ZWISCHEN FANTASIE & REALITÄT
Eine künstlerische Auseinandersetzung im Duo an der Kantonsschule Zürcher Unterland mit einer 4. Langzeitgymnasium Klasse (Profil Wirtschaft) von insgesamt 11 Schüler*innen, im Frühlingssemester 2024.
SACH- UND BEGRÜNDUNGSANALYSE
THEMA: In dem Praktikum Double Impact möchte ich die kollaborativen Fähigkeiten der Schüler*innen entwickeln und stärken. Durch das gemeinsame Arbeiten an Bildproduktionen spielen sie sich, ähnlich wie es Künstlerduos wie Lipp & Leuthold oder Herakut tun, malerische Entwürfe zu und erzählen Geschichten. Sie reflektieren dabei über ihre Rolle sowie ihren künstlerischen Ausdruck im Duo und entwickeln dafür eine individuelle Basis für Diskussion und Kompromiss. Die Fähigkeit kreativ zusammenzuarbeiten hat in der zunehmend vernetzen und globalisierten Welt von hoher Bedeutung. Es stärk die Entwicklung des Selbstbewusstseins, Selbstausdrucks und bietet Raum für die Reflexion über Autor*innenschaft und Inspiration. Gemeinsam mit der Klasse haben wir das Thema der Arbeiten „Konkurrenz“ gesucht und festgelegt.
TECHNIK: Während den vier Erarbeitungslektionen haben sich die Schüler*innen mit verschiedenen Medien (Gouache, Filzstifte, Bleistift, Collage) beschäftigt und diverse Techniken im Duo erprobt. Für die Projektphase durften sie anschliessend das Material und das Format selbst wählen. Alle Duos mussten eine Bildergeschichte und eine malerische Arbeit entwickeln und ihre Zusammenarbeit in einer kurzen schriftlichen Prozessreflexion festhalten.
LERNZIELE
- Bildwahrnehmung und Interpretation: Die Schüler*innen nehmen für sie interessante Bildvorlagen bewusst wahr und können diese zeichnerisch und malerisch interpretieren.
- Gemeinsame bildnerische Prozesse: Sie lernen, gemeinsam an einem Werk zu arbeiten, indem sie unterschiedliche Strategien anwenden, um bildnerische Prozesse im Duo oder in der Gruppe zu realisieren und zu reflektieren.
- Entwicklung einer eigenen Bildsprache: Die Schüler*innen entwickeln Vertrauen in ihre eigene Bildsprache, lernen, Gedanken und Emotionen durch künstlerische Mittel auszudrücken, und visualisieren ihre Gestaltungsideen in Skizzen und Zeichnungen.
- Kreativer Austausch und Reaktion: Sie fantasieren, erzählen und reagieren auf die Werke und Skizzen der Duo Partner*innen, entwickeln dabei eine Basis für Diskussion und Kompromiss und reflektieren ihre eigene Rolle und ihren Ausdruck im künstlerischen Prozess.
- Präsentation und Reflexion: Die Schüler*innen präsentieren ihre Arbeiten in der Klasse, reflektieren über ihre künstlerischen Entscheidungen und die Auswahl von Techniken und Formaten, und diskutieren diese im gemeinsamen Kontext.
BEURTEILUNGSKRITERIEN
PROZESS „Arbeiten im Duo/Trio“:
– Klare Kommunikation und ausgeglichene Kooperation im Duo/Trio.
– Wurde produktiv und effizient gearbeitet?
– War das Duo flexibel und anpassungsfähig?
– Wurden neue Techniken, Materialien oder Konzepte ausprobiert und innovative Ansätze in ihre malerische Auseinandersetzung integriert?
– Wurde der Lernprozess stetig reflektiert und kommuniziert? (im Duo/Trio und im Plenum)
PROJEKTARBEIT:
– Bewusster Umgang mit dem Material und mit verschiedenen Techniken:
– Intuitiv und flexibel auf neue Herausforderungen reagiert.
– Wie gut haben sich die Duo-Partner ergänzt und zusammen neues kreiert?
– Gesamteindruck
– Kreativität und Innovation
– Vollständigkeit und Differenziertheit der schriftlichen Prozessdokumentation (Komposition, Eigenständigkeit, Bildidee, Umsetzung zeichnerisch/malerisch)
ABLAUF
REFLEXION
Während meines Praktikums war es faszinierend zu beobachten, wie unterschiedlich die Schülerinnen ihre Zusammenarbeit entwickelten. Einige gingen spielerisch an die Aufgaben heran, während andere eher verkopft waren und Schwierigkeiten hatten, sich als Duo aufeinander einzulassen. Die von mir eingeplante Zeit für die Aufgaben war jedoch zu knapp bemessen. Viele Schülerinnen hätten mehr Zeit gebraucht, um ihre Ideen auszureifen und ihre Zusammenarbeit zu vertiefen.
Besonders viel Spaß und Engagement brachte die gemeinsame Themensuche mit sich, bei der die ganze Klasse aktiv mitwirkte. Interessant war auch, dass es sich um eine Klasse mit Schwerpunkt Wirtschaft handelte. Die Schüler*innen haben oft mit mir über ihre Arbeiten diskutiert und verhandelt.