Pratikum 1 – Liceo Artistico Zürich, 1. Klasse Discipline Pittoriche, 6 x 3 Lektionen
Was passiert, wenn wir tagträumen? Was sind unsere Tagträume? Wo tagträumen wir heute? Wann tagträumen wir?
Das vorgeschlagene Thema ist Tagträumen. Tagträumen aktivierten die Fantasie und Kreativität und kann eine Strategie gegen Langeweile sein. Die Schüler und Schülerinnen werden eingeladen, über die Bedeutung des Tagträumens nachzudenken und darüber, warum es so wichtig ist.
In diesem Projekt nutzen die Schüler und Schülerinnen ihre erworbenen Fachkenntnisse (Zeichnen einer Zentralperspektive in Tusche, malerische Wiedergabe eines Werks mit Acrylfarben), um ein Gruppenprojekt zu erstellen. Wichtig bei diesem Projekt sind auch Gruppenarbeit und Kooperation.
Lernziele
Einen Raum mit Zentralperspektive zeichnen.
Tusche und Acrylfarben verwenden.
Zwei Bilder mit Harmonie und Originalität integrieren.
Eine lustige Gruppenkomposition erstellen.
Lernen, in einer Gruppe zu arbeiten und ein Projekt zu entwickeln.
Unterrichtsmaterialien
Farbkarten, Skizzenbuch, Bleistift, A5-Blatt für Tusche, A5-Blatt für Acryl, Tusche, Acryl, Transparentpapier, für jedes Haus ein weißes Blatt 70x100cm
Bewertung
Perspektivisches Zeichnen und räumliches Vorstellungsvermögen
Malerei: Verwendung von Farben und Präzision
Komposition: Auswahl von Details, Farbkomposition
Originalität, Einfallsreichtum.
Integration von Einzelbildern in ein Ganzes («Transitionen»).
Zusammenarbeit und Engagement innerhalb der Gruppe.
Kompetenzen
Nutzung erworbener Fachkenntnisse: Zeichnen einer Zentralperspektive in Tusche, malerische Wiedergabe eines Werks mit Acrylfarben.
Verschiedene Techniken in ein Bild integrieren.
In der Gruppe zusammenarbeiten: Gemeinsam Entscheidungen treffen, eigene Ideen einbringen und die der anderen aufnehmen.
Aktivitäten und Aufgabe
Die Klasse wird in drei Gruppen aufgeteilt, von denen jede ein Blatt Papier (70 x 100 cm) erhält, auf dem der Umriss eines Hauses eingezeichnet ist.
Jeder Schüler zeichnet ein Zimmer in Tuschetechnik auf ein separates Blatt Papier (A5). Im Inneren des Zimmers soll der Schüler eine Figur darstellen, die träumt.
Der Tagtraum sollte eine Reproduktion in Acrylfarben eines Details aus einem der vorgeschlagenen Werke der Sammlung Merzbacher im Kunsthaus Zürich sein.
Die Wiedergabe des Tagtraums kann auf einem separaten Blatt (A5) erfolgen und/oder auf das Blatt, auf dem der Umriss des Hauses abgebildet ist, übergreifen.
Zwischen dem Tagtraum und der träumenden Figur sollte der «Traumübergang» sichtbar sein, den der Schüler frei interpretieren kann.
Die Schülerinnen und Schüler müssen in der Gruppe entscheiden, aus welchen Räumen das Haus besteht und wo sie platziert werden sollen, wie die Aufteilung der Zeichnung der Räume aussieht, was die Figuren tun und wie/wo die Tagträume platziert werden. Z. B. eine Person in der Küche, die eine Suppe kocht, eine Person unter der Dusche, jemand auf dem Sofa oder am Schreibtisch, usw.
Impressionen Tag 1: Warm-up in Gruppen: Brainstorming und Erstellung von lustigen und unvorhersehbaren Kompositionen
Impressionen Tag 2:Skizzieren der Szene und des Tagtraums im Skizzenbuch
Impressionen Tage 2 -3: Umsetzung der Tuschezeichnung des Zimmers und der Figur und Realisierung der malerischen Zeichnung des Tagtraumes
Als die Schülerinnen und Schüler ihre Zeichnungen fertiggestellt hatten, hängten wir sie an die Wand, um einen Überblick zu bekommen.
Fertige Häuser und Tagträume der drei Gruppen
Reflexion
Das Praktikum am Liceo Artistico in Zürich war mein erstes pratikum. Meine Praxislehrerin Raffaella Troiero führte mich durch das Projekt und wies mich auf viele Details hin, die ich übersehen oder vergessen hatte. Vor allem in Bezug auf die Kommunikation, da ich den Unterricht hauptsächlich auf Deutsch halten musste.
Das Projekt war sehr intensiv und die größte Herausforderung für mich bestand darin, den Schülerinnen und Schülern den Unterschied zwischen Träumen und Tagträumen und die Bedeutung des Tagträumens für die Entwicklung unserer Fantasie und Vorstellungskraft zu vermitteln. In dieser Hinsicht war die Einstiegsaktivität der zweiten Woche, bei der ich die verschiedenen Gruppen bat, einen Tagtraum zu inszenieren, sehr nützlich.
Die Gruppen arbeiteten sehr gut und es war sehr interessant, die Schüler/innen dabei zu beobachten, wie sie Ideen austauschten und ihre Häuser und Tagträumer entwarfen.
Generell war die Klasse sehr motiviert und wollte unbedingt zeichnen und malen, sodass es leicht war, sie in das Projekt einzubinden.
Meine Schwierigkeit bestand darin, sie dazu zu bringen, sich an den Zeitplan zu halten. Einige Schüler/innen wollten ein größeres Format für den Tagtraum verwenden, aber das erforderte eine zusätzliche Unterrichtsstunde.
Dabei habe ich gelernt, dass es nicht ausreicht, die Aufgabe zu Beginn des Projekts zu erklären, sondern dass es wichtig ist, die Schritte in jeder Unterrichtsstunde zu wiederholen, sich über den Zeitplan klar zu werden und mehr Raum für Fragen zu lassen. Ich habe immer versucht, jeden Schüler/jede Schülerin und den Prozess jeder Gruppe genau zu verfolgen.
Das Endergebnis ist meiner Meinung nach wunderbar, der Übergang zwischen den schwarz-weißen Räumen und den farbigen Tagträumen macht Spaß und zeigt nicht nur die malerischen, sondern auch die fantasievollen Fähigkeiten der Schüler/innen.