Abstract
Im Rahmen dieser Arbeit beschäftigten sich die SuS mit der Hinterglasmalerei
und der Pop Art. Sie erstellten anhand von selbst fotografierten
Referenzbildern ein Bildmotiv, das sie mithilfe der Technik der
Hinterglasmalerei umsetzten. Die Arbeit beschäftigte sich inhaltlich mit dem
Thema des Konsums.
Sachanalyse
Der theoretische Teil der Arbeit konzentrierte sich auf die Thematik der Pop
Art. Dazu wurde als Primärquelle das Buch Pop Art (Art & Ideas) verwendet.
Vorgestellt wurden einerseits die beiden Kunstschaffenden Andy Warhol und Roy
Lichtenstein, wie auch als Vertreter von Neo Pop Keith Haring und Jeff Koons. Voraussetzung
für das Projekt war zudem das technisch-medialen Wissen über die
Hinterglasmalerei.
Literatur:
Primärquelle über Pop Art/Neo Pop und die wichtigsten Künstler: Pop
Art (Art & Ideas), Bradford R. Collins, 2012.
Andy Warhol: The Philosophy of Andy Warhol (From
A to B & Back Again), Andy Warhol, 1975.
Fantastische Kurzreportage von CBS über Keith Haring:
https://www.youtube.com/watch?v=W04j0Je01wQ&ab_channel=CBSSundayMorning
Ausführlichere Arte Doku über Keith Haring:
https://www.youtube.com/watch?v=W04j0Je01wQ&ab_channel=CBSSundayMorning
Beispiele zur Hinterglas-Künstler/innen (die Technik muss
man selber lernen, da gibt’s keine gute Literatur dazu) sind zu finden in: Verso:
Peinture sous verre d’artistes contemporaines suisses = Hinterglas
zeitgeschössischer Schweizer Kunstschaffender, Romont: Vitromusèe, 2012.
Farbkontraste: Farbe. Der Guide für Design und Kunst,
Laura Perryman, 2021.
Begründungsanalyse
Die Arbeit wurde im Langzeitgynamsium umgesetzt, die Klasse hatte nur zwei
Doppellektionen BG pro Woche und dementsprechend ein begrenztes Wissen über die
Kunstgeschichte. Daher bot sich sich Pop Art als Thematik an, da es sich in der kurzen Zeit vermitteln lässt und zudem eine Epoche ist, zu der die meisten SuS
schon einmal einen Bezug haben aufgrund der Bekanntheit von beispielsweise Andy Warhol,
dessen Motive heute noch auf T-Shirts gedruckt werden. Zudem ist das zentrale
Anliegen von Pop Art – das Nachdenken über unsere Konsumkultur – heute noch
mindestens so relevant wie in den 60er Jahren aufgrund der Digitalisierung und
der Klimakrise. Und zu der Thematik der Pop Art passt auch die
Hinterglasmalerei. Diese hat die Eigenschaf die Leuchtkraft der Farben zu
intensivieren und zudem sind die Malereien komplett flach, was sich gut
mit der Ästhetik der Pop Art verbinden lässt.
Ablauf
Das Projekt begann mit der Auseinandersetzung mit der Pop Art und der
Bildfindung. Durch die Methode des Gruppenpuzzles erarbeiteten sich die SuS
ein Grundlagewissen über die Künstler Keith Haring, Andy Warhol und Roy Lichtenstein und
verorteten diese in der kunstgeschichtlichen Epoche. In Kleingruppen
beschäftigten sie sich anschließend mit einem «Interviewspiel»,
welches ihnen Fragen über ihren persönlichen Bezug zu populären Konsumgütern und zur
Nachhaltigkeit stellte, die sie mündlich besprachen oder zeichnerisch
beantworteten. Am Schluss dieser Einheit entwickelten die SuS eine Bildskizze für
die spätere Malerei. Im nächsten Schritt ging es um die technische Umsetzung.
Die SuS brachten einen zeitgenössischen Gegenstand in den Unterricht mit und
inszenierten und fotografierten sich damit im Schulgebäude. Ausserdem fotografierten sie als Hausaufgabe einen passenden Hintergrunds . Sie druckten die Bilder
aus, besprachen sie untereinander und collagierten den passenden Vordergrund
auf den passenden Hintergrund. Nach der Methode des selbstgesteuerten Lernens zeichneten
das Motiv anschliessend linear mit Bleistift auf Papier ab und spiegelten das
Motiv. In der letzten Unterrichtseinheit teilte ich die Klasse in zwei Gruppen
auf und zeigte jeder Gruppe einzeln die Technik der Hinterglasmalerei vor. Sie spiegelten ihre
Aussenlinienzeichnungen, zeichneten sie mit einem Edding spiegelverkehrt aufs
Glas und malten diese Zeichnung mit Acrylfarbe aus.
Jede Lektion war dabei durch Rituale charakterisiert – zu Beginn der Stunde
zeichneten die SuS fünf Minuten lang ein Objekt ab. Zudem machte ich zu Beginn
der Lektion immer eine kurze Einführung mithilfe einer Powerpoint, welche
entweder einen Advance Organizer oder die Lernziele für den heutigen Tag
enthielt. Am Ende der Lektion wurden jeweils die Aufräum-Verantwortlichen
bestimmt.
Reflexion
Es war besonders zu Beginn der Stunde etwas herausfordernd Ruhe ins Klassenzimmer zu bringen, da die Klasse sehr laut war. Aufgrund der Hospitation war ich mir aber bewusst, dass dies mitunter daran lag, dass die Klasse sehr gross war und sich gewohnt war im BG Unterricht auch laut sein zu dürfen.
Ich liess die SuS am Ende des Praktikums einen kurze Umfrage beantworten, aus welcher ersichtlich wurde, dass sie insbesondere an der Umsetzung der Hinterglasmalereien sehr viel Spass hatten, die inhaltliche Auseinandersetzung interessierte sie eher weniger. Der allergrösste Teil der Klasse meldete zurück, dass Regeln und Konsequenzen klar kommuniziert worden waren und dass sie sich über den Ablauf des Projekts informiert fühlten. Es gab nur eine negative Rückmeldung in der Klasse: Die SuS, die etwas langsamer arbeiteten als andere, mussten am Ende der 9 Doppellektionen nacharbeiten um fertig zu werden und darüber waren sie nicht glücklich – der Zeitdruck am Ende des Projekts war für einige zu hoch. Das war ein Planungsfehler meinerseits, denn ich hatte ohnehin deutlich zu viel Material vorbereitet. Dies war im Nachhinein betrachtete auch schon klar im Grob- und Feinplan ersichtlich und das finde ich ärgerlich, weil ich mir erstens viel Vorbereitungsaufwand hätte sparen können und zweitens die SuS teilweise unter Zeitdruck gerieten. So mussten wir gegen Ende des Projekts auch die mündliche Reflexion mit einer schriftlichen ersetzen, da diese zeiteffizienter war, und das finde ich sehr schade. Nichtsdestotrotz waren die SuS grundsätzlich sehr motiviert, da sie sehr viel Spielraum in der Gestaltung der Hinterglasmalereien hatten. Dadurch dass die Motive und Bildaussagen sehr individuell waren, war auch die Motivation sehr hoch und das Unterrichtsklima sehr produktiv.