Praktikum 2
«Comic: Superpowers des Alltags»
Gymnase français de Bienne, Céline Froidevaux
10. Mai 2022 – 7. Juni 2022
1. Klasse Kurzzeitgymnasium, 4 Wochenlektionen
Abstract
Wenn wir das Wort «Superpower» hören, fällt uns sofort «Superhelden» auf. Nämlich ist die Geschichte des Comics von Super-Helden geprägt. Aber wenn wir diesen Begriff in einem weiteren Kontext verstehen, was könnte « Superpower » dann heutzutage bedeuten? Die Schülerinnen und Schüler sollen einen ein- bis zweiseitigen Comic zeichnen, in dem sie eine Geschichte zum Thema «Superpower» erzählen, die einen Bezug zur Lebenswelt hat und persönlich interpretiert wird.
Sachanalyse
Geschichte des Comics (Teil der Sachanalyse und Unterlage für die S*S)
Formale Analyse einer Doppelseite aus dem Grafic Novel «Portugal» (Cyril Pedrosa 2011)
Begründungsanalyse
Das Projekt erweitert den Horizont der Schüler*innen in der Comicsprache. Sie lernen, eine Bilder-Geschichte mit unterschiedlichen Bildausschnitten und ausdrucksstarken Figuren zu erzählen. Die erworbenen Kompetenzen sind für die S*S nachhaltig, da sie das Erzählen in Bildern auch in anderen Kunstprojekten anwenden können. Sie lernen, eine Idee in eine nachvollziehbar Bildabfolge zu übertragen. Mit dem vorgegebenen Thema « Superpower » werden sie dazu gefordert, nach einer originellen Idee zu suchen.
© Mia Oberländer für das Fumetto Festival 2022
Lernziele und Bewertungskriterien
- Die Schüler*innen werden mit der Comicsprache vertraut gemacht
- Die S*S können eine Geschichte in Bildern ohne Text erzählen.
- Die S*S können eine saubere Komposition gestalten
- Die S*S können eine saubere Seitenkomposition mit verschiedenen Bildausschnitten gestalten
- Die S*S können ein Mischüler/eine Mittschülerin abzeichnen und aus Beobachtungszeichnungen eine Figur entwickeln.
- Die Schülerinnen und Schüler können sich das Thema «Superpower» aneignen und es in Comics umsetzen.
Ablauf
Einen Monat vor dem Praktikum wurde ein Klassenausflug organisiert, bei dem ein Teil des Fumetto-Festivals* in Luzern besucht wurde. Die Schüler*innen entdeckten verschiedene Ausstellungen, wie die des «Ampel Magazins» und die von Emilie Gleason, mit der sie sich austauschen konnten. Sie sollten den Besuch in ihren Skizzenbüchern festhalten. Nach dem Besuch gab die Lehrerin C. Froidevaux die Aufgabe, einen einseitigen Comic über den Besuch des Fumetto zu zeichnen.
Das Hauptprojekt wurde mit verschiedenen Gruppenübungen eröffnet. Die S*S mussten Comics mitbringen und Ausschnitte suchen und analysieren. Vor der Einführung der Hauptaufgabe bildeten die sie Zweier- oder Dreiergruppen und zeichneten sich in unterschiedlichen Posen (eine DP). Die Zeichnungen waren die Grundlage für die Gestaltung einer Figur, die sie in ihren Comic einbauen sollten. Die S*S recherchierten zum Thema Superpower und zeichneten eine Mindmap und anschließend ein Storyboard, bevor sie mit der Umsetzung begannen.
Während der Arbeit wurden den S*S in jeder Lektion neue Inputs gegeben, z. B. zur Geschichte des Comics, zum Bildausschnitt, zur Farbe im Comic etc. Auch einige Gruppenfeedbacks wurden integriert. In der letzten Doppelstunde hatte jeder Schüler (insgesamt 20) zwei Minuten Zeit, um seinen Comic (an der Wand) zu präsentieren und sich dabei auf die Bewertungskriterien zu beziehen (was ist gut/nicht gelungen?). Am Ende gab ich ein allgemeines Feedback mit den Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten.
Der Schwerpunkt wurde nicht auf die Technik (frei) gelegt, sondern auf die Thematik und die Sprache des Comics.
- *Für dieses Projekt wurde das Thema Superpower aus dem Fumetto-Wettbewerb 2022 übernommen.
Schülerin Arbeit (Beobachtung Skizzen einer Mitschülerin)
Figur Zeichnen Übung
Figur Zeichnen Übung
Mindmap einer Schülerin
Reflexion
Es war sehr spannend, die lebendige und extrovertierte Klasse zu betreuen. Der Besuch des Fumetto war ein gelungener Einstieg in das Thema und eine Motivation für die Schüler*innen. Die Gruppenübungen funktionierten gut, auch wenn die S*S manchmal abgelenkt waren. Auf technischer Ebene bemerkte ich Niveauunterschiede und verschiedene Arbeitstempos. Die Motivation war nicht immer konstant bei den langsameren Schülern oder bei den schnelleren, die sich langweilten. Manchmal war ich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen überfordert und hatte Schwierigkeiten, die Klasse zu managen und die Aktivitäten anzupassen. Die S*S wünschten sich viel Kritik und Hinweise, was zwar positiv war, aber den Zeitplan sehr knapp machte. Hier sollte die Planung verbessert werden, um mich nicht von unerwarteten Ereignissen überfordern zu lassen. Das Thema Superpower wurde von den Schüler*innen gut aufgegriffen, die originelle und ansprechende Ansätze fanden. Bei der Abschlusspräsentation hatte ich das Gefühl, dass alle Schüler*innen mit Überzeugung und Leidenschaft von ihrer Idee sprachen. Ihre Comics handelten oft von Emotionen und von Angstüberwindung. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich dadurch auch persönlich weiterentwickelt haben.
Einige Schüler und Schülerinnen Arbeiten:
Titel: «My Wonderland»