Praktikum 3 (freies Praktikum)
ZHdK Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 8031 Zürich
Interdisziplinäres Vertiefungsmodul, Departement Design, 5. Semester
8 Studierende aus unterschiedlichen Bachelor Fachrichtungen:
→ Game Design, Knowledge Visualization, Cast / Audiovisual Media, Industrial Design
Praxislehrperson Karin Seiler
Sachanalyse und Begründungsanalyse
Wenn ein Designprojekt fertig gestaltet ist, erfolgt eine manchmal besonders herausfordernde Phase: Wie kann ich die Inhalte und die Qualitäten meiner Arbeit am Besten an ein Publikum vermitteln, das keine Vorkenntnisse mitbringt? Wie schaffe ich es, aus der Macher:in-Perspektive in die Rolle der Vermittler:in meines eigenen Projekts zu wechseln und dabei auch den Blickwinkel des Zielpublikums zu berücksichtigen?
Anhand gestalterischer Projekte, die die Studierenden einbringen (aus Curriculum, Praktika oder Freizeit etc.) werden verschiedene Präsentationsformate (Pitch, Abstract, Präsentation in unterschiedlichen Medien, Exponat/ Ausstellung) durchgespielt, erprobt und analysiert.
Am Ende des Moduls entsteht eine von den Studierenden in interdisziplinären Teams exemplarisch konzipierte und realisierte «Mini-Ausstellung» / Präsentation von einer Arbeit:
- Ein Projekt / Thema wird mit einer «Mini-Ausstellung» physisch im Raum erlebbar gemacht. Die wichtigsten Komponenten der Vermittlung im Raum aufzeigt und die Gelegenheit bietet, verschiedene Vermittlungskonzeptionen einzuüben.
- Die Studierenden erarbeiten einen digitalen Auftritt und Strategie für die Kommunikation und Vermittlung auf Social Media.
- Die Studierenden müssen die eigene Designleistung benennen, artikulieren und an verschiedene Rezipienten vermitteln können.
- Innerhalb des Moduls gibt es auch Raum, die Gewichtung der Themen nach den spezifischen Bedürfnissen der Studierenden anzupassen.
Lernziele
Die Studierenden erlernen und trainieren folgende drei Vermittlungsebenen um die eigene Arbeit präsentieren / ausstellen / reflektieren / artikulieren / dokumentieren zu können:
Ausstellung – Konzipierung und räumliche Organisiation im Raum:
– Ideenfindung/Konzeption Inszenierung im Raum
– Vermittlungshierarchie schaffen
– Planung/Umsetzung im Raum, handwerkliche Skills
Social Media – Digitaler Auftritt und Vermittlung von einem Projekt losgelöst von Zeit und Raum:
– Potenzial von Social Media erkennen
– Vielfalt Storytelling ausschöpfen
– Konzeption, Planung, Contenterstellung
Präsentation – Präsentation und Vermittlung der Arbeit in einer Präsentation:
– Dramaturgie mündliche Präsentation
– Auftrittskompetenz
– Räumliche und technische Voraussetzungen schaffen
Ablauf
Es wurde über drei Wochen intensiv in interdisziplinären Gruppen zusammengearbeitet. Aus der ersten Einstiegsübung ergaben sich zwei interdisziplinäre Teams, welche dazu aufgefordert wurden, in den nächsten drei Wochen gemeinsam den Gesamtauftritt – Ausstellung, Social Media und Präsentation – von einem Thema zu erarbeiten.
In der ersten Arbeitswoche wurden Gruppen gebildet und Ideen gesammelt. Mit Inputs zu den drei Vermittlungsebenen wurde den Studierenden anhand von Theorie und Beispiele verschiedene Ansätze und Möglichkeiten aufgezeigt wie sie ihr Projekt präsentieren können.
Der Kurator Damian Fopp vom Museum für Gestaltung gab uns eine Führung durch die «Claudia Caviezel» mit Einblick hinter die Kulissen und Planung einer Ausstellung.
In der dritten Woche wurde das Konzept der Ausstellung in Tat umgesetzt und im Kunstraum aufgebaut. Parallel dazu wurde stets der Auftritt auf Social Media mitgedacht und umgesetzt.
Social Media Auftritt von der Gruppe «Dinostruction» (@dinostruction_official)
Ausstellung «Dinostruction»
Social Media Auftritt von der Gruppe «Zen Trail» (@zentrail_official)
Reflexion
Es war eine spannende und intensive Zusammenarbeit mit den Bachelor-Studenten aus den verschiedenen Fachrichtungen. Ich habe die Studierenden als sehr motiviert und engagiert erlebt. Die Aufgabe, in so kurzer Zeit einen Auftritt und Ausstellung zu realisieren, erschien mir selbst relativ komplex. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit konnten die Studierenden aber sehr viel vom gegenseitigen Fachwissen profitieren und lernen.
Mein Schwerpunkt im Modul lag in der Konzipierung und Umsetzung der Ausstellung zu begleiten. Dazu habe ich einen Input gemacht und die Studierenden mit ihren individuellen Projekten begleitet. Ich empfand die Zusammenarbeit mit Bachelor-Stufe sehr angenehm und bereichernd. Die Studierenden hatten natürlich schon enorm viel Fachwissen aus ihrem Studium und Erfahrungen. Dennoch konnte ich ihnen mit Einblick in Ausstellungsbeispiele, Arbeitstool welche zur Planung hilfreich sind neuen Input vermitteln.
Das Team-Teaching in einer interdisziplinären Klasse empfand ich persönlich sehr inspirierend und ich würde gerne wieder in einem ähnlichen Setting wieder einmal machen.