Abstract – Schülerinnen und Schüler der 3. Gymistufe lernen die Grundlagen der Bildmontage mit Adobe Photoshop, machen Makrofotografien und inszenieren sich in Fotomontagen zum Thema «Aus Gross wird Klein». Das Projekt erstreckt sich über 5DL.
Sachanalyse
Begründungsanalye
- GEGENWARTSBEDEUTUNG: Digital bearbeitete Bilder umgeben die SuS in ihrem Alltag, im Internet und auf sozialen Netzwerken. Digitale Werbung und Spiele locken mit manipuliertem Bildmaterial. Den Jugendlichen droht Realitätsentfremdung und Passivität. Das Projekt ermöglicht das aktive Entdecken bekannter Räume auf neue Art, fördert Imagination und Kreativität. Die SuS schaffen eigene Bilder, lernen die Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung kennen und können so den digitalen Medien kritisch und eigeninitiativ gegenüberstehen.
- ZUKUNFTSBEDEUTUNG: Die rasante Entwicklung der Technologien wird sich in Zukunft exponentiell zuspitzen. Darum ist ein selbstbewusster und kritischer Umgang mit digitalen Medien immer mehr erforderlich – auch um in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt Fuss zu fassen.
- EXEMPLARISCHE BEDEUTUNG: Durch die Makrofotografie lernen die SuS ihre Umwelt mit wachen Augen zu beobachten. Das „Inszenieren“ der eigenen Persönlichkeit fördert die Vorstellungskraft (Imagination). Mit dem „Vergrössern“ der Umwelt oder dem „Schrumpfen“ der eigenen Person wird, wie bei Gulliver in Brobdingnag, die Umwelt auf ungewohnte und abenteuerliche Art erlebt.
Lernziele und Beurteilungskriterien
Lernziele | Beurteilungskriterien |
-Grundlagen der Fotografie | -Bildkomposition, Tiefenschärfe, Perspektive (Inwiefern unterstützt die Bildkomposition die Bildaussage?) |
-Digitale Bildmontage mit Photoshop | -Schatten, Weichzeichner (Inwiefern ist die Bildmontage mit Adobe Photoshop gelungen?) |
-Geschichte erzählen | -inhaltliche Tiefe (Inwiefern erzählt das Bild eine Geschichte?) |
Ablauf
Inspiration aus Gullivers Reisen (Jonathan Swift, Gulliver’s Travels (Chicago: Homewood Publishing Co., 1909) 115)
Beispielbild der LP (Gabriel Kessler) Gullivers Ankunft in Brobdingnag (Jonathan Swift, Gullivers Reisen, Reclam Bibliothek, 1987, 2011, Stuttgart, S.119.)
In der ersten Doppelstunde wird das Projekt anhand eines eigenen Beispiels der LP vorgestellt. Die LP liest zwei Seiten aus «Gullivers Reisen» und zeigt Illustrationen. Nach dem Vorzeigen der Handhabung der Spiegelreflexkamera und Übungen zur Bildkomposition fotografieren die SuS in Tandem-Gruppen Makroaufnahmen auf dem Pausenhof.
Als Hausaufgabe müssen die SuS einen Gegenstand mitbringen und optional eine Verkleidung für die Inszenierung ihrer Person.
Die 2. Doppelstunde beginnt mit einer Reflexion der Makroaufnahmen mit Bezug auf die Bildkomposition. Dann fertigen die SuS in Mini-Studios (grosses weisses Blatt Papier) Makroaufnahmen ihrer Gegenstände und achten sich besonders auf die Perspektive, die Tiefenschärfe und die Bildkomposition. Als Lichtquelle wird das Naturlicht gewählt, das durch das Fenster scheint. Anschliessend fotografieren sich die SuS im Tandem und inszenieren ihre Person. Bei der Personenfotografie achten sie neben dem neutralen Hintergrund, der passenden Perspektive und der Lichtsituation (im Schatten) auf ihre Körperhaltung, Gestik und Mimik. Um mehr Dynamik zu erreichen erkläre ich Ihnen die Reihenaufnahme.
Die restlichen drei Doppelstunden werden für die Bildmontage mit Adobe Photoshop verwendet. Die SuS arbeiten selbstständig mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung.
In der Abschlusslektion werden die Arbeiten reflektiert. Dann macht die LP ein Input zu Photoshop-Künstler/innen und zeigt das Video «dove evolution», das die Macht und die Schattenseiten von Photoshop aufzeigt.
Erik Johansson Andric Robert Rickhoff Martin de Pasquale Vanessa Rivera
Reflexion
Das Projekt «Aus Gross wird Klein» konnte ich dank ausführlicher Planung und technischem Know-How ohne grosse Probleme durchführen. Besonders gut gelungen ist das Vorlesen aus Gullivers Reisen. Die SuS hörten konzentriert zu, sodass die Geschichte, zusammen mit dem gezeigten Bildmaterial, sie ideal auf das Projekt einstimmte. Ein weiteres Highlight war, als ich kurz bevor die SuS ihre Personenfotografien machte, den SuS das Gefühl der Überraschung vorspielte. Das Schauspiel animierte die SuS ihren Körper, ihre Gestik und ihre Mimik bewusst einzusetzen. Die Organisation der Daten löste ich durch das Einsammeln der Mikrochips am Ende der Lektionen und das Bereitstellen eines digitalen Ordners. So hatte ich alles Material für die Beurteilung und Reflexion zur Verfügung.
Leider verlor ich zu viel Zeit beim Vorstellen meiner Person und immer wieder wurde die Zeit knapp, auch bei der Arbeit am Computer, wo ausserdem ein paar technische Probleme Nerven aufrieben. Mehr Zeit (z.B. 8 DL) wäre sicher ideal und es gäbe auch viele mögliche Folgeprojekte (z.B: «Aus Klein wird Gross»).
Endprodukte:
Anhang (diverses):