Im Projekt «Show, don’t tell» wird von persönlichen Interessen und gesellschaftlich relevanten Themen ausgegangen (wie z.B. Umwelt, Konsum, Ernährung, Sport, Technik, Wissenschaft, Wirtschaft, etc.).
Aus diesen Bereichen wird ein Fakt gewählt, der in Form eines Plakates (ohne Text) visualisiert wird. Ziel ist es Informationen zu visualisieren. Mit wenig, viel zu zeigen. Die Neugierde wecken, zum Betrachten einladen.
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Sach- und Begründungsanalyse
Der Unterricht ist sehr offen und projekthaft. Es werden eigene Interessen erkundet, empirische Recherchen gemacht, eigene Bildfindungen gesucht und schliesslich umgesetzt. Methodisch gibt es Parallelen zur Ästhetischen Forschung nach Helga Kämpf Jansen.
Der offene Unterricht ist passend für eine 4. Klasse (Langzeitgymnasiums), und die einzelnen Projekt- Schritte können werden in ähnlicher Form bei der Matura-Arbeit wieder auftauchen, inkl. dem visualisieren der Erkenntnisse, bzw. dem Gestalten eines Plakates zur eigenen Arbeit.
Da es in diesem Projekt aber nicht wissenschaftliche Plakate geben soll, wird ohne Text (Typographie) gearbeitet. Es stehen Aspekte wie Komposition, Motiv, Farbwahl und Licht im Zentrum.
Der Titel des Plakates, bzw. den Fakt, welcher das Plakat visualisiert steht wie im Museum in kleiner Schrift neben dem grossen Plakat, dadurch gibt es der Ausstellung am Schluss etwas Spielerisches, da man versuchen kann zu erraten, was auf dem Plakat dargestellt sein könnte.
Es werden auch aktuelle Werbeplakate diskutiert, welchen wir in unserem Alltag begegnen.
Lernziele
=> Orientiert am Lehrplan BG der Kantonsschule Obwalden (für das 4. Schuljahr, LGZ):
- Die SuS verfügen über Erfahrungen in bild- und medienbezogenem Wahrnehmen, Denken und Handeln und verbinden diese mit dem persönlichen Ausdruckswillen.
- Die SuS kennen die Strukturierung eines prozessorientierten bildgestalterischen Vorhabens (Brainstorming, Mindmap, Skizzieren, Experimentieren, Entwerfen, Materialproben, Zwischenschritte dokumentieren, auslegen, besprechen).
- Die SuS vertiefen ihre bildnerische und technisch-mediale Gestaltungskompetenz durch prozessorientierte Aufgabenstellungen und können zu eigenständige Bildfindungen gelangen.
- Die SuS kennen Faktoren, welche bei der Gestaltung eines Plakates eine Rolle spielen (Konzept, Motive, Komposition, Farbe, Licht, Bildqualität) und können diese in ihre Plakatgestaltung miteinbeziehen.
Ablauf
EINFÜHRUNG
- Montagsmaler mit Begriffen aus der Interessenwelt der SuS (alle notieren vier persönliche Begriffe, wie allgemeine Interessen, Hobbies oder Themen, die sie beschäftigt), um mögliche Bereiche zu sammeln, mit denen anschliessend gearbeitet werden.
- Erraten, was auf den Plakaten Designer von Paul Leichtfried dargestellt sein könnte (Bilder unten ohne Text, Originale auf Paul Leichtfrieds Website)
AUFGABE
- Finde einen Fakt, der dich interessiert. (Dieser kann von einer externen Quelle, selbst recherchiert oder aus eigenen Daten stammen.)
- Überlege dir wie sich dieser darstellen lässt und halte dies im Konzept fest.
- Ziel ist es, ein Plakat zu erstellen, welches diesen Fakt (ohne Worte) visualisiert.
ÜBUNGEN / INPUTS
- Plakatgestaltung / Konzept / Komposition / Farbe / Licht / Fotografie
KONZEPT / RECHERCHE
UMSETZUNG (MATERIAL, FARBE, KOMPOSITION, LICHT, FOTOGRAFIE)
ERGEBNISSE
Oben-Links: Ausgaben der Premier-League-Klubs für neue Spieler. [Verhältnis 2017/18 zu 2010/11]
Oben-Mitte: Sportliche Aktivität von Schweizern pro Woche.[1994 vs. 2014 (22% mehr)]
Oben-Rechts: Verhältnis von Fischen und Plastik im Meer. [2018 (2:1), 2050 (1:3)]
Mitte-Links: Kalorienvergleich zwischen Tortenstück und Obst, bzw. Gemüse. [Torte (489kcal), Obst (480kcal)]
Mitte-Rechts: Die Evolution der Speichermedien. [Lochkarte, Diskette, HDD, SSD, USB, SD-Karte, MicroSD-Karte]
Unten-Links: Frauen im Schiesssport. [Frauen (13%), Männer (87%)]
Unten-Mitte: Luftverschmutzung. [Sarnen vs. Shanghai]
Unten-Rechts: Möglichkeit von Kindern, die Grundschule zu besuchen (Weltweit). [83%, 17%]
Beurteilung
Reflexion
- Anspruchsvolles Projekt durch die offene Aufgabenstellung, hat aber gut funktioniert, spannende Prozesse, schöne Ergebnisse.
- Weniger Beispiele zeigen, dafür mehr Zeit nehmen die gezeigten zu diskutieren.
- Von Anfang an auf eigene Bildfindung hinweisen (bereits Bekanntes weniger interessant)
- Evtl. mögliche Strategien für eigene Bildfindung zusammen anschauen (Humor, Ironie, Schock => Neugierde)
- Fotografie mit DSLR? (Unterschiedliche Smartphones der SuS haben produzieren deutliche Unterschiede in der Bildqualität => z.T. schwierig zu bewerten)