Abstract
Das Siebdruckverfahren ist seit dem Aufkommen der Pop Art ein sehr beliebtes und viel benutztes Verfahren von Kunstschaffenden. Die Reproduzierbarkeit der Sujets bietet die Möglichkeit grosse Massen zu Produzieren, beinhaltet aber auch eine eigene Ausdruckssprache, die den Bildern entnommen werden kann. Dies vor allem auch dadurch, dass es immer noch ein Handwerk ist.
Sach- und Begründungsanalyse
Das Unterrichtsprojekt verlangt von den SuS einen eigenen Siebdruckrahmen zu bauen und mit diesem zu Drucken. Der Inhalt der Drucke soll das Thema „Druck“ sein. Dieses kann sowohl die Technik, wie auch die inhaltliche Bedeutung des Wortes sein. Der Prozess soll den SuS die Möglichkeit geben auch ausserhalb des schulischen Rahmens mit der Technik des Siebdruckes arbeiten zu können. Durch die experimentelle Herangehensweise an die Technik, sollen alle Möglichkeiten, welche einem durch den Siebdruck gegeben werden, herausgefunden werden. Auf das inhaltliche Thema bezogen können die SuS später von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen und sie aufs Papier bringen. Mit dem offen formulierten Thema soll ein Rahmen gegeben werden, welcher aber dem individuellen Arbeits – und Denkprozesses jeder einzelnen Person nicht im Weg stehen soll. Ziel des Projektes ist es die handwerklichen Geschicklichkeit der SuS zu fördern und zu verfeinern, aber auch die Technik des Siebdruckes aufs Feinste auszuleuchten. Des Weiteren soll durch das inhaltliche Thema der Umgang mit Druck hinterfragt werden und ausprobiert werdern wie man diesen auf einem Papier sichtbar machen kann. Zudem soll durch das Projekt die individuelle Ausdruckssprache der SuS gefördert werden.
Ablauf
Die SuS erhalten zu Beginn des Projektes eine Einführung in das Thema des Siebdruckes. Dies wird anhand von Künstlerbeispielen gemacht, welche mit dieser Technik gearbeitet haben. Anschliessend wird den SuS anhand von Fotografien erklärt wie man einen Siebdruckrahmen selber baut. Die einzelnen Schritte können sie immer wieder auf dem ausgeteilten Anleitungsblatt kontrollieren. Den SuS werden die Arbeitsmaterialien ausgehändigt und auf die Arbeitsplätze verteilt. Sobald ein SuS mit einem Schritt fertig ist wird die Gruppe zum Arbeitsplatz geholt und der Nächste Schritt wird in Plenum besprochen. So können Folgefehler vermieden werden und die SuS werden in die Rolle der Experten geholt. Sobald der grösste Teil der Gruppe die Siebdruckrahmen fertig hat, gibt es eine Einführung in die Technik des Siebdruckes. Dies wird durch direktes Vorzeigen und Drucken gemacht, somit kann gezeigt werden auf was man schauen muss und wie genau das Verfahren funktioniert. Damit das Drucken auch ausserhalb des schulischen Kontextes nachgemacht werden kann, habe ich die Siebdrucktechnik ohne chemische Stoffe vorgezeigt. Das heisst nur mit Klebeband und Klebfolie. Sobald die Einführung fertig ist, fangen die SuS selbst an zu Drucken. Sie werden aufgefordert zu Beginn nicht figurative sondern eher abstrakte und flächige Drucke anzufertigen. Durch eine experimentelle Herangehensweise in Richtung Endprodukt, sollen sie die Finessen des Siebdruckes selbst in Erfahrung bringen. Mit dem Inhaltlichen Thema „ DRUCK“ arbeiten die SuS nun auf ein Endprodukt hin, welches dann in der Aula ausgestellt wird.
Beurteilung
Die Arbeiten der SuS wurden unter folgenden Kriterien beurteilt, diese waren von Beginn an klar und auf dem Aufgabenblatt niedergeschrieben:
– Detailreichtum und Komplexität innerhalb des Bildes
– Erkennbarkeit der Idee im Endprodukt
– Bewusste Anwendung von Neuentdeckungen im Endprodukt
– Arbeitsprozess / Experimentierfreudigkeit
– Sorgfalt in der Verarbeitung
Nach diesen Beurteilungskriterien bin ich mit meiner Praktikumslehrperson durch die Arbeiten gegangen und habe sie bewertet. Dazu kamen zwei Zwischenbeurteilungen und die Skizzen und Versuche, die in einer persönlichen Mappe gesammelt wurden.
Reflexion
Das Praktikum im Muristalden war eine weitere sehr gute Erfahrung schulischer Praxis. Der offene Umgang mit meiner Praktikumslehrperson und den SuS war eine Bereicherung für den Unterricht und das Gelingen des Projektes. Trotz des geringen Platzes, der für die SuS vorhanden war, konnten wir eine gute Druckwerkstatt einrichten und jede Person hatte seinen eigenen Arbeitsplatz. Durch das Aushändigen des Arbeitsablaufes in Form einer Bilderreihe, konnten die SuS grösstenteils selbständig arbeiten und ich konnte als Berater von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz gehen. Es hat sicher auch geholfen, dass ich mit meiner Praktikumslehrperson ein teamartiges Gebilde hatte und wir die Klasse somit zu zweit leiten konnten. Durch die unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten der SuS, kamen einige gegen den Schluss in den Stress ein Endprodukt nach ihrem Optimum zu generieren. Dort hätte ich als Lehrperson noch mehr Aufmerksamkeit drauf setzten sollen, damit es nicht so starke Unterschiede im Arbeitsstand gibt. Trotzdem bin ich mit dem Praktikum und den Endprodukten sehr zufrieden. Für die Zukunft muss man bei diesem Projekt sicher darauf achten, wie gross die Klasse ist. Mit 10 SuS kommt man schon ziemlich an die Grenze der Möglichkeiten. Für grössere Klassen ist es von Vorteil, wenn man zu zweit ist und der Raum dementsprechend gross.