Unterrichtsprojekt
Ich finde es spannend, mit Archiven zu arbeiten und so die aktuelle Repräsentationspraktik zu hinterfragen – auch rückwirkend die Geschichte zu aktualisieren oder aus einer anderen Perspektive anzuschauen und z.B. durch die gesellschaftlichen Strukturen und Normen einer Zeit unterrepräsentierten Menschen die richtige Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Dabei fände ich es reizvoll, evtl. auch in Zusammenarbeit mit dem Fach Geschichte, Zeitpunkte der Kunstgeschichte zu beleuchten und zu befragen, inwiefern die in den Geschichtsbüchern repräsentierten KünstlerInnen die realität abbilden.
Als Einstieg wäre es möglich, ein zeitgenössisches Plakat einer Gruppenausstellung zu zeigen, welche nur Männer zeigt und fragen, was auffällt. Z.B. hat die Kunsthalle Luzern, so wie mir das erzählt wurde (kein Gewähr), eine reine Frauenausstellung und eine reine Männerausstellung konzipiert, was zu Kontroversen führte, als coronabedingt plötzlich eine lange Pause zwischen den beiden Ausstellungen lag. Als nun der Zusammenhang der beiden Ausstellungen fehlte, wurde die reine Männerausstellung für sich alleinegestellt z.T. als nicht angemessen interpretiert. Mit einer solchen Geschichte lässt sich das Thema auch aufgreifen.
Katy Hessel bietet dazu z.B. ein passendes Kunstgeschichte-Lexikon, das die unterrepräsentation der Frauen thematisiert.
Dabei würde ich genau dies Thematisieren, indem ich die SuS selbst spielerisch eine Art Archiv machen lassen würde und wir dann gemeinsam reflektieren, welche Macht sie gerade hatten und aus ausübten – während der Auswahl ihrer Repräsentation können sie im kleinen Rahmen beeinflussen, was in die Geschichte oder in die gesellschafliche Gedächtnis eingeht – und was nicht.
Julie von Wegen hat im Museum Sankturbanhof (in der Ausstellung Sammlung im Dialog, 2021) eine tolle Arbeit dazu gemacht; Als Werk zeigt sie das Sammlungskonzept der Stadt Sursee, welches sie feinlichst durchgearbeitet und mit Notizen versehen hat. So korrigiert sie rechtmässig: Die Sammlung ist nicht gesellschafts-repräsentativ, sondern eine Auswahl.
Dokumentation der Netzwerkwoche in Basel in Form von spontanen Gedanken währenddessen:
aah hin- und hergerissen
netzwerktag anstatt netzwerkwoche, wieso nicht
wieso bin ich hier?
wo sind die studierenden der anderen hochschulen? ich bin hier fürs networking
das würde ich gerne fragen
aber die dozierenden sind beschäftigt
he’s looking forward to it
she’s looking forward to it
wieso wird mir das ticket bezahlt?
bin ich publikum oder student?
soll ich den boden fotografieren?
ich schweiffe ab
ich kann zwar englisch, aber nicht folgen
immernoch weg
ich schaue performance videos
israel, es wäre wohl spannend, aber ich bin abwesend
video, video, video
wo ist eigentlich Tel-Aviv? ich surfe auf google maps
wechsel
she’s looking forward to it
leise, ah jetzt gehts
oh, in shop gibts Serafin-Bilderbüechli
glossy
thank you it was rich, thank you it was rich