Abstract: «Mach das Unmögliche möglich» hätte das Motto dieser Unterrichtssequenz zu Stop Motion Pixilation sein können. Es wurde aber bewusst kein inhaltliches Thema vorgegeben, da die Technik bereits festgelegt war. Die SchülerInnen erstellten mit der App Stop Motion Studio auf ihren I-Phones einen Animationsfilm in der Technik der Pixilation mit Menschen (und wahlweise zusätzlich mit Objekten). Dabei waren die SchülerInnen sowohl vor als auch hinter der Kamera tätig.
Gegenwartsbedeutung: Die SchülerInnen der 4. Klasse am Langzeitgymnasium Alpenquai in Luzern kennen Zeichentrick und Claymation aus Animationsfilmen ihrer frühen Kindheit. Auch heute noch sind sie umgeben von animierten Bildern, sei es in Musikvideoclips, Werbung, Unterhaltung, Lehrvideos und Computerspielen. Das Handy wird als Alltagsgegenstand der SchülerInnen im BG-Unterricht als Medium zum Erstellen einer analogen Animation genutzt.
Zukunftsbedeutung: Stop Motion Filme gehören in das grosse Feld der Animation. Die SchülerInnen erhalten einen Einblick in den Beruf der TrickfilmerIn, DrehbuchautorIn, SchauspielerIn. Indem sie einen eigenen Animationsfilm erstellen, sollen sie sie ein Bewusstsein für bewegte Bilder entwickeln.
Exemplarische Bedeutung: Die in der Stop Motion Technik verwendeten Gestaltungsmittel Einstellungsgrösse und Kameraperspektive können auch im Film, in der Fotografie und im Comic eingesetzt werden.
Alle Videostills stammen aus der Arbeit «Le Voyage»
Entscheid für Kompetenzen/Kompetenzstufen und davon abgeleitete Lernziele
Die SchülerInnen……
-verstehen die filmische Bewegungsillusion
-können einen Stop Motion Film in der Pixilations-Technik erstellen
-können dabei mindestens drei verschiedene Tricks der Stop Motion Animation benennen und anwenden
-können dabei mindestens zwei Gestaltungselemente des Films benennen und umsetzen
-können Handlungen in einem schlüssigen Ablauf zeigen, eine Dramaturgie ist ersichtlich
-wissen, was ein Storyboard ist und können in einem Storyboard zeichnerisch Schlüsselstellen ihres Filmes festhalten, dabei Einstellungsgrösse sowie Kameraperspektive benennen und deren Einsatz begründen
-können die im schriftlichen Konzept skizzierte Handlung im Film umsetzen
-können einander konstruktive Rückmeldungen geben (Peer Feedback)
-können zusammenarbeiten
-können reflektiert über ihre Arbeit Auskunft geben
Lehr-Lern-Arrangements
Das «Baumaterial» wird zu Beginn der Doppellektionen im Frontalunterricht durch die Lehrperson vermittelt, anschliessend arbeiten die SchülerInnen in zweier Teams an ihren Projekten, was Gudjons Konzept des integrierten Frontalunterrichts entspricht.
Formen der Lernevaluation
Formativ:
Peerfeedback zu Konzept und Storyboard
Individuelle mündliche Rückmeldungen durch LP
Analyse von Filmskizzen der SchülerInnen im Plenum
Summativ:
Bewerten und Benoten der Stop Motionfilme, Storyboards und schriftlichen Konzepte
Grobplanung
1. DL
Vermittlung von Wissen durch die Lehrperson:
Einführung in die Welt der Animation, Geschichte des Trickfilms, Vorstellen von Zoetrop und Daumenkino, kurze Wiederholung der Funktionen der App Stop Motion Studio
Durch die Lehrperson angeleitete Übungen in Zweierteams
Filmbeispiele:
Eadweard Muybridge: Galoppierendes Pferd
Georges Méliès, Le Voyage dans la Lune
Norman McLaren, Two Bagatelles
White Stripes, The hardest Button to Button
2. DL
Vermittlung von Wissen durch die Lehrperson:
Gestaltungsmittel im Film: Einstellungsgrössen und Kameraperspektiven
Analyse der Filmskizzen der SchülerInnen aus der ersten DL im Plenum
Durch die Lehrperson angeleitete Übungen in Zweierteams
Filmbeispiel: PES: Human Skateboard
3. DL
Vermittlung von Wissen durch die Lehrperson:
Storyboard, Drehbuch, Schnitt, Kameraführung
Abgabe der Vertiefungsaufgabe Stop Motion Pixilation durch die LP und Start der Teamarbeit
Filmbeispiel: OKGo: End Love
4. DL
Vermittlung von Wissen durch die Lehrperson:
Bearbeitungsfunktionen der Filme, Stop Motion Studio
Die SchülerInnen arbeiten an ihren Projekten weiter, individuelle Begleitung und Rückmeldung durch LP
Fertigstellen von Storyboard und Drehbuch
Rückmeldungen der SchülerInnen zu ihrer Motivation bzgl. Thema
Filmbeispiel: Guillaume Reymond, NOTsoNOISY: 24frames Choreographies
5. DL
Vermittlung von Wissen durch die Lehrperson:
Vertonen von Filmen bei Stop Motion Studio
Peerfeedback zu Storyboard und Drehbuch, die SchülerInnen arbeiten an ihren Projekten weiter, individuelle Begleitung und Rückmeldung durch LP
Filmbeispiel: Guillaume Reymond, NOTsoNOISY: The Original Human Pac-Man
6. DL
Die SchülerInnen arbeiten an ihren Projekten weiter, individuelle Begleitung der SchülerInnen durch LP, Abgabe von Konzept, Storyboard und Film
7. DL
Die entstandenen Filme werden in Form eines kleinen Filmfestivals im Plenum gezeigt. Die SchülerInnen wählen ihre Publikums-Lieblinge.
SchülerInnen geben individuell Rückmeldungen zum Unterricht.
Noten werden bekanntgegeben.
Anschliessend Kino.
Abschied.
Filmbeispiele:
Peter Gabriel, Sledgehammer
Norman McLaren: Neighbours
Reflexion:
Die Vermittlung von Stop Motion/Pixilation war für mich Neuland. Daher bot mir mein erstes Praktikum viele lehrreiche Situationen bezüglich Einarbeiten ins Thema, Sach- und Bedingungsanalyse, Grob- und Feinplanung sowie deren Umsetzung und die Beurteilung der Arbeiten der SchülerInnen und last but not least bezüglich der Klassenführung.
Die SchülerInnen hätten insgesamt noch mehr Zeit zur Umsetzung ihrer Filmprojekte benötigt. Der zeitliche Rahmen war aber fix gesteckt durch den Termin der Notenabgabe vor den Sommerferien. Rückblickend würde ich einerseits meine theoretischen Inputs zeitlich auf ein absolutes Minimum reduzieren und andererseits auf ein Erstellen eines Filmkonzepts und Storyboards durch die SchülerInnen zugunsten der Zeit für ihre praktische Arbeit verzichten.