Durch die zeichnerische Wiedergabe des Lichts auf einem Objekt lässt sich die Wirkung dessen feststellen. Das Licht wird in der Fotografie und in der Kunstgeschichte als ein essentielles Stilmittel präsentiert und wird durch eine bewusste Wahrnehmung verschiedener Lichtquellen in nächster Umgebung untersucht.
Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen, 2. Klasse Kurzzeitgymnasium, 2021
Inhalt
Meine Praxislehrperson hatte bereits das Thema Licht und Schatten für die Zeit von meinem Praktikum vorgesehen, weshalb ich mich dann mit diesem Thema genau auseinandergesetzt habe. Ich habe für mich das Thema dann noch weiter auf die Wirkung des Lichts auf ein Objekt eingeschränkt. Meine Recherchen zu dem Thema fokussierten sich vor Allem auf die Fotografie, die Kunstgeschichte und die Anwendung des Lichts auf Social Media, um einen direkten Bezug zu den Jugendlichen herzustellen.
Bei der Fotografie bezog ich mich dabei auf den bekannten Fotografen Peter Lindbergh, welcher sich mit dem Einsatz von Licht und Schatten auf die Natürlichkeit einer Person fokussiert. Unebenheiten und Unreinheiten werden bei seinen Bildern gut sichtbar, was im Gegensatz zu den auf Social Media angewendeten Ringlichtern steht. Die Ringlichter, welche häufig in TikToks und Reels Verwendung finden, leuchten das ganze Gesicht aus, was den Effekt eines Filters erzeugt. Kunstgeschichtliche Beispiele von Leonardo da Vinci und Diego Velàzquez zeigen die langfristige Bedeutung des Einsatzes von Licht auch in der Malerei auf. Verschiedene Stillleben kriegen dadurch erst die Dreidimensionalität und Oberflächenstruktur, welche sie in der Realität aufweisen.
Genaues Beobachten und wiedergeben soll die Schülerinnen und Schüler für die Wirkung des Lichts auf ein Objekt sensibilisieren. Dadurch kann der Einsatz von Licht als Stilmittel in verschiedenen Bereichen fungieren.
Lernziele und Beurteilungskriterien
- Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Lichteinfluss und dessen Wirkung auf ein Objekt.
- Sie geben den Lichteinfluss auf einem Objekt zeichnerisch korrekt wieder.
- Bei der Wiedergabe brechen sie ihre Linie auf und beziehen sich nur auf Flächen.
- Sie kennen Stop Motion Studio und wenden es korrekt an.
- Einzelne Frames geben sie zeichnerisch wieder und schaffen so eine Bewegung des Lichteinflusses auf dem Objekt.
Ablauf
Die Lektionen begannen jeweils mit zeichnerischen Übungen, welche die Kreativität am frühen Morgen etwas ankurbeln sollten. Abstrakte Begriffe wurden von mir vorgegeben, welche die Schülerinnen und Schüler dann innerhalb von 7 Minuten mit denen von ihnen präferierten Mitteln wiedergaben.
Daraufhin folgte eine kurze Theorieeinheit zu der Wirkung von Licht auf ein Objekt, wobei die Themen Fotografie und Kunstgeschichte angesprochen wurden. Ein Handout vereinte alle gelernten Inhalte, welchen von den Schülerinnen und Schüler noch durch eine kurze Schraffurübung ergänzt wurde.
Fotografische Übungen folgten, welche sie mit ihrem eigenen Handy umsetzen konnten. Das ganze Schulhaus und zum Teil die Umgebung draussen wurde auf Lichtquellen untersucht. Es wurde zwischen natürlichem und künstlichem Licht unterschieden. Das Gebäude der Pädagogischen Maturitätsschule bot viele interessante Eindrücke, da die Architekten des Gebäudes das Licht als Hauptstilmittel eingesetzt haben. Die Ergebnisse wurden dann im Plenum zusammengetragen und ergänzt.
Nun folgte die zeichnerische Auseinandersetzung mit der Wirkung des Lichts auf einem Objekt. Kartonwände und Lampen wurden so installiert, dass ein Objekt ihrer Wahl spannend beleuchtet wurde. Eine schnelle und grobe Zeichnung verschaffte einen Überblick über die Situation. Die zeichnerische Vergrösserung des Objekts verdeutlichte die Proportionen und Details, um die anschliessende realitätsgetreue Wiedergabe zu verfeinern. Es wurden Graphit und Bleistifte mit verschiedenen Härtegraden für die Schraffur verwendet.
Unterschiedliche Positionierungen der Lichtquelle ergaben mehrere Zeichnungen, die als Frames dienten. Diese Frames wurden mithilfe der Stop Motion Studio App fotografiert und eine Animation entstand. Die Wirkung des Lichts auf ein Objekt wurde dadurch noch ersichtlicher und greifbarer.
Reflexion
Die Schülerinnen und Schüler haben motiviert gearbeitet und vor Allem bei den fotografischen Übungen sehr viel Engagement gezeigt. Ich vermute, dass sie aufgrund von Social Media bereits ein sehr geschultes Auge haben für die Fotografie und die Selbstdarstellung. Dadurch konnten sie in dieser Aufgabe voll aufgehen. Für die Stop Motion Aufgabe wäre mehr Zeit nötig gewesen, um mehr Frames zu erstellen. Es wäre aber sicherlich eine spannende Weiterführung und könnte in einem Folgeprojekt noch weiter vertieft werden. Alles in Allem war es ein gelungenes Praktikum. Ich habe von den Schülerinnen und Schülern positive Feedbacks bekommen und meine Praxislehrperson war ebenfalls sehr zufrieden.