ABSTRAKT
Während 8 Doppellektionen beschäftig sich eine 4 Klasse (musisches Profil) Langzeitgymnasium mit der Thematik des «absurden Denkens».
Alltags- und Gebrauchsgegenstände werden analysiert, ihre Form und Funktion hinterfragt, dekonstruiert, deformiert oder neue Funktionen hinzugefügt.
LITERATURVERZEICHNIS:
- Wexler A., 2017, Absurd Thinking- Between Art and Design
- Almqvist E.E, 2021, Mit Hammer und Nagel: Holzmöbel bauen, inspiriert von Enzio Mari
- Stuart C., 2011, DYV Möbel
- Van Bo Le- Mentzel, 2012, Hartz IV Moebel
- Seike K., 1977, The Art of Japanese Joinery
KOMPETENZ ORIENTIERTE LERNZIELE
Die Schüler:innen reflektieren über Alltagsgegenstände, ihre Form und ihren Einsatzbereich
Die Schüler:innen transformieren Gebrauchsgegenstände in zweckentfremdete Gegenstände
Die Schüler:innen vertiefen den Umgang mit verschiedenen Materialien, Verbindungstechniken und Maschinen
Die Schülerinnen lernen die Selbständige Planung des eigenen Projektes und die Bestellung der Materialien.
INHALT
«Humor& Experimentierfreude sollten parallel zum ästhetischen Forschungsinteresse und künstlerischen Arbeitslust die Grundwährung unseres Faches sein»Marie Luise Lange
Recherche zur Thematik des «absurden Denkens» Beispiele von Objektgestaltung(Allan Wexler) hin zu Performance Künstlerin (Mathola Widmer).
2017 wurde die Sammlung der Werke von Allan Wexler im Buch «Absurd Thinking Between Art and Design» veröffentlicht.
Als Hommage an Allan Wexler erhalten die Schüler:innen den Auftrag ein Gebrauchsgegenstand zu entwickeln welcher das «absurde Denken» widerspiegelt.
Durch die offene Aufgabenstellung erhalten die Schüler:innen die Möglichkeit ihrer eigenen Wahrnehmung, Gedanken und Gestaltungssprache nachzugehen.
BEGRÜNDUNGSANALYSE
In unsere Gesellschaft wird viel Zeit mit der Optimierung von Arbeitsschritten hin zu Produktgestaltung verwendet. Das Projekt «absurde Denken» soll die Schüler:innen aus ihrer gewohnten und trainierten Gedankenwelt holen. Sie Schüler:innen lernen ihre Umgebung und Gegenstände zu betrachten und zu hinterfragen. Alltagsgegenstände zu analysieren und sich in einem weiteren Schritt zu überlegen wie könnten Gebrauchsgegenstände auch aussehen, wie kann man die Funktion verändert werden?
Die Schüler:innen erhalten die Möglichkeit mit Humor und Witz einen eigenen Gebrauchsgegenstand zu entwerfen, dessen Funktionen zu überdenken und eine neue Funktion hinzuzufügen.
Wichtig in diesem Projekt ist im ersten Teil die Kreativität. Mittels Stichworte und Skizzen Ideen zu erarbeiten, Skizzenhaft in einem weiteren Schritt die erarbeiteten Skizzen zu verfeinern und anschliessend in 3D umzusetzen.
EINBLICKE IN PARKTIKUMSTAGE
1 Tag
Die Lernenden erhalten eine Auswahl an Bildmaterial welches sie als Gruppe in eine Ordnung bringen sollen. Parallel dazu sollen Kategorien genannt werden um die Ordnung mit Worten zu erklären. Anschliessend erhalten die Schüler:innen den Auftrag den von ihnen mitgebrachten Gegenstand zu deformieren, transformieren und eine neue Funktion zu erfinden.
2 Tag
Als Einstiegsübung für das persönliche Projekt erhalten die Schüler:innen zu Beginn der Stunde den Auftrag mit Nelkenblüten die ihnen zugeteilten Wortkonstruktionen auf ein Blatt zu zeichnen.
Anschliessend beginnen die Individuellen Projekte der Schüler:innen.
Nebst dem Skizzieren und Notieren verschiedenen Ideen, erstellen die Lernenden ihre Materiallisten selbst , berechnen das Material für die Umsetzung ihres Projektes.
Mit weiteren Inputs entwickeln die Lernenden ihren eigenen Ablauf für die Umsetzung, befassen sich mit der Thematik von Konstruktion und Stabilität, definieren die Maschinen und Werkzeuge welche sie für ihr persönliches Projekt brauchen und erlernen den korrekten Umgang damit.
Gegen den Schluss des Projektes erhalten die Schüler:innen einen kurzen Einblick in die Thematik der Performance.
Mit dem Fokus, wie Mensch mit Objekten interagieren, oder auf Raum und Objekt reagieren kann, werden die Schüler:innen auf die letzte Aufgabe vorbereitet:
«zeige die Absurdität deines Gegenstandes in dem du damit interagierst.»
REFLEXION
Das Projekt «Absurdes Denken» ist im Großen und ganzen gelungen. Für mich war zu Beginn nicht klar, wie ich das leiten von 14 verschiedenen Projekten realisieren kann. Es wurde durchaus herausfordernd die verschiedenen Thematiken und Ideen, wie auch meinen Wunsch, die SuS zum eigenen Denken und Handeln anzuregen zusammen zu führen.
Das Projekt «Absurdes Denken» war sinnvoll gewählt. Auch eine offene Aufgabenstellung für diese Klasse zu erarbeiten war durchaus wertvoll. Durch das, dass der Witz und das hinterfragen von der Realität im Zentrum stand, gab es viel Raum für Ideen und das Experimentieren.
Durch die Offene Aufgabenstellung waren die SuS automatisch angehalten viel Eigeninitiative wie auch Selbstorganisation zu erarbeiten und anzuwenden.
Meine Rolle als Lehrperson war die, der Inputs generieren, Ideen und Methoden an die Schüler:innen zu tragen und Ihnen zur Seite zu stehen mit Rat und Tat, wenn Sie selbst nicht mehr weiter wussten.
Nach wie vor sind 8 Wochen eine kurze Zeit für ein solches Projekt. Durch das die Thematik des «absurden Denkens» so vielschichtig ist und mit verschiedenen Techniken verbunden werden kann, wäre unter diesem Titel auch ein halbjähriges Projekt gut realisierbar.
Durch die Feedbacks der Schüler:innen zeigte sich, dass viele die offene Fragestellung geschätzt haben. Es ihnen Spass bereitete eigene Ideen zu erarbeiten und von der Skizze hin zum fertigen Gegenstand umzusetzen.
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