07.02 – 08.02 2024, Liceo Locarno, Praxislehrperson: Luca Mengoni
Schulhaus:
Liceo Locarno (TI)
Für die 8 Doppelstunden habe ich 6 verschiedene Unterrichtspläne vorbereitet (eine Lektion wurde mit der 2 Gruppen wiederholt).
Klassen:
I. Klasse: 2. Jahr, Wahlpflichtfach
II. Klasse: 2. Jahr, Pflichtfach (OS «opzione specifica»)
III. Klasse: 2. Jahr, Wahlpflichtfach
IV. Klasse: 2. Jahr, Wahlpflichtfach
V. Klasse: 1. Jahr, Pflichtfach
VI. Klasse: 4. Jahr, Pflichtfach (OC «opzione complementare»)
VII. Klasse: 1. Jahr, Wahlpflichtfach
VIII. Klasse: 4. Jahr, Pflichtfach / Maturaarbeit (LAM-Lavoro di maturitá)
I. Klasse: 2. Jahr, Wahlpflichtfach.
Das Thema dieser Gruppe war „künstlerische Sprache“. Welche Möglichkeiten nutzen Künstler*innen, um ihre eigene Sprache zu entwickeln? Wir haben eine surrealistische Zeichenübung „Magischer Charakter“ gemacht. Die Schüler*innen nutzten verschiedene, zufällige Anregungen, die ich erstellt hatte, um ihren magischen Charakter zu erschaffen. Sie verwendeten Bleistift und Tempera. Für diese Aufgabe standen ihnen ganze zwei Blocks zur Verfügung.
Die gleichen Übungen wurden für die anderen beiden Zweierklassen durchgeführt.
II. Klasse: 2. Jahr, Pflichtfach (OS «opzione specifica»)
Für diese Gruppe habe ich eine Lektion über Picasso und seine Verbindung zur Musik vorbereitet. Wir sprachen über Flamenco und Canto Jondo, die traditionelle spanische Musik, und ihre Grundlagen. Die Schüler*innen mussten eine Geige im kubistischen Stil zeichnen.
V. Klasse: 1. Jahr, Pflichtfach (disegno realistico – capovolto)
Der Schwerpunkt war realistisches Zeichnen. Ich habe eine Lektion über das umgedrehte Zeichnen vorbereitet. Die Schüler*innen mussten mit ihren Smartphones ein schwarz-weisses, kontrastreiches Porträt eines ihrer Freunde aufnehmen. Sie mussten das Foto um 180 Grad drehen. Bei dieser Art von Zeichenübung liegt der Schwerpunkt auf tiefer Beobachtung und dem „Vertrauen“ auf das, was man sieht, egal wie seltsam es erscheint. Wir haben über die unterschiedliche Wahrnehmung unseres linken und rechten Teils des Gehirns gesprochen.
VI. Klasse: 4. Jahr, Pflichtfach (OC «opzione complementare») : l’arte contemporanea.
Für diesen Kurs habe ich einen relativ langen Theorieteil vorbereitet (30mins), in dem ich Werke von Marina Abramovic und Ulay (Walk on the Great Wall of China) und Sophie Calle (Suite Vénitienne) vorgestellt habe. Wir sprachen über die „Walking Art“-Bewegung und die beiden konzeptionellen Beispiele.
Danach gingen wir nach draussen und spielten verschiedene laufbasierte Theaterspiele nach der Technik von Anne Bogart.
VII. Klasse: 1. Jahr, Wahlpflichtfach (disegno realistico – metamorfosi): Dies war ein weiterer Kurs, der sich auf realistisches Zeichnen konzentrierte. Diesmal ging es um Metamorphosen. Ich habe verschiedene Früchte und Gemüse mitgebracht (z. B. Brokkoli, Romanesco, Ingwer, Granatapfel, Zucchini, Lauch…)
Die Schüler*innen mussten zwei Gemüses/Obstsorten pflücken (eines als Ausgangspunkt der Metamorphosen, das andere als Endpunkt davon). Sie mussten auch das Moment der Metamorphosen z. B. von Lauch zu Brokkoli zeichnen.
Was an dieser Übung konkret und schwierig war, haben wir im Plenum besprochen; Welche Eigenschaften des Gemüses erschweren das Zeichnen der Metamorphosen, welche erleichtern das Zeichnen? (z. B. Lauch und Zucchini haben eine längliche Form)
VIII. Klasse: 4. Jahr, Pflichtfach / Maturaarbeit (LAM-Lavoro di maturitá) : autortittrato
Der letzte Kurs war ein Einführungskurs in das Selbstporträt. Im Theorieteil haben wir uns auf die Geschichte der Selfies konzentriert. Wir sprachen über Narzissmus und den Einfluss sozialer Medien auf unser Selbstbild. Später mussten die Schüler*innen ein Selfie machen (aber auf kreative Weise) und es zeichnen. Sie mussten Elemente zeichnen, die ihren Charakter gut beschreiben, und diese der Zeichnung hinzufügen.
REFLEKTION
Am Ende meines Praktikums war ich sehr zufrieden. Ich habe ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie ich Schüler*innen in einer anderen Sprache unterrichte und mit ihnen arbeite, und es fühlte sich recht angenehm an. Natürlich gab es Momente, in denen ich mich nicht an das Wort erinnern konnte, aber die Schüler*innen um Hilfe zu bitten war immer eine Option. Sie reagierten sehr positiv. Im Allgemeinen waren die Schüler*innen sehr motiviert, nett und lustig.
Das ganze Erlebnis war von der Dauer und dem ständigen Themenwechsel ziemlich anstrengend. Mein Praxislehrperson war eine grosse Unterstützung und gab mir grosszügig Tipps, wie ich besser kommunizieren kann. Er sagte mir, dass ich an mehreren Punkten arbeiten muss: Wo stehe ich, wenn ich vor der Klasse spreche, der Ton und die Melodie meiner Stimme, wie kann ich ihre Aufmerksamkeit schneller gewinnen…
Was ich in diesem Prozess am meisten von Luca gelernt habe, war die Bedeutung des Plenums und wie man eine gute Feedbackkultur aufbaut. Nach einer längeren Arbeitszeit empfahl er mir, die Studierenden zu einer kurzen Reflexionsrunde zusammenzubringen. Es war eine Herausforderung, diese Feedbackrunden zu moderieren, aber mit der Zeit wurde ich immer besser. Es war wichtig, einen Raum zu schaffen, um die Werke anderer zu sehen, von anderen zu lernen und sich über ihre künstlerischen Erfahrungen auszutauschen.