Ein Performance-Workshop mit Kinder
Internationales Performance Festival Giswil 2021
Anlässlich der 20. Ausgabe des internationalen Performance-Festivals Giswil (OW) führen wir, einen Workshop für die Kinder der Umgebung durch. Der Workshop bietet eine aktive Auseinandersetzung mit Performance (zeitgenössischer Kunst) und Ritualen rund ums Essen am Tisch. Er mündet in einer Präsentation am Festival selbst!
Ein langer Tisch, Essen, Musik und ein Fest!
Clemens Fellmann und ich (Antonia Roellin) den Auftrag, einen Performance-Workshop für die Kinder der Umgebung zu erarbeiten und durchzuführen. Was wir zusammen erarbeiteten und erlebt haben zeigen wir in einer Art Präsentation/Aktion zum Start des Festivals.
Weitere Informationen zum Festival unter https://performanceart-giswil.ch/machen
Es lohnt sich die Website zu besuchen, in der Rubrik «Netzwerk» sind verschiedene Festivals/ Orte und Gruppen zu finden welche schweizweit performativ arbeiten.
Thematische Einbettung
Gemeinsam mit den Kindern wollen wir den Tisch, als Ort der Geselligkeit, der Freude, des Appetits, aber auch als Ort der Manieren, der Regeln und Abmachungen erkunden.
Als Ausgangspunkt dient ein grosser Tisch, Stühle, Geschirr, Essen und vor allem die Geschichten und Erfahrungen der Kinder rund ums Zusammensein am Tisch. Welche unausgesprochenen und ausgesprochenen Regeln betreffen uns alle? Wir erkunden Verqueres, leben Wünsche und Träume und erschaffen unsere Form des zusammen Essens. Dabei erhalten die Kinder auch einen Einblick in zeitgenössisches Kunstschaffen und werden durch ihr Handeln selber Teil davon. Die Kinder eröffnen mit einer performativen Darbietung ihrer Erlebnisse aus dem Workshop das internationale Performance Festival in Giswil und sind Teil eines grossen Festes.
der Workshop
JAMM JAMM JAMM/ Ideen und Prozess
Umsetzungen im Workshop
Auf den folgenden Bildern seht ihr das Setting, in welchem unser erste Workshop Tag stattgefunden hat.
Umfang des Workshops
Wer kann teilnehmen: Kinder aus Giswil im Alter von 4-10 Jahren
Unsere Themen: Tisch- und Esskulturen, Feiern, Zeitgenössische Kunst, Auftritt
Wo: Im Lagerhaus (im Dorf, MI. und SA.) und in der Turbinenhalle Giswil (SO.)(Wir können die Kinder mittwochs in Schule abholen)
Wann: Mittwoch 08.09.21 (12:00-16:00) Samstag 11.09.21 (09:30-16:00) und Sonntag 12.09.21 (10:30-ca.13:00)
Praktisches: Wir bereiten jedes Mal das Mittagessen vor, was Teil des Workshops ist. Deswegen bitten wir darum, uns im Vorfeld mögliche Allergien, Unverträglichkeiten, Einschränkungen mitzuteilen.
Familie: Die Familien der Kinder sind herzlich eingeladen den restlichen Tag am Festival teilzunehmen und sich Performances anzuschauen.
Ausschreibung zum Download
Das Schreiben an die Bezugspersonen und weitere Beteiligte:
Die Teilnehmer*innen
Ein Audiofeature kommt dazu
Erfahrungen aus dem Workshop sollen in einem mit einem Aufnahmegerät festgehalten werden. Daraus erstellen wir ein Audiofeature, um unsere Erlebnisse bei der Workshop Präsentation wiedergeben zu können.
Workshop Präsentation
Vorbereitungen Vorort, kurz vor unserer Präsentation
Die Präsentation beginnt
Reflexion
Ziel war es; mit den Kindern einen bestimmten Raum zu schaffen währende dem Workshop. Wir wollten frei austauschen auf Augenhöhe. Was ist unsere Tischkultur, welches sind die Spielregeln zu Tisch?
Und
Was hätten wir gerne anders?!
Im Workshop konnten wir Grenzen berühren, überschreiten. Grenzerprobungen.
Es hat sich eine Gruppe gebildet, die sich getragen hat. Kinder aus unterschiedlichem Alten (4-11 Jahre) konnten zusammenarbeiten.
Es ist eine Atmosphäre entstanden in unserem Workshop, ein sicherer Ort, aber der öffentliche Auftritt ist nochmal etwas Anderes, wird uns allen schnell klar. Wir diskutieren, am Ende jedes Tages. Was wollt ihr zeigen und was nicht?
Widerstände konnten klar spürbar werden. Die Eltern werden zuschauen kommen, wer räumt auf, wenn wir sauig und wild sind? Wie können wir trotzdem etwas von unseren im Geschützten erlebten wilden Erlebnissen transportieren? Unsere Erlebnisse können auch medial übertragen werden und so eine Stimme bekommen.
Wir, Kinder und Künstler*innen als auch das Publikum finden den Anlass gelungen. Der Applaus war gross.
Ein lehrreiches Spannungsfeld für das Folgeprojekt (kommenden Sommer) sehen wir im Umgang mit Präsenz und Konserve. Im Umgang mit Verstärkung von Stimmen beim Auftritt, mit Audioaufnahme vom Workshop. Wie kann ein einfacher, alltäglicher Moment spektakuläre werden.
(Ich beobachtete bei der Workshop_Präsentation eine Ambivalenz zwischen der Konserve, dem Ton und der Präsenz. Der Konkurrenz von Präsenz und Konserve. Die Kinder sind im Hören passiv geworden. Was für sie zu einer Entspannung führte. Nach dem Audiofeature wurde applaudiert und da war wie nicht klar wer bekommt den Applaus, das Audiofeature oder die Kinder?)
Im dritten kommenden Workshop soll mit der Workshopgruppe auch untersucht werden, ob wir eine einfache Handlung ganz selbstverständlich wiedergeben können. Ob die Kinder es auch für richtig halten, eine einfache Handlung zu zeigen und wie wir das Publikum damit abholen können.