Abstract:
Die Schüler entwickeln eine kurze Geschichte mit einem Fantastischen Twist, bei welchem sich die Vorteile des Zeichentrickfilms im Gegensatz zum Realfilm offenbaren. Dazu entwickeln sie zeichnerisch Charaktere und Umgebung, in der sich die Handlung abspielt. Sie machen sich Gedanken übers Storytelling und die Kameraführung und setzen ihre Geschichte mit Adobe Animate um.
Bedingungsanalyse / Sachanalyse:
Kantonsschule Alpenquai 5.Klasse Schwerpunktfach BG. 10 Schüler*innen. Kleine Klasse mit hohem Engagement.
Eine Doppellektion am Montag 9:55-11:30 und eine Doppellektion am Dienstag 13:30-15:05. Insgesamt 8 Doppellektion, welche auf allgemeinen Wunsch hin um eine Woche, oder 4 Doppellektionen verlängert wurde.
Die Sus sollten nach den BYOD Vorschriften der KSA einen PC Laptop mit Touchscreen und Stift besitzen. Dies war aber leider nicht der Fall, wodurch ich über das IT-Office der Schule vier weitere Laptops organisieren musste. Diese Laptops durften die Schule nicht verlassen, was dazu beitrug, dass alle Sus, der Fairness halber, nur in der Schule am Animationsprogramm arbeiten durften. Händisches skizzieren und zu Hause Geschichten entwickeln war erlaubt. Und ich stellte Zeitfenster zur Verfügung, mittags jeweils vor oder nach dem Unterricht, in denen interessierte bei mir im Unterrichtszimmer arbeiten konnten. Die Sus hatten schon ein Unterrichtsprojekt mit Adobe Photoshop bestritten und waren darum mit den Adobe Produkten schon etwas vertraut. Unter anderem deshalb wählte ich Adobe Animate aus der Creative Cloud um dieses Projekt mit Ihnen zu bestreiten.
Begründungsanalyse:
Im Leben der Sus, und wohl von uns allen, spielen bewegte Bilder eine sehr prominente Rolle. Dies wird durch social Media wie Bsp. Tiktok auf ein neues Level geführt. Mit dem Kennenlernen des Animationsfilmprogrammes und dem Erarbeiten eines Zeichentrickfilms möchte ich den Sus ein Werkzeug in die Hände geben, welches eine unglaubliche Bandbreite an persönlichem Ausdruck und kreativer Freiheit beim erstellen von eigenen Inhalten zulässt.
Lernziele und Beurteilungskriterien:
Im Lehrplan der Kantonsschule Alpenquai ist Animation als ein Lernziel in der 5ten Klasse bei der Schwerpunktklasse BG aufgeführt. Dies führte mich eigentlich erst zu diesem Inhalt. Ich selbst hatte vorher zwar ein Interesse an Zeichentrickfilmen, aber keine eigenen Erfahrungen in der Produktion eines solchen Filmes gemacht. Ich wollte etwas Neues, mir unbekanntes ausprobieren, was dann auch mein Lernziel war.
Die Sus sollen nach diesem Unterricht fähig sein, selbst einen Zeichentrickfilm erstellen zu können.
Die Bewertungskriterien für die Sus hatte ich in einem Bewertungsraster aufgeführt, kommuniziert und besprochen.
Kreativität mit: Protagonist*in; Geschichte; Atmospäre
Ausarbeitung mit: Sorgfalt und Sauberkeit; Übergänge; Konsistenz
Einsatz mit: Vollständigkeit; Komplexität; Auseinandersetzung
Ablauf:
Vorstellung von mir (Herkunft, Werdegang), Erklärung der Praktikumssituation, Dauer, Ablauf (8 Doppellektionen), und Rolle (teil der Ausbildung) Info zu Foto und Video für Prakti-Dokumentation.
Dann eine Vorstellungsrunde der SuS.
Ich erläutere, was ich in diesem Projekt mit Ihnen vorhabe. Und zeige zwei Beispiele.
Im Anschluss frage ich nach Ihren Bedenken, und probiere diese wo möglich aus der Welt zu schaffen.
Dann gehe ich mit Ihnen den Zeitplan durch und erläutere was die verschiedenen Punkte und Etappen bedeuten.
Es folgt ein Input zur Geschichte der Animation.
Was könnte als Protagonist*in einer Geschichte funktionieren, als offene Frage an die Klasse.
Die Sus sollen beginnen, sich Ideen für Protagonisten und ihre Charakterzüge zu überlegen und die Handlung einer Geschichte entwickeln.
Danach machen wir eine Zeitabschätzung im Zweier Team Sus mit LP, und kürzen oder verlängern wo nötig die Geschichte.
Das Programm wird heruntergeladen und installiert. Mit Absicht einiges vor dem tatsächlichen ersten Einsatz.
Ich mache einen Input zu den Principals of Animation.
Ich erläutere, was ein Storyboard ist, wozu es dient und auf was bei dessen Erstellung zu achten ist.
Wir gehen die Bewertungskriterien, welche ich ihnen vorab zugesendet habe, zusammen durch. Dabei hätten sie Änderungswünsche einbringen können.
Die Mindestanforderungen: 12 Bilder; 2 Sec; Loop werden mitgeteilt.
Nach Skizzenphasen, zu Charaktere, Protagonisten und Handlung gibt es Tutorials, bei denen die Sus an ihren Laptops simultan arbeiten und ausprobieren, zu:
-Tools
-Timeline
-Zeichnen Rough
-Bewegungsablauf
-Arc / Line / Positions
-Straight ahead / Pose to Pose
-Inbetweens
-Zeichnen Clean
-Farbe
-Speichern
-Abgabe
Danach wird an den eigenen Projekten gearbeitet und ich mache individuelle Coachings und wenn etwas für die ganze von Belang ist teile ich dies mit, oder demonstriere es allen.
Zum Schluss gibt es ein Mini Filmfestival mit Pop-Corn und Iced-Tea bei dem die entstanden Werke gezeigt und gewürdigt werden.
Reflexion:
Mein drittes Praktikum durfte ich mit einer kleinen, interessierten fast schon zurückhaltenden Klasse durchführen. Alles in allem empfinde ich dieses Praktikum als gelungen. Ich habe mich an ein neues Thema mit neuen Werkzeugen gewagt, und dabei vieles gelernt. Trotz gefühlt guter Recherche und Vorbereitung traten unerwartet Computer Hard- und Software Probleme auf, mit denen ich ad Hoc umzugehen hatte. Dies hat mich gefordert, mir aber auch gezeigt, dass ich davon nicht zwingend aus der Ruhe gebracht werde. Ich war aber immer noch ein bisschen in der Zwickmühle zwischen dem Praktikanten, der möglichst viel Wissen und Fähigkeiten vermitteln will und dazu alle Probleme am liebsten vorher aus der Welt schafft, und dem BG-Lehrer, der die Sus auch einfach mal länger selbst suchen und ausprobieren lässt. Ich verstehe auch wieder wieso weniger BG-Projekte mittels Computer umgesetzt werden, denn neben der sinnlichen und haptischen Erfahrung von Bleistift, Pinsel und Papier, ist die Gefahr von unvorhergesehen Hindernisseen einfach wesentlich kleiner.