In diesem Projekt realisieren Zweier-Teams ihre ortsspezifische Installation auf dem Schulgelände. In den ersten beiden Doppellektionen werden die SuS durch Übungen an räumliches Arbeiten herangeführt und es werden – gestützt auf zeitgenössischen Beispielen – wichtige Kernbegriffe herausgearbeitet. Mit dieser Basis steigen die SuS in die Hauptaufgabe ein.
Material-Vorgabe: Dachlatten, +1 wählbares Material
Inhalt
Obschon zeitgenössische Kunst kaum ohne Installationen zu denken ist, ist für „Leihen“ der Zugang oft schwer zu finden. Deshalb scheint es mir wichtig, SuS mit räumlichen Strategien bekannt zu machen und durch die Erfahrung an eigenen Projekten ein Verständnis für den Raum in der Kunst zu schaffen und auf die Einbettung eines Werks in seiner Umgebung bewusst zu machen.
Der entsprechende Lernplan sieht vor, dass „Aktionen und Installationen im Bezug zum Raum entwickelt“ und „Gestalterische Prozesse selbständig initiiert, reflexiv weiterentwickelt, zu einem begründeten Abschluss gebracht und dokumentiert“ werden. Ausserdem soll gelernt werden, „Möglichkeitsspielraum im Denken und Handeln innovativ zu nutzen“.
In folgenden Punkten vermittelt das Projekt ausserdem Kompetenzen, welche über das Fachliche hinaus reichen
- Projekt-Phasen: Ideenfindung, Planung, Umsetzung, Dokumentation
- (Räumliches) Visualisieren von Ideen/ Konzepten
- Auseinandersetzung und Einbringen in eigene Umgebung
- Thematisches Interesse selber definieren und begründen
- räumliches Denken
- Zugang zu verbreiteter Kunst-Form und Kennenlernen von Medium mit grosser Sichtbarkeit (art in public spheres, Kunst am Bau)
- Aktion und Exponieren in realem Öffentlichkeit
Lernziele
- SuS erkennen das 3-Dimensionale in der Kunst und dessen dialogisches Potential mit der Umgebung
- SuS erproben räumliche Herangehensweisen
- SuS sammeln Erfahrungen in der Umsetzung eines eigenen Projekts
- SuS wissen, was Installationskunst ist und können einige damit verbundene Kernbegriffe nennen
- SuS wenden erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten auf eigenes Projekt an
Bewertungskriterien
Da die zu bewertende Hauptaufgabe recht offen gestellt ist, erhält die Dokumentation einen grossen Anteil an der Gesamtnote. (max je 5 Punkte pro Kriterium)
- Ergebnis:
– Idee/ Absicht
– Formale Aspekte
– Technische Umsetzung - Dokumentation:
– Bildmaterial
– Texte
Detailierte Bewertungskriterien hier
Ablauf
DL 1, 2: Einführung Installationskunst
INPUTS: Einführen und Besprechen der Kurzübungen, Kernbegriffe der Installationskunst
HANDOUTS: Aufgabenblätter Kurzübungen, Kernbegriffe
ZIELE: SuS erfahren Installationskunst durchs Machen, verbalisieren Erfahrung, SuS erproben räumliche Arbeits- & Herangehensweisen
DL 3, 4: Hauptaufgabe – Ideenfindung
INPUTS/ TÄTIGKEIT LP: Vorstellen des Projekts, individuelle Begleitung
HANDOUTS: Hauptprojekt Aufgabenstellung, Teilaufgaben Ideenfindung,
ZIELE: Festlegen der Gruppen und des Ortes, Ortserkundungen gem. Aufgaben, Konzept/ Idee für Intervention entwickeln, skizzieren und festlegen
DL 5, 6, 7: Hauptaufgabe – Umsetzung
INPUTS/ TÄTIGKEIT LP: Vorzeigen im Werken Holzverbindungen, individuelle Begleitung und Besprechungen
HANDOUTS: Holzverbindungen, Anforderungen an Dokumentation
ZIELE: erlangen der nötigen handwerklichen Fertigkeiten, technische Skizzen und Planung, praktische Arbeit umsetzen, auftretende Probleme lösen, Ziel verfolgen, Hilfe holen wo nötig, zeitgerechte Fertigstellung
DL 8: Hauptaufgabe – Präsentation, Dokumentation
ZIELE: Erstellen von repräsentativen Dokumentationsfotografien, reflektieren von Problemen und Erfolgen, Zusammentragen von Doku-Material (Abgabe Dokumentation 1 Woche später), fertige Arbeit bei Rundgang kurz präsentieren
Reflexion
Da jede Arbeit andere Herausforderungen mit sich bringt, ist die Betreuung sehr anspruchsvoll. Viel Material muss beschaffen, Werkzeug bereitgestellt werden. Eine genaue Planung ist wichtig.
Allgemein ist es ein recht aufwändiges Projekt. Sich dabei genug auf didaktisches Potential zu konzentrieren ist schwierig im ersten Praktikum.
Die betreuende Lehrperson hat mir viel Tipps und Überlegungen mitgegeben, die ich oft in der Folgelektion gleich anwenden/ nachtragen konnte.
Wegen dem gedrängten Zeitplan bekamen gewisse Lernschritte meines Erachtens nicht genug Aufmerksamkeit. So konnte ich kaum auf erkannte Mankos eingehen (z. B. beim Skizzieren als Teil der Ideenfindung, bei handwerklichen Fertigkeiten).
Idealerweise würde man mehr als 8 DL einplanen oder ein Material vorgeben, welches eine schnellere Bearbeitung zulässt.*
Ich empfinde das Projekt jedoch als gelungen. Die grosse Freiheit und das Exponieren in der Schulumgebung hat sie SuS motiviert, ihre Projekte selbstverantwortlich umzusetzen. Ihr grosses Engagement führe ich darauf zurück. Räumliche Realisation mit den damit verbundenen Herausforderungen (Material, Grösse, Stabilität…) ermöglichten wertvolle Erfahrung, was auch von den SuS erkannt wurde.
Geschätzt haben sie laut Fragebogen insbesondere die freie Arbeitsweise, verbunden mit der individuellen Begleitung und dass es „mal was anderes“ ist. Dies ist insbesondere für SuS, die im Zeichnen etc. eher schwach sind, eine Chance.