Praktikumsdokumentation «Schraffur», Ivan Röösli
1. Titel und Abstract: 8 DL Block zum Thema «Schraffur» (verschiedene Schraffurstile, Arbeiten mit Bleistift, Skizzieren, Hell-Dunkel, Tiefenwirkung ) April 2021, Willisau, Kantonsschule Willisau, Klasse 1b
2. Inhalt: a. Sachanalyse: Für die Sachanalyse habe ich das Internet durchforstet für diverse Künstler*innen zum Thema Schraffur (Meister E.S, Hendrik Glotzius), sowie die diversen Anwendungsbereiche der Schraffur (für Skizzen, optische Illusionen, Oberflächenbeschreibung, Räumlichkeit etc.) Wichtig war mir, die verschiedenen Schraffurstile kennenzulernen und durch das schnelle Skizzieren von einfachen Objekten direkt anzuwenden. Ebenfalls konnte ich von meinem Mitbewohner 2 Bildatlasse ausleihen, welche Tierzeichnungen in verschiedenen Schraffurstilen enthielten, zur Veranschaulichung verschiedener Schraffurstile und deren Wirkung.
b. Begründungsanalyse: Ich habe versucht, den didaktischen Wert vom reinen Erlernen eines Handwerks zu erweitern und ein breites Feld der Anwendungsmöglichkeiten der Schraffur aufzuzeigen, um bestenfalls einen Realitätsbezug oder eine Relevanz bei den SuS auszulösen. So habe ich zum Beispiel an den Wert der Skizze zur Veranschaulichung einer Idee mithilfe der Schraffur betont – und wie damit einfach und schnell eine Räumlichkeit angedeutet werden kann.
c. Eintrag in das Themen- und Medienregister: Schraffur, Hell-Dunkel, Bleistift, Handwerk, schnelles skizzieren, Räumlichkeit und Tiefe
3. Lernziele und Beurteilungskriterien (max. 300 Zeichen)
Handwerkliche Lernziele: Bleistift richtig halten, Bleistifthärten kennen, Schraffurstile kennenlernen und üben, Graustufen differenziert darstellen, Helligkeiten im Bild richtig setzen, wo sind Schatten, woher kommt das Licht?
Kreative Lernziele: eigene Kompositionen entwickeln, Kompositionsmöglichkeiten kennenlernen, selbstständiger Bildaufbau (Endprodukt), Diskussionen im Plenum über «gute Komposition», Arbeiten mit abstrakten Formen.
4. Ablauf Methodischer Aufbau, Inputs, Übungen, Präsentationen, Ergebnisse (max. 1500 Zeichen)
Am Anfang stellte ich mich und unser Thema für das zweimonatige Praktikum vor. Mithilfe einer PowerPoint Präsentation erklärte ich, was der Begriff Schraffur bedeutet und wo diese überall zu finden ist. Für die verschiedenen Schraffurstile machten die SuS Einträge in ihre Arbeitshefte. Am Ende der ersten DL gab es Zeit, frei zu skizzieren und die verschiedenen Schraffurstile auszuprobieren.
Die zweite Stunde habe ich begonnen mit einer simpeln Aufgabe: Aus einem Blatt Papier falteten die SuS eigene, dreidimensionale Körper. Sie hatten dann 7 Minuten Zeit, von Platz zu Platz zu gehen und mithilfe der Schraffurstile zu versuchen, die Formen abzuzeichnen und vereinfacht festzuhalten. Dabei sollten sie versuchen, Schatten richtig zu setzen und durch die Schraffur eine Räumlichkeit zu erreichen.
Ziemlich viel Zeit nahm die Bearbeitung des «Endprodukts» ein. Ab der 3. DL haben wir damit bereits begonnen. Zuerst gab es Inputs zum Thema Komposition und Übungen dazu. In einem ersten Schritt ging es um spontanes Verteilen von einfachen Formen auf einem Blatt Papier. Diese wurden aufgeleimt und die Resultate in der Klasse besprochen. Was eine gute Komposition ausmacht, sollten die SuS selbst ermitteln. Die gefundenen Grundsätze (und einige Ergänzungen von mir) kamen ins Arbeitsheft.
(Dieses Bild inspirierte mich für die Aufgabe zum Endprodukt)
Das «Endprodukt» war eine Bleistiftarbeit eines mehrschichtigen «Gewebes» aus freien Formen. Die SuS fertigten dafür zuerst aus weissem, hellgrauen, dunkelgrauem und schwarzem Papier vorlagen für ihr «Lochbild» an. Sie sollten sich dabei auf 1-2 Kompositionsprinzipien beziehen (klein/gross, viel/wenig, gruppiert/gestreut etc…) Was passiert, wenn ich ein Blatt umdrehe? Wie verändert sich die Komposition? Was passiert, wenn ich meine hellgraue Schicht mit der meines Pultnachbars austausche?
Nachdem sich die SuS für eine Komposition entscheiden haben, mussten sie ihre Vorlage freihändig übertragen, damit eine Art Linienbild entstand. Dieses wurde dann am Schluss so schraffiert, dass Möglichst ein Eindruck von Tiefe (mehrere Schichten) entstand.
Für die Notenrückgabe bin ich 2 Wochen später nocheinmal nach Willisau und habe paralell zu einer Doppelstunde von Samira in Einzelgesprächen die Noten zurückgegeben.
5. Reflexion Gelungen, nicht gelungen, Besonderheiten, Potential, mögliche Folgeprojekte (max. 1000 Zeichen)
Auch wenn ich von der Praktikumslehrperson viel Verbesserungsvorschläge bekommen habe, war das Praktikum im Grossen und Ganzen geglückt. Am Schluss entstanden einige tolle Arbeiten und die SuS haben grösstenteils verstanden, wie sie eine räumliche Tiefe erreichen können, wo Schatten zu setzen sind, und haben ihr handwekliches Geschick mit dem Bleistift verbessert. Am meisten Kritik bekam ich zur Zeitstrukturierung: Da ich einmal Zwischenresultate einzeln besprochen habe, entstand eine lange Schlange von SuS, die warten mussten. Diese «unproduktive» Zeit gilt es zu verringern und besser einzuteilen. Auch könnten die Kriterien klarer kommuniziert und vereinfacht worden sein. Einige SuS hatten sich mit der Freiheit, die ich ihnen geben wollte, etwas überfordert gefühlt. Aus Angst vor Nachahmungsgefahr habe ich extra kein Beispiel vom Endprodukt gezeigt – viele hat das irritert, nicht zu wissen, auf was sie hinarbeiten. Mit älteren SuS wäre das wahrscheinlich auch einfacher gewesen, da diese schon auf ihre kreativen Fährigkeiten zurückgreifen und vertrauen können.
Info: Leider kamen mir alle Bilder vom Praktikum abhanden. Darum habe ich leider keine Bilder von den Arbeiten der Klasse, was sehr schade ist!