Abstract – SchülerInnen und Schüler der 7.Klasse ISS Montessori Luzern lernen spielerisch verschiedene Techniken des Zeichnens kennen, von der klassischen Perspektive bis zum performativen Zeichnen à la Heather Hansen. Nach Einstiegsübungen entwickeln sie ein eigengestalterisches Projekt zu einem übergeordneten Thema (Licht & Schatten).
Sachanalyse
Begründungsanalyse
1. GEGENWARTSBEDEUTUNG: Durch das beobachtende Zeichnen lernen die SuS ihre Umwelt und sich selbst auf neue Art und Weise kennen. Während dem Zeichnen erleben sie Flow-Zustände, in denen Zeit und Raum miteinander verschmelzen. Die hemmende Grenze zwischen Subjekt und Objekt löst sich auf und es ensteht Raum für Kreativität. Intuitives Zeichnen fördert das Selbstvertrauen der SuS, indem sie ihren Körper spüren und lernen Gefühle und Ideen wahrzunehmen.
2. ZUKUNFTSBEDEUTUNG: In Zukunft wird den SuS das Erlernte helfen eigene Projekte zeichnerisch umzusetzen. Das Zeichnen ist die Grundlage aller bildnerischen Künste. Das Verständnis vom ewigen Konflikt der Linie und der Fläche wird den SuS auch in der Malerei begegnen.
3. EXEMPLARISCHE BEDEUTUNG: Skizzieren, Intuitives Zeichnen, Perspektivenlehre, Bildkompositionslehre und Hell-/Dunkel-Modellierung sind elementare Grundpfeiler des Zeichnens. Das Zeichnen mit unterschiedlichen Zeichenstiften (Bleistift, Kohle, weisser Farbstift), unterschiedlichen Zeichnungsgründen (weisses Papier, schwarzes Papier), sowie in verschiedenen Formaten (A4-Überformat) hilft den SuS ihre präferierte Zeichnungstechnik zu finden. Denn es gibt nicht „ein richtiges Zeichnen“. Jeder Mensch zeichnet individuell.
Lernziele
Lernziele waren das Kennenlernen zeichnerischer Techniken (Skizzieren, Hell-/Dunkelschraffur, performatives Zeichnen, perspektivisches Zeichnen, Frottage, etc.) und das Entwickeln eines eigengestalterischen Projektes zum Thema Licht & Schatten.
Ablauf
Jede der ersten fünf Doppellektionen (DL) eröffnete den SuS einen/mehrere Themenbereich/e des Zeichnens. Folgende Techniken wurden von der LP vorgestellt: Skizzieren, Hell-/Dunkelschraffur, Perspektive, Menschen Skizzieren, Frottage, performatives Zeichnen, Zeichnen mit Licht.
Die Doppellektionen wurden mit einem aktiven Einstieg oder einer Reflexion begonnen. Darauf folgten individuelle Arbeitsphasen und zwischendurch einige Theorie-Inputs zu Künstlerpositionen (Paul Klee, Max Ernst, MC-Escher, Heather Hansen).
Übung 2: Charakter des Strichs (Hell-/Dunkelschraffur 2DL)
In den DL 6-7 entwickelten die SuS ein eigengestalterisches Projekt zum Thema Licht & Schatten. Dabei durften sie frei ihre präferierte (Zeichnungs-)Technik wählen. Die LP coachte individuell.
In der letzten Doppellektion (DL 8) präsentierten sich die SuS in Kleingruppen ihre eigengestalterischen Projekte. Die entstandenen Arbeiten und der Arbeitsprozess wurden anhand eines Fragebogens reflektiert. Alle entstandenen Arbeiten wurden gegenseitig gewürdigt.
Reflexion
Gleich zu Beginn des Praktikums merkte ich, dass die SuS gegenüber dem Zeichnen eine sehr klassische Haltung einnahmen, viele Vorurteile gegenüber dem «richtigen» Zeichnen verinnerlicht hatten und dadurch gehemmt waren Neues auszuprobieren. Mit Skizzier-Einstiegsübungen, dem Zeichnen mit der schwachen Hand und dem Zeichnen unter Zeitlimite konnte ich ihre Hemmungen früh lösen und sie zu mehr zeichnerischem Selbstvertrauen führen.
Das perspektivische Zeichnen am Tag 3 war zu schwierig für viele SuS und ich wechselte das Programm spontan zu Frottage und Skizzieren im Freien, was ihrem Niveau entsprach. Das performative Zeichnen war für die SuS vor allem wegen dem grossen Körpereinsatz herausfordernd, aber auch spannend. Beim abschliessenden eigengestalterischen Projekt zum Thema Licht & Schatten waren die SuS teilweise verloren, weil sie nicht wussten, was sie machen sollten. Mich überraschte das, weil ich von selbstständigen und motivierten SchülerInnen ausgegangen bin.
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