In den sechs Doppellektionen möchte ich mit den SuS ein Gespür für Bilder im Internet, aber spezifisch auch die eigene Selbstwahrnehmung im Digitalen entwickeln. Durch auseinandernehmen von Bildern und Konstruieren ihres «Digitalen-Ichs» können die SuS versuchen ihre Rolle und Bedeutung darin zu erkennen. Der Medium Wechsel von digitalem Abfotografieren und analogem Arbeiten mittels Ausschneiden und Kleben soll die SuS anregen, sich den unterschiedlichen Ebenen bewusst zu werden. Dieser Wechsel bietet die Möglichkeit mit dem Digitalen zu spielen und die Aussage der finalen Arbeit zu verstärken.
Diese Unterrichtseinheit wurde mit einer 3. Wahlpflichtfachklasse am Langzeitgymnasium Baldegg durchgeführt.
Inhalt
Inhalt: Die Fotografie ist als Bild zu einem wichtigen Kommunikationsmittel geworden und somit ist auch die Bildkompetenz in den Mittelpunkt gerutscht. Gerade bei heutigen Jugendlichen ist die Fotografie ein wietverbreitetes Mittel, denn mit dem Smartphone ist es immer möglich alles zu fotografieren. Durch das bewusste Aufnehmen durch Inszenierungen, und danach wieder Auflösen und neu Zusammensetzen in Collagen sollen die SuS sich mit der Gestaltung und dem Arrangieren von Bild auseinandersetzen.
Thema: Selbstwahrnehmung in der Digitalen Zeit ist etwas sehr wichtiges, denn so gut wie alle sind damit konfrontiert. Jugendlichen werden jedoch wenig Möglichkeiten geboten, sich mit Bildern in dieser Digitalität auseinanderzusetzen. Wie sehen sie sich selbst als Teil vom Netz?
Lernziele und Beurteilungskriterien
Lernziele
– Die Schülerinnen und Schüler können ihr digitales Selbst visualisieren.
– Die Schülerinnen und Schüler können in einem Doppelbild eine individuelle Kernaussage erschaffen.
Auftrag
Die SuS machen inszenierte Fotografien von sich selbst (Partnerarbeit) zum Thema «digital-self». Als zweiter Schritt werden die Fotografien in Collagen weiter benutzt. In Kombination mit Magazin- und Zeitungsbildern entstehen zwei finale Umsetzungen zum Thema Digital-Self. Diese beiden Collagen sollen bedacht miteinander wirken, und gemeinsam eine Kernaussauge zum Thema Digital-Self aufzeigen.
Abgabe Doppelbild Collage Grösse A4, Textliche Erklärung mit Titel der Arbeit
Beurteilungskriterien
Inhalt: Umsetzung des Themas «digital-self» an den einzelnen Collagen und am Doppelbild
Form: Umsetzung der inszenierten Fotografien in der Collage.
Form: Gesamtbild der Collagen (Komposition, spannende Anordnung, Tiefenwirkung, …)
Umsetzung: Umsetzung von zwei Medienwechsel: Analoges digitalisieren und wieder ins Analoge (Ersichtlichkeit, inhaltliche Verknüpfung, …)
Ablauf
Zugang Thema
Gleich schon in der ersten Lektion erstellten die SuS ein Cluster zum Thema Digital-Self. Dabei durften sie alles notieren, was ihnen in den Sinn kam. Dieses Cluster wurde danach jede kommende DL durch drei Fragen der LP erweitert. Diese Cluster wurden nicht bewertet und dienten zu ihrer eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema. Zudem wurde gemeinsam der Begriff Digital-Self erarbeitet. Die SuS durften dabei individuell notieren, was sie darunter verstehen. Nach deren Auslegung versuchten wir gemeinsam herauszufinden, was denn eigentlich unser «digital-self» ist.
Zugang zur Fotografie
Zu Beginn setzten wir uns mit Inszenierung in der Fotografie auseinander. Mittels drei verschiedenen Anweisungen versuchten die SuS in der inszenierten Fotografie einen inhaltlichen Zusammenhang zum Thema Digital-Self zu machen. Dabei sollten sie versuchen sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
Übung Ebenenwechsel
Als zweites erprobten wir einen Ebenenwechsel. Dafür hatten die SuS die Bilder der ersten Übung ausgedruckt und inszenierten sich mit Ausschnitten der ersten Fotografie für ein weiteres Bild.
Übung Collage
Mittels einer Übunge wurde die Collage eingeführt. Dabei hatten die SuS drei bereitgestellte Bilder und mussten mit den Bildern der vorherigen Übungen eine Collage machen. Durch einen Zeitrahmen von 10 Minuten mussten die SuS sich schnell entscheiden und gleich mit der Arbeit loslegen.
Übung Materialsuche
Die SuS bekamen je ein Heft ausgeteilt. Die LP gab ihnen nacheinander drei Oberthemen vor und die SuS mussten innerhalb von zwei Minuten ein passendes Bild in ihrem Magazin suchen. Diese Übung sollte eine Lockerheit im Umgang mit Material bringen, und sie Bilder auch aus einer anderen Perspektive sehen lassen.
Hauptarbeit
Bei der Hauptarbeit entwickelten die SuS zuerst eine Idee, was sie mit der Doppelcollage über sich aussagen möchten. Dazu diente das stetig geführte Cluster, in welchem sie für sich wichtige Themen und Ansätze markierten. Die SuS bekamen einen längeren Zeitrahmen von 4 DL, wobei sie sich Materialsuche und Kleben selbst einteilen konnten. Die LP war stets für Besprechungen da.
Einige Finale Arbeiten
Reflexion
In diesem Praktikum stellte mich die Klasse am meisten vor eine Herausforderung. Sie gaben mir gegenüber sehr wenig Reaktion zurück. Ich musste den Unterricht oft spontan anpassen, wenn keine Rückmeldung kam. So probierte ich viele verschiedene Methoden aus, wie ich die Klasse animieren könnte, sich besser zu beteiligen. Wichtig hierbei war für mich sicher die Namen der einzelnen SuS zu kennen. Innerhalb dieser kurzen Zeit hat es für mich aber noch nicht befriedigend geklappt.
Zudem stellte ich fest, dass die Themenerarbeitung eher langsam vorankam. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt schleppen lief, da die SuS sich auch stark mit sich selbst auseinandersetzen mussten. Gerne hätte ich mehr Zeit in die Auseinandersetzung mit ihren Clustern investiert, um die Collagen noch gehaltvoller zu machen. Die individuelle Betreuung nahm in den letzen drei DL sehr viel Platz ein, und ich musst mich sehr darauf achten, für alle SuS ungefähr die gleiche Zeit aufzuwenden.
Bei der tatsächlichen Umsetzung war auf die Hilfe von Pius beim stetigen Drucken angewiesen. Um diese Unterrichtsplanung ohne Unterstützung durchzuführen, müssten die SuS der LP immer alles schon vor der Lektion zugesendet haben, damit zum Start der Lektion alles bereits Gedruckt wäre.