer vermittelt. Für den Abschluss im Modul konnten verschiedene Formate gewählt werden: Performance, Installation oder Soundtrack.
LERNZIELE
- Die Studierenden lernen eine einfache Verstärker-Schaltung löten (à la Nicolas Collins).
- Die Studierenden können selbständig ein Audio-Setup aufbauen (Lautsprecher, Mixer, Microphone, Effekte, Synthesizer und CD-Player, usw.).
- Die Studierenden nutzen 3D-Drucker und Laser-Cutter für ihr Prototyping-Projekt.
- Die Studierenden zeichnen Geräusche und eigenen Klang-Experimente mit einem Handheld-Recorder auf (und kennen die wichtigsten Audio-Formate und Auflösungen).
- Die Studierenden wenden verschieden künstlerische Strategien an, um in ihrem Gestalterischen Prozess voranzukommen und dokumentieren diesen fortlaufend.
EVENT
Am Ende des Moduls organisierten die Studierenden selbständig einen Event im Magazin auf dem Seetalplatz (Zwischennutzung). Sie zeigten verschiedene Sound-Performances, die im Modul entstanden sind – ein abendfüllendes und abwechslungsreiches Programm auf einem professionellen Level. Gegenseitiges helfen und unterstützen war selbstverständlich, so packten alle an, wo es gerade einen Bedarf gab: beim Transport, an der Bar, beim Auf-/Abbau…
REFLEXION
Da ich dieses Modul bereits zum zweiten Mal durchführte, konnte ich die Erfahrungen und Feedbacks aus 2021 nutzen, um die Inhalte und Unterrichts-Einheiten zu überarbeiten und schärfen. Zudem konnte ich das didaktische und pädagogische Rüstzeug, dass ich mir im ersten Jahr an der PH Luzern angeeignet hatte, hier für einfliessen lassen. Deshalb beleuchte ich hier in der Reflexion vor allem eine bestimmte Doppellektion, die ich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern konnte.
In dieser besagten Unterrichts-Einheit ging es darum, die Hardware für ein Audio-Setup kennen zu lernen und fachgerecht zu verkabeln d.h. Lautsprecher, Mixer, Microphone, Effekte, Synthesizer und CD-Player, usw. zusammen zu schliessen und einzustellen. Im 2021 gab ich diesen Input hauptsächlich im Format des Frontalunterrichts: viel abstrakte Informationen, ungeachtet der individuellen Vorkenntnisse, trocken und langweilig. Für diese Durchführung hatte ich mir also vorgenommen, alles zu überdenken und neu zu strukturieren. Gerade weil ich im Vorfeld schon sah, dass die Lernstände der Studierenden in diesem Jahr deutlich grösser waren, musste ich handeln.
Im Unterricht an der PH Luzern nahmen wir verschiedene Unterrichtsformate und deren Stärken und Schwächen genauer unter die Lupe. Von daher bin ich auf die Idee gekommen, die Klasse in einem ersten Teil in zwei Gruppen aufzuteilen: diejenigen, die gar keine Vorkenntnisse besassen und welche, die den Aufbau des Audio-Setups sich selbst zutrauten. So konnte ich mit den Newbies ganz von Vorne beginnen und alles erklären (für ca. 30 min.), während dessen parallel die Vorgeschrittenen unter sich mit dem Wissen der Gruppen einen Versuch starten konnten. Im zweiten Teil präsentierte dann die Vorgeschrittenen-Gruppen den anderen ihre Lösung und wir konnten gemeinsam eruieren, wo Probleme und Fragen auftauchten. Die Newbies, die mit mir zusammen den Aufbau Schritt für Schritt durchgegangen sind, konnten jetzt ihr neu angeeignetes Wissen überprüfen und abgleichen. Und zugleich waren die Vorgeschrittenen gefordert und wurden durch den Rückstand der anderen nicht gebremst.
Durch die Umstellung konnte ich die Qualität und Effektivität dieser Unterrichts-Einheit deutlich steigern. Und es war für alle sehr spannend und lehrreich war – mich natürlich eingeschlossen.