Abstract:
Die Schüler skizzieren Motive aus dem Dschungel, deren Flächenwirkung wir an Scherenschnitten überprüfen, aus welchen wir Moosgummi Stempel entwickeln. Wir drucken die Motive in verschieden Farben und arrangieren die verschiedenen Motive, und zum Schluss machen wir ein grosses, gemeinschaftliches Dschungelbild.
Sachanalyse:
Die Natur mit Elementen aus Bestandteilen welche sich alle gleichen und doch immer verschieden sind. Der Stempel, welcher auch immer dieselbe Form hat und doch durch den Farbauftrag und den Anpressdruck immer einen anderen Abdruck hinterlässt. Das Spiel mit einfachen Variablen und das erfahren der subtilen Unterschiede. Die einfache Form, welche der Aufmerksamkeit bedarf, um gut zu werden. Die Reduktion welche den Ausdruck schärft. Das Arrangement und die Überlagerung. Das Grosse ganze zusammen schaffen.
Die Freiheit eines Henri Douanier Rousseau und die Genauigkeit eines Henri Matisse.
Bedingungsanalyse:
Gymnasium Sarnen 1.Klasse. 8 Doppellektionen vom 07.03 – 16.05.2023 jeweils am Dienstagmorgen von 10:15- 11:50. Im wunderschönen Zeichnungssaal im Alten Gymnasiumsgebäude. Farben, Papier und auch sonst sehr viel BG-Material ist vorhanden. Die SuS kennen diesen Raum, dessen Benutzungsordnung und seine Infrastruktur bereits.
Ich kann früher in den Raum und in Ruhe Vorbereiten und danach ist der Raum auch frei für Nachbesprechungen.
Für die 21 SuS habe ich 105 Stempelrohlinge in Form einer beschichteten 12x12cm Mdf Platte mit einem rückseitig angebrachten Griff und 5 Rohlinge für kleine gerollte Motive wie Lianen und Äste mittels Farbroller und Holzrolle in 3cm Breite und Durchmesser sowie eine grosse Rolle mit 10cm Breite und Durchmesser für einen Stamm hergestellt. Moosgummi konnte ich mit bereits aufgebrachtem Doppelkleber bestellen.
Als Farbe habe ich mich nach Tests für Acrylfarbe entschieden da diese auch ohne Zugabe von Siebdruckpaste, Glutolin, Retarder oder übermässiger Verdünnung mit Wasser eine passende offene Zeit aufwies und einfach zu verarbeiten ist. Wenn die Lücken zwischen zwei Stempelflächen aus Moosgummi von 2mm nicht unterschritten wurden, blieb dieser Abstand unbedruckt und konnte für Linien und Strukturen innerhalb der Motive benutzt werden.
Die Moosgummistempel können nach Gebrauch mit Wasser gereinigt werden ohne Schaden zu nehmen, um für spätere Einsätze weich und saugfähig zu bleiben.
Lernziele und Beurteilungskriterien:
Ablauf:
Nach einer kurzen Vorstellung von mir und meiner Rolle als Praktikanten, stellen sich die SuS mit ihrem Lieblingsort vor. Dann beginne ich mit einem Einstiegsritual, welches ich zu Beginn aller folgenden Unterrichtseinheiten durchführen werde. Die SuS erhalten ein achtseitiges Leporello und nehmen ihre Farbstifte zu sich. Ich lasse Die Rollos herunter und dimme das Licht, so dass es schummrig wird. Nun bitte ich die SuS ruhig zu sein und auf der ersten Seite des Leporellos zu zeichnen, was ihnen bei den folgenden Geräuschen in den Sinn kommt. Ich lasse nun für sieben Minuten Urwaldgeräusche aus den Lautsprechern erklingen. Die Schüler scheinen dabei mental anzukommen und zeichnen in aller Ruhe.
Im Anschluss frage ich, was den ein Dschungel ausmacht? Und wir listen auf der Wandtafel die gefallenen Begriffe auf. Ich mache einen Input zu den Schweizer Urwäldern von Derborence, Breil und dem Muotathal.
Danach beginnen wir erste Blätter zu zeichnen.
Ich mache einen Input zu Henri Duanier Rousseau, um die SuS ein wenig von ihren naturalistischen Ansprüchen zu befreien.
Die Blätter werden ausgearbeitet, und nach einem Input zu Henri Matisse, als Scherenschnitte überarbeitet, um die Flächenwirkung und die Form zu überprüfen.
Die SuS entwickeln weitere Motive wie Blüten, Tiere, Lianen, Stämme, Wurzeln, Astgabeln und Gräser oder Palmwedel. Jede SuS erarbeitet nun aus drei seiner Motive Stempel. Eines der Motive soll mittels mehrerer Stempel mehrfarbig gedruckt werden.
Sie erstellen eine Farbpalette und drucken nun Motive einzeln in verschiedenen Farben, Multiples aus einzelnen Motiven, und ganze Arrangements aus verschieden Motiven, Farben und Farbverläufen.
Zu guter letzt zeigt uns David Hockney noch, dass wir auch gross denken dürfen und die SuS machen alle zusammen ein grosses Dschungelbild welches wir im Schulhaus aufhängen.
Reflexion:
Meine Praktikumslehrperson Teddy Amstad wahr mir sehr wohlgesinnt und die Nachbesprechungen waren sehr präzise und hilfreich, so dass ich Unzulänglichkeiten manchmal schon in der nächsten Unterrichtseinheit verbessern konnte. Auch die Klasse war prima, auch wenn es für einige Jungs schwierig war ihre Bewegungsenergie im Zaum zu halten. Alles in allem scheint mir dieses Praktikum gut gelungen. Bei einer weiteren Durchführung würde ich aber die Aufgaben weniger geschlossen stellen und mehr kreative Freiheit für die Schüler einplanen. Bei der Bewertung wollte ich etwas Neues ausprobieren. Ich legte für den letzten Tag die zu bewertenden Arbeiten nebeneinander am Boden aus. Bewertete sie anhand meines Bewertungsbogen und liess die SuS ihre Arbeiten Selbst bewerten. Ich bat dann die SuS einzeln zum Gespräch wobei wir Übereinstimmungen und Diskrepanzen besprachen. Im Grossen und Ganzen stimmten die Selbst-und Fremdbeurteilungen überraschend gut überein. Da diese Einzelgespräche Zeitgleich zum Erstellen des grossen Dschungelbildes passierten viel es mir schwer die überschüssige Energie der Jungs im Zaum zu halten.