Abstract
Im Projekt Selbstporträt & Farbwirkung beschäftigen sich die SuS zum Thema Farbe und Einführung in die Acrylmalerei mit dem Thema der Selbstdarstellung und -inszenierung. Mit einfachen Methoden üben sie, wie sie eine malerische Selbstdarstellung planen und umsetzen können.
Inhalt
Das Thema Farbe kann mit vielen Inhalten bearbeitet werden. Um den SuS näher zu bringen, wie Farbwirkungen und unterschiedliche Farbkontraste die Bildwirkung beeinflussen können, bietet sich das Thema Selbstporträt an – gerade weil es für sie zugleich irritierend und faszinierend ist, sich mit dem eigenen Gesicht auseinanderzusetzen.
Durch das Arbeiten mit Acrylmalerei haben die SuS die Möglichkeit, sich im Medium Malerei Praxiserfahrung anzueignen, und können ihr eigenes Selbstporträt gezielt planen, gestalten und umsetzen.
Die Selbstdarstellung war in der Kunst, vor allem der Malerei, schon immer ein Thema, welches Künstlerinnen und Künstler beschäftigt hat. In der heutigen Zeit hat dieses durch die Selfie-Kultur an Aktualität gewonnen. Fotografien können mit dem Handy schnell und einfach erstellt werden und der Austausch von solchen Bildern auf sozialen Medien gehört zum Alltag.
Während sich Selfies wohl hauptsächlich wie Malerei als Selbstdarstellung und -inszenierung betrachtet werden können, so liegt doch im Aufwand ein grosser Unterschied. Für SuS ist es wesentlich, zu lernen, wie sie eine Selbstdarstellung planen können und wie die Wirkung beeinflusst werden kann.
Ziele & Beurteilung
- Die SuS haben einen Überblick über die verschiedenen Arten von Porträts und wie diese in der Kunstgeschichte und Bereichen des Alltags vorkommen.
- Die SuS vertiefen ihr Wissen zum Thema Farbe und wenden das Gelernte an. Dabei erarbeiten sie Praxiserfahrung in der Acrylmalerei.
- Die SuS verstehen den Unterschied zwischen Linie und Fläche und lernen, wie durch ein Raster eine Zeichnung vergrössert werden kann.
Beurteilung
Die Note setzt sich aus drei Teilnoten zusammen, wobei die Gewichtung unterschiedlich ist:
25% Theorie (Gruppenpräsentation zu einem ausgewählten Thema)
25% Hefteinträge im BG-Heft (Überlegungen zur Fotografie, Farbwahl und Malerei)
50% Endprodukt (Gemaltes Selbstporträt)
Ablauf
Zu Beginn des Projekts setzen sich die SuS damit auseinander, was ein Porträt/Selbstporträt ist. Dazu bearbeiten sie in Vierergruppen ein von ihnen gewähltes Thema (Klassifizierungen von Porträts, Porträtfotografie und -malerei, Maske, Passfoto, Selfie, Selbstporträt in Malerei und Fotografie), zu welchem sie Text- und Bildmaterial erhalten. Informationen, Meinungen und Feststellungen sammeln die SuS auf einem Plakat und präsentieren dieses am Ende der Doppellektion der Klasse.
Anschliessend beginnen die SuS, ihr eigenes Selbstporträt zu planen. Sie wissen, was das Vorgehen und das Endprodukt sein werden und halten in Bezug darauf Überlegungen fest, wie sie sich darstellen wollen.
In Zweiergruppen erstellen sie mit dem Handy Porträts und wählen eines davon aus, welches sie malerisch umsetzen wollen. Dieses erhalten sie als Schwarz-Weiss-Porträt ausgedruckt und zeichnen darauf die Flächen mit Hilfe eines Transparentpapiers nach. Die Vorlage übertragen sie durch ein Raster auf ein A3 Papier.
In der zweiten Hälfte des Projekts beschäftigen sich die SuS mit dem Umgang mit Farbe und Malerei. Sie stellen zwei Farbklänge zusammen und halten dazu ihre Überlegungen im BG-Heft fest. Anschliessend setzten sie ihr Porträt malerisch um.
Zwischendurch, meist zu Beginn einer Doppellektion, gibt es immer wieder kleinere Inputs zum Thema Farbwirkung und Abstraktion, welche den SuS helfen sollen, ihre eigenen Überlegungen zu konkretisieren.
Am Ende des Projekts werden alle Selbstporträts aufgehängt und verglichen. Die SuS unterteilen die Bilder in mehr oder weniger abstrahiert, düster und fröhlich, und teilen ihre Feststellungen zur Malerei und zum Vorgehen mit der Klasse.
Reflexion
In der Grobplanung habe ich mir zu viel vorgenommen und musste dementsprechend während dem Praktikum einiges weglassen. Auch so war es immer noch viel Material für 8 Doppellektionen; Es wäre für die SuS sicher hilfreich gewesen, wenn sie mehr Zeit gehabt hätten. Gerade bei der Aufgabe, die Fotografie über Transparentpapier in Flächen aufzuteilen, wäre es sinnvoll gewesen, wenn die SuS sich vertieft damit hätten auseinandersetzen und experimentieren hätten können.
Auch werde ich beim nächsten Praktikum weniger Theorie bringen und mich auf wenige, konkrete Beispiele konzentrieren. Dass auch Theorie und nicht nur praktisches Arbeiten sehr viel Zeit brauchen kann, habe ich unterschätzt. Das ganze Projekt – mit Theorie und Praxis – könnte auch so gut über 12 oder 16 Doppellektionen stattfinden.
Insgesamt bin ich aber zufrieden: obwohl es manchmal «Flauten» gab oder einige Anteile nicht ganz verstanden wurden, haben die SuS insgesamt sehr motiviert gearbeitet. Zum Schluss hin haben einige sogar noch freiwillig zu Hause weitergearbeitet, was mich sehr gefreut hat.
Literaturnachweis
Für alle abgebildeten Arbeiten von SuS wurde die Erlaubinis der entsprechenden SuS und die der Eltern/Erziehungsberechtigten Personen eingeholt.