Angaben zu den thematischen und fachlichen Inhalten des Projekts
Eine niederschwellige Auseinandersetzung mit der Architektur der Schule mittels Fotografie und einfachen Animationstechniken: Architektur der verschiedenen Schulhäuser näher betrachten, mehr über die architekturgeschichtlichen Hintergründe der Gebäude erfahren, Fotoskizzen der Gebäudefassaden anfertigen und schliesslich einen bewusst gewählten Ausschnitt der Schulhaus-Fassade mit farbigen, geometrischen Formen bespielen, beleben, aufbrechen und verändern. Die SuS sollen auf formale Charakteristika der Fassade Bezug nehmen. Durch die Animation – es wird mit dem Programm Keynotes gearbeitet, um Formen zu bewegen, zu skalieren, zu multiplizieren und mittels Deckkraft-Regulation auf- und abzublenden – beschäftigen sich die Lernenden in einer spielerischen Art und Weise mit der Architektur ihrer Schule, nehmen Bezug auf Vorhandenes und bringen ihr eigenes fantasievolle Erleben ein.
Inhalt
Das Beobachten und Analyisieren von Formensprachlichkeiten der Gebäudefassade und die Weiterführung der gesehenen Muster, Rythmen und Formen stehen im Vordergrund. Um das Vorhandene in einer animierten Kurzsequenz fantasievoll weiterzuspinnen, nutzen die Schülerinnen und Schüler geometrische Formen und Farben. Der eng abgesteckte Auftrag – Beschränkung auf geometrische Formen, flächige Farbigkeit, kein „Geschichten-Erzählen“ anhand gegenständlicher Motive – fordert die Schülerinnen und Schüler dazu auf, sich intensiv mit der Wirkung der Formen und Farben, dem Rythmus und der Bewegungsdynamik der gesetzten Elemente zu beschäftigen.
Begründungsanalyse
Der Lehrplan für 1. Klassen des Gymnasiums sieht die Auseinadersetzung mit Linie, Punkt und geometrischen Grundformen, sowie mit der Theorie und Praxis zu Farbe und Farbwirkung vor. Beide Themenfelder wurden mit der betreffenden Klasse vor meinem Praktikum durch die Lehrperson anhand von ausführlichen Dossiers mit Theoriebeiträgen und kurzen praktischen Übungen behandelt. Mit diesem Modul wollte ich die vorab erworbenen, eher theoretisch gelagerten Kenntnisse in einem grösseren Projekt zusammenführen. Das Wissen sollte nun in einer spielerischen Art und Weise ein- und umgesetzt werden. Die thematische Erweiterung um das Thema «Schulhausarchitektur» lieferte eine gute Anbindung an den Kunstgeschichte-Unterricht, der unter anderem in dieser Zeitspanne auch die Vermittlung von Architekturstilen und Kulturbaugeschichte vorsah. Die simple Animationstechnik, die das Programm Keynotes zulässt, schien mir zudem ein guter Weg, um den Lernenden nebst der Erfahrung der statischen Bildgestaltung auch einen Einblick in die zeitbasierte Gestaltung zu geben.
Lernziele und Beurteilungskriterien
– Die Lernenden wissen über die Architektur der Schulgebäude Bescheid.
– Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein Storyboard
– Sie sind im Stande, geometrischen Grundformen, Strukturen und Muster der Architekturvorlage in eine eigenständige, animierte Bewegungssequenz umzusetzen.
– Die Lernenden beherrschen einfache Animiervorgänge auf dem Programm Keynotes und setze Funktionen wie vergrössern / verkleinern, drehen, Deckkraft verändern, ein- und ausblenden und multiplizieren zur Erreichung ihrer Gestaltungsabsichten ein.
Ablauf
Erste Phase
Rundgang durch das Schulareal, die SuS erfahren mehr über die architektur- geschichtlichen Hintergründe der Gebäude. Die SuS machen mit ihren Handys Fotonotizen der Gebäude. Anschliessend werden die schwarz- weiss gesetzten und digital leicht nachbearbeiteten Fotos ausgedruckt und mit Stiften formensprachlich unter- sucht und auf ihre Grundformen hin untersucht.
Zweite Phase
Erste Schritte zum Animationsprozess mit dem Programm Keynotes, geführt. Grobes Storyboarding.
Dritte Phase
Selbstständiges Animieren der Kurzsequenz mit Besprechungen und Zwischenstandspräsentation im Plenum.
Erntephase
Projektion der Videos mit Beamern an die jeweilige Fassadenbereiche im Rahmen der Schulnacht.
Reflexion
Das Projekt war für mich eine Herausforderunng, da ich mich, was Technik und Medium angeht, aus meiner „Comfort Zone“ herausbewegen musste. Die Animationsvorgänge zu unterrichten und die Lernenden gleichzei- tig auch auf inhaltliche-gestalterischer Ebene zu begleiten, war nicht immer einfach. Die Klasse war jedoch sehr diszipliniert dabei, hat viel ausprobiert, zeigte reges Interesse an der Aufgabenstellung und fand zu recht anre- genden, formal interessanten Lösungen.