ABSTRACT
In den 15 Lektionen setzen sich die Schüler: innen einer 2. Klasse Kurzzeitgymnasium mit der Gestaltung von Flächen auseinander. Im Zentrum für die Motiverarbeitung steht ihre eigene Persönlichkeit und deren abstrakte Darstellung. Gestalterische Techniken welche für den Arbeitsprozess eingesetzt werden sind: Malerei mit Tusche, Linolschnitt, Stempeldruck und Adobe Photoshop.
INHALT
Begründngsanalyse
Flächengestaltung ist in unserem Alltag und Umfeld allgegenwärtig. Von der Architektur über Interieur Design bis hin zum Textildesign sind wir umgeben von Flächengestaltung. Im Bereich der Flächengestaltung kann man versteckte Geschichten erzählen, Stimmungen generieren und nach aussen tragen. Die Schüler: innen geben sich in die Rolle eines Tapetendesigners/ einer Tapetendesignerin und erhalten die Aufgabe, eine Fläche zu gestalten. Als ersten Schritt für dieses Projekt setzten die Schüler: innen sich mit ihrer eigenen Person auseinander.
Die Hauptfrage lautet:
«Wer bin ich und wenn ja wieviele?»
Mittels eines Mindmap werden sie in Stichworten ihre eigenen Charakterzüge und Vorlieben festhalten. In einem weiteren Schritt werden die Schüler: innen dazu aufgefordert für die notierten Stichworte, Motive zu erarbeiten. Kriterium für die Motive sind: keine bildliche Darstellung, keine figürliche, klar lesbare Zeichen gestalten.
Diese Motive werden weiterverarbeitet, verfeinert und weiter abstrahiert bis sie zum Schluss als Stempel für die Flächengestaltung eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Farben erproben die Schüler: innen die Möglichkeit, Stimmung und Harmonie für die Fläche zu erzeugen.
SACHANALYSE
Für die Vorbereitung der Unterrichtseinheiten habe ich mich mit der Gestaltung von Flächen, wie auch mit der Erarbeitung von Motiven auseinander gesetzt. Für die Motiverarbeitung dienten zur Inspiration Zeichen und Symbole aus verschiedenen Kulturen.
Für die Flächengestaltung ist das Unterrichtsmaterial an der Gestaltungstheorie des Textildesigns angesiedelt.
LITERATURVERZEICHNIS
P. Schmidt, A. Tietenberg, R. Wollheim, (2005) Patterns. Muster in Design, Kunst und Architektur. Basel: Birkhäuser
E. Boehle, M. Ammer, Ornament als Versprechen. Wien: Verlag der Buchhandlung Walther König
Eikones, HGK FHNW. (2009). Basel: ImageLab Workshop
P. Jackson. 2018. Bern: Hauptverlag
N. Kubisch, P.A. Seger. Ornaments, patterns for Interior Decoration. Potsdam. Ullmann Publishing GmbH
I. Schwarz- Winklhofer, H. Biedermann. Das Buch der Zeichen und Symbole. 1980. Graz. Verlag für Sammler
GROBZIELE
Die Schüler: innen
- Setzen sich mit ihrer eigenen Person und Persönlichkeit auseinander
- Lernen, aus Stichworten abstrakte, nicht lesbare Motive zu erarbeiten
- Können ihre Motive aus Linol schnitzen
- Erproben Möglichkeiten zur Anordnung und Motivkombination
- Entwickeln harmonische Farbkombinationen
- Lernen im Photoshop den Rapport zu erarbeiten und in der Fläche aneinander zu setzten.
AUFBAU
Ich habe die Unterrichtseinheiten für die 2. Gymnasialklasse mit Wahlpflichtfach BG in einer Zeiteinheit von 5 mal 3 Lektionen entwickelt.
1. TAG SYMBOLERARBEITUNG
Zum Einstieg in das Projekt setzten die Schüler: innen sich mit ihrer eigenen Person auseinander. Mit Hilfe eines MindMap werden die verschiedenen Charakterzüge und Eigenschaften festgehalten.
Mit einer PP leite ich in das Thema der Motive und Symbole ein. Ich zeige den Schüler: innen Symbole und Zeichen aus vergangenen Jahrhunderten. Stelle Vergleiche her und bitte sie anschliessend, in einer Übung sich mit der eigenen Motiverarbeitung zu befassen.
Alle 1,5 Minuten sollen die Schüler: innen ein neues Motiv mit Tusche und Pinsel auf das Blatt malen.
Bedingung: keine klar lesebaren Motive.
In einem weiteren Schritt werden drei Motive ausgewählt und verfeinert.
2. TAG LINOLSCHNITT
Zu Beginn der Lektionen wurden im Plenum die Motive der ersten Woche besprochen. Welche Motive eignen sich für die Flächengestaltung? Welche sind den Schüler: innen besonders gelungen?
Die Schüler: innen lernen mit dem Schnitzwerkzeug ihre erarbeiteten Motive zu Stempeln weiter zu verarbeiten.
Nebst der handwerklichen Tätigkeit des Tages, werden die verschiedenen Drucktechniken angeschaut und erklärt.
3. TAG DRUCK / MOTIVANORDNUNG
An diesem Tag erproben die Schüler: innen die verschiedenen Möglichkeiten der Anordnungen. Die Lektionen beginnen mit Beispielen der Motivanordnung. Inspirationsmaterial für die Anordungen ist an den Wänden des Schulzimmers angebracht. Die Schüler:innen sollen im ersten Schritt jedes einzelne Motiv mit Anordnungsmöglichkeiten testen und in einem zweiten Schritt die Motivkombination erarbeiten. Damit der Fokus auf der Anordnung bestehen bleibt, arbeiten die Schüler: innen nur mit Stempelkissen mit schwarzer Farbe
4. TAG DRUCK / FARBKOMBINATION
Der Einstieg in den Tag wird mit einer PP Präsentation gemacht.
Gemeinsam werden verschiedene Beispiele von Druckarbeiten mit Farben betrachtet. Die Schüler: innen erhalten den Auftrag sich Farbkombinationen zu suchen, welche sie mit ihrer Persönlichkeit in Verbindung bringen. Zur Inspration wird ein Buch aufgelegt in dem verschiedene Farbkombinationen zusammengestellt sind.
Die Schüler: innen drucken an diesem Tag verschiedene Anordnungen mit unterschiedlichen Farbkombinationen.
In der letzten Lektion betrachten wir gemeinsam die Druckarbeiten und definieren den Rapport für die Arbeit mit Photoshop.
5. TAG ADOBE PHOTOSHOP
Die Schüler: innen erhalten die eingescannten Druckarbeiten.
Zu Beginn der Lektionen zeige ich ihnen das Adobe Photoshop Programm. Für die Arbeit im Photoshop habe ich ein Handout erarbeitet, in welchem Schritt für Schritt die Arbeitsabläufe und die dazu benötigten Werkzeuge aufgeschrieben und erklärt sind.
Die Schüler: innen erlernen an diesem Tag, ihren Rapport zu erarbeiten und diesen in die grosse Fläche zu setzen.
REFLEXION
Für mich gab es mehrere Herausforderungen in diesem Praktikum. Zum einen die Schwierigkeit, eine Planung für das Projekt zu erstellen ohne die Kenntnis über die Fähigkeiten und Tempi der Schüler: innen. Trotz der Hospitation vor dem Praktikumsbeginn ergab sich die Überraschung am ersten Unterrichtstag, dass ein Austauschschüler aus China in der Klasse ist, welcher ausschließlich Englisch spricht. Somit musste ich anschliessend an die Kommunikation im Plenum zusätzlich die Einführungen und Erklärungen ein zweites Mal auf Englisch kommunizieren. Die Feinplanung der fünf Wochen musste ich stets überarbeiten und anpassen, da meine Arbeitsvorgaben zu gross waren und viele Schüler: innen dem vorgegebenen Tempo nicht gerecht wurden. In einer zweiten Durchführung dieses Projekts würde ich mehr Zeit für die Arbeit im Photoshop berechnen, damit in einem weiteren Schritt die gestalteten Flächen visualisiert werden könnten. Für das nächste Praktikum möchte ich mir mehr Zeit nehmen um mir Übungen und Besprechungsmöglichkeiten im Plenum zu erarbeiten.